Mitte und Ende letzten Jahres gab es einige dramatische Änderungen für Forex und CFD Broker in Europa. Broker, die auf Zypern sitzen und dort reguliert sind, dürfen beispielsweise keine Einzahlboni mehr bieten. CFD und Forex Broker mit Sitz in Großbritannien haben nun einen maximalen Hebel von 1:30 und Belgien verbot den CFD Handel gleich mal komplett.
CFD Branche setzt sich zur Wehr
Die betroffenen Unternehmen hatten Gelegenheit, bei der BaFin bis zum 20. Januar 2017 schriftlich Stellung zu beziehen, was sie auch taten. Wie einige Quellen berichten, versucht der CFD Verband, das totale Verbot einer Nachschusspflicht abzumildern. Für die Anbieter wäre es teilweise ein zu großes finanzielles Risiko, wenn sie im absoluten Sinne immer darauf verzichten müssten. Oder die Konditionen würden sich so sehr verschlechtern, dass es für Trader wenig attraktiv wäre, weiter CFDs zu handeln. Ein Abwandern zu Hebelzertifikaten und Optionsscheinen wäre daher die Folge.
- Ausschluss einer Nachschusspflicht nur für Konten bis 10.000 Euro Einlage
- Für größere Konten ist das finanzielle Risiko zu groß
- Im Zweifelsfall „drohen“ die Anbieter rechtlich vorzugehen
- Fast alle Beschwerden von Kunden richten sich gegen Nicht-regulierte Broker
- Regulierte Broker sind heute schon fast „Beschwerdefrei“
Exkurs: Was ist eine Nachschusspflicht?
Der Handel mit CFDs, besser gesagt, die Hebelwirkung, wird durch einen Kredit des Brokers ermöglicht. Trader handeln nicht direkt den Basiswert, sondern lediglich die Kursdifferenz zwischen An- und Verkauf. Kurzfristig agierende Händler sind ja nicht am Basiswert an sich interessiert, beispielsweise wegen einer hohen Dividende, sondern an einem potentiellen interessanten Kursverlauf. CFDs können mit einem Hebel gehandelt werden.
Ein Trader investiert 1.000 Euro in Long-CFDs mit einem Hebel von 1:100. Bei diesem Beispiel ist die Investitionssumme am Markt um 100 Mal größer, als die Investitionssumme des Händlers, nämlich 100.000 Euro. Das heißt, dass der Broker die restlichen 99.000 Euro finanziert. Die Auswirkung der Kursbewegungen werden dem Händler jedoch 1:1 weitergegeben.
Geht der Basiswert 1 Prozent ins Plus, sind das 1.000 Euro Gewinn. Auf die Investitionssumme gerechnet sogar 100 Prozent. Doch genau dieser Hebel wirkt auch in die entgegengesetzte Richtung. Sinkt der Kurs um 1 Prozent, erleidet der Trader einen Totalverlust. Sinkt der Kurs noch weiter, ohne das der Händler die Position schließt, wird das Minus immer größer. Sobald auch kein Geld auf dem Verrechnungskonto mehr vorhanden ist, um das Minus auszugleichen, muss der Trader Geld nachschießen. Man spricht auch von einem Margin Call.
Gründe die gegen ein Verbot der Nachschusspflicht sprechen
Der CFD Verband kritisiert beispielsweise auch, dass sich die BaFin lediglich auf nur einen Fall beruft, bei dem die Schweizer Notenbank 2015 eine Kursuntergrenze aufhob und ein Kunde mehrere Hunderttausend Euro nachschießen musste. Eigene Untersuchungen wurden durch die Behörde nicht angestellt, sondern man verlässt sich lediglich auf Aussagen aus Wirtschaftsmedien.
Weitere Gründe, die angeführt werden, sind:
- Eine französische Studie spricht von fast 90 Prozent der CFD Händler in Frankreich, die ihr Geld verlieren
- Die Studie ist einige Jahre alt, Broker haben viel in Aus- und Weiterbildung ihrer Kunden investiert
- Außerdem sind nur französische Kunden untersucht worden, nicht deutsche
- Nach neueren Untersuchungen erleiden aber „nur“ circa 63 Prozent der deutschen CFD Trader Verluste
- CFD Trader handeln im Schnitt mehrere Jahre und tätigen mehrere tausend Trades im Jahr
- Der durchschnittliche deutsche CFD Händler verbringt mehrere Stunden am Tag im CFD Trading
- Offensichtlich sind CFDs ein funktionierendes Produkt, es wäre fatal dieses grundlos und massiv zu beschneiden
Ist die BaFin cleverer als wir denken?
Der Verbot einer Nachschusspflicht kann Tradern nur zugute kommen, zumindest, solange sich die Konditionen im Handel dafür nicht wesentlich verschlechtern. Der Großteil der CFD Broker hat seinen Sitz in Großbritannien und werden von der dortigen Finanzaufsicht FCA reguliert. Diese plant eine Beschneidung des maximalen Hebels auf nur 1:25, wie einige Quellen berichten.
Dieser Aspekt und die Unsicherheiten wegen des bevorstehenden Brexits, führt dazu, dass einige Unternehmen in der CFD Branche laut überlegen, ihren Sitz nach Deutschland zu verlegen. Denn die BaFin plant keine Beschränkung des Hebels, sondern nur der Nachschusspflicht. Und selbst das ist noch nicht ganz in „trockenen Tüchern“.
Es wäre schon fast ein Geniestreich, wenn die BaFin bewusst auf eine Änderung des Hebels und anderer Dinge verzichtet, um in der aktuellen Situation den Standort Deutschland für CFD Broker attraktiver zu machen. Gleichzeitig aber auch etwas in Richtung Verbraucherschutz tut.
Wie es auch kommt: Diese CFD Broker verzichten bereits auf eine Nachschusspflicht
Die Stellungnahme des CFD Verbands zum geplanten Ausschluss einer Nachschusspflicht muss durch die BaFin jetzt erstmal verarbeitet werden. Daher ist es noch nicht sicher, ob und wie eine Beschränkung im CFD Handel stattfinden wird. Doch wie das Ergebnis aussehen mag, in unserem CFD Broker Vergleich gibt es eine ganze Reihe von Anbietern, die bereits jetzt schon auf eine CFD Nachschusspflicht verzichten.
GKFX verzichtet auf CFD Nachschusspflicht
Positiv im CFD und Forex Broker Vergleich stach hervor dass GKFX , beziehungsweise trive, bereits jetzt auf eine Nachschusspflicht verzichtet. Für Trader hat das den großen Vorteil, dass sie nie mehr Geld verlieren können, als was sie eingezahlt haben. Möglich wird das durch den Einsatz einer sogenannten „Negative Balance Protection Policy„. Das bedeutet für Kunden aber auch, dass GKFX in der Praxis bei einem bevorstehenden Margin Call offene Positionen zwangsweise schließen kann. Das kann natürlich trotzdem mit einem Totalverlust einhergehen.
GKFX informiert seine Kunden auch darüber, dass der Verzicht auf eine Nachschusspflicht von Seiten des Brokers versagt werden kann, wenn der Kunde betrügerisch oder manipulativ vorgeht. Auch in Extremsituationen behält sich das Unternehmen vor, die Negative Balance Protection Policy auszusetzen. Admiral Markets hat ähnliche Bedingungen, weist jedoch darauf hin, dass seit Einführung der Regelung noch kein deutscher Kunde einer Nachschusspflicht unterlag. Wir vermuten daher, dass es sich bei GKFX ähnlich verhält.
Darum ist GKFX unter den Top 3 im Vergleich
- Keine Mindesteinzahlung
- FCA Regulierung und BaFin Registrierung
- Anbindung an Social Trading
- Kostenfreies Demokonto
- Keine Nachschusspflicht
- Spreads ab 1,5 Pips
- Broker App für mobiles Trading
Wir von Aktiendepot.com legen seit jeher Fokus auf Sicherheit & Regulierung
Die Redaktion von Aktiendepot.com legt seit jeher großen Wert auf Sicherheit im CFD Handel. Daher informieren wir unsere Leser immer über die Chancen und Risiken, die im Wertpapiergeschäft vorhanden sind. Grundsätzlich befürworten wir daher immer Schritte in Richtung Verbraucherschutz. Auch das Thema Regulierung liegt uns sehr am Herzen. Unseriöse Broker werden von uns nicht toleriert.
Wir möchten unseren Lesern ein Höchstmaß an Seriosität, Transparenz und Sicherheit bieten. Daher erkundigen wir uns häufig auch direkt bei den zuständigen Finanzaufsichten über die Unternehmen. Broker, die ihre Kunden nachweislich und bewusst täuschen oder „abzocken“, werden Leser auf dieser Homepage nicht finden.
Auch IG ohne Nachschusspflicht
Ein weiterer Broker, den wir im CFD und Forex Vergleich empfehlen, ist IG (ehemals IG Markets). Auch dieses Unternehmen verzichtet auf eine Nachschusspflicht. Doch genau wie bei GKFX, müssen Trader damit rechnen, dass der Anbieter offene Positionen zwangsweise schließt, sollten diese zu weit ins Minus rutschen. Doch abgesehen davon, haben wir wirklich hervorragende IG Erfahrungen machen können.
Weiter zum Broker IG: www.ig.com73% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.Das schätzen wir an IG
- CFDs auf mehr als 10.000 Basiswerte
- Davon sind circa 100 Währungen vorhanden
- Mindesteinlage von 250£/300€
- Kostenloses Demokonto
- Deutscher Support
- auch Sonntags handeln
Fazit: Sinnvolles Risiko- und Managementsystem unerlässlich
Ob es zur „Abschaffung“ der Nachschusspflicht kommt oder nicht. Für Trader sind andere Aspekte viel wichtiger. Ein sinnvolles oder effektives Risiko- und Moneymanagement dürfte eine Nachschusspflicht in 99 Prozent aller Fälle verhindern. Zu einem Margin Call kann es – von Extremsituationen abgesehen – nur kommen, wenn eben diese beiden Punkte nicht beachtet werden. Wer beispielsweise nur 1 Prozent seines Handelskapitals je Trade setzt und immer mit Stopp-Loss arbeitet, sollte in der Regel von einer Nachschusspflicht „verschont“ bleiben. Das wäre selbst beim EUR/CHF Crash der Fall gewesen.
Weiterhin ist eine profitable CFD Strategie das A und O eines jeden Traders. Wer ohne Strategie und Risiko- bzw. Moneymanagement ins Online Trading startet, macht etwas falsch! Börsenhandel muss ernst genommen werden. Wer sich noch nicht sicher ist, sollte immer zunächst auf ein CFD Demokonto und auf das Aus- und Weiterbildungsangebot des Brokers zurückgreifen. Wer von vornherein versucht, Risiken soweit wie möglich auszuschließen, wird höchstwahrscheinlich niemals in die Verlegenheit einer Nachschusspflicht kommen.