Nasdaq 100: Engagement in die 100 größten Technologie-Aktien

Über den Nasdaq 100 haben Anleger die Möglichkeit, in die 100 größten Unternehmen abseits der Finanzbranche zu investieren, die an der Technologie-Börse NASDAQ gelistet sind. Der Index berücksichtigt sowohl US-amerikanische als auch internationale Aktien, wodurch Anleger die Möglichkeit zum diversifizierten Engagement in die Technologiebranche haben. Im weiteren Verlauf stellen wir den Nasdaq 100 Index im Detail vor und zeigen dabei, wie dieser sich zusammensetzt und welche Kriterien zur Aufnahme gelten.

Außerdem erklären wir, über welche Finanzprodukte in den Index investiert werden kann. Der Fokus liegt dabei auf ETFs, weswegen die vier interessantesten Angebote später ebenfalls in einem Kurzporträt beleuchtet werden.

  • Nasdaq 100 berücksichtigt Unternehmen abseits der Finanzbranche
  • Enthält hauptsächlich US-amerikanische Technologie-Aktien
  • Als Berechnungsgrundlage dienen die Aktienkurse (Kursindex)
  • Investition für Anleger über Nasdaq 100 ETF-Angebot möglich
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Überblick: Nasdaq 100 und weitere wichtige Nasdaq-Indizes

Der Nasdaq 100 Index umfasst 100 Aktien der Nicht-Finanzunternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung, die an der NASDAQ gelistet sind. Berücksichtigt werden neben US-amerikanischen auch internationale Unternehmen. Es handelt sich hierbei um einen Kursindex, dessen Indexstand anhand der um Erträge aus Bezugsrechten und Sonderzahlungen bereinigten Aktienkurse ermittelt wird. Trotz des ähnlich lautenden Namens ist der Index nicht mit der elektronischen Nasdaq-Börse zu verwechseln.

Nasdaq Composite gilt als Frühindikator für internationale Märkte

Das Anlageuniversum des Nasdaq 100 umfasst alle Aktien des größten Aktienindex an der NASDAQ: dem Nasdaq Composite. Im Gegensatz zum hier vorgestellten Index umfasst dieser über 3.000 Unternehmen aus dem Technologiesektor. Aus diesem Grund hat der Nasdaq Composite eine deutlich höhere Aussagekraft für den gesamten Aktienmarkt. Zusammen mit dem Dow Jones Utility Average gilt er als Frühindikator. Wenn beide in die gleiche Richtung zeigen, kann dies auf einen bevorstehenden Bullen- oder Bärenmarkt hindeuten.

Diese Rolle fällt dem Nasdaq Composite durch den hohen Anteil dynamischer Unternehmen aus dem Technologiesektor zu. Die bekanntesten Namen darunter lauten beispielsweise Amazon, Google, Apple oder Microsoft. Doch auch Unternehmen aus zahlreichen anderen Branchen, wie etwa Liberty Global (Medien) oder Starbucks (Einzelhandel) sind vertreten.

Schwesterindex des Nasdaq 100: der Nasdaq Financial 100

Im Nasdaq Financial 100, der als Schwesterindex des Nasdaq 100 angesehen wird, sind in erster Linie Unternehmen aus dem Finanzwesen gelistet. Hierzu zählen unter anderem die Bereiche Banking, Versicherungen, Immobilien, Inkasso-Wesen oder Börsenhandel. Als an der Börse gelistetes Unternehmen ist außerdem die NASDAQ selbst darin zu finden.

Nasdaq 100

Kriterien zur Aufnahme in den Nasdaq 100

Während der Schwesterindex Nasdaq Financial 100 beispielsweise keine Mindestanforderungen an Unternehmen stellt, um im Index gelistet zu werden, ist dies beim Nasdaq 100 der Fall. Wie zuvor bereits dargelegt, beinhaltet das Anlageuniversum des Aktienindex sämtliche an der Nasdaq gelisteten Unternehmen. Diese werden anhand der Marktkapitalisierung absteigend geordnet, wodurch eine Auswahlliste für den Nasdaq 100 entsteht.

Weiterhin müssen die Unternehmen einige Kriterien erfüllen, um im Index berücksichtigt zu werden. Sie müssen mindestens seit zwei Jahren an der NASDAQ gelistet sein und ihr Börsenwert darf an zwei aufeinander folgenden Monatsenden nicht weniger als 0,1% der Nasdaq 100 Gesamtmarktkapitalisierung betragen. Gleichzeitig darf die Gewichtung der Indexkomponenten die 24%-Marke nicht überschreiten und es müssen im Schnitt 200.000 Aktien des Unternehmens pro Tag gehandelt werden. Einmal jährlich wird über die Zusammensetzung des Index entschieden, weiterhin findet bis zu viermal pro Jahr eine Prüfung der Gewichtung aller gelisteten Unternehmen statt.

Top 10: So setzt sich der Nasdaq 100 Index zusammen

Unter dem Gesichtspunkt, dass der Nasdaq 100 hauptsächlich Unternehmen aus dem Technologiesektor enthält, verwundert es kaum, dass unter den Top-Positionen beinahe ausschließlich Unternehmen aus diesem Bereich oder verwandten Bereichen zu finden sind. Lediglich Pepsi bildet eine Ausnahme. Aus nachfolgender Tabelle können Interessierte ablesen, welche Nasdaq 100 Aktien den höchsten Anteil am Index stellen.

NameGewichtungBranche
Apple12,23%Technologie
Amazon9,74%Handel
Microsoft9,72%Software
Facebook5,30%Internet
Alphabet C4,44%Internet
Alphabet A3,84%Internet
Intel2,77%Technologie
Cisco Systems2,71%Technologie
Comcast2,07%Medien
PepsiCo1,93%Nahrung
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Informationen zur Berechnung des Nasdaq 100 Index

Bereits seit dem 31 Januar 1985 wird der US-amerikanische Aktienindex berechnet. Aufgrund dieser langen Zeitspanne können Interessierte auf zahlreiche Kursdaten zugreifen. Auf diese möchten wir im Nachfolgenden eingehen und dabei unter anderem Rekordhochs und Rekordtiefs des Index beleuchten. Außerdem erklären wir, wie die Berechnung des Aktienindex vorgenommen wird.

Wie zuvor bereits erwähnt, handelt es sich beim Nasdaq 100 um einen Kursindex. Der Indexstand wird während der Handelszeit der NASDAQ von 15:30 bis 22:00 Uhr MEZ (9:30 bis 16:00 Uhr Ortszeit) sekündlich aktualisiert. Als Grundlage dient der Aktienkurs der Unternehmen, bereinigt um die Erträge aus Bezugsrechten und Sonderzahlungen. Im Gegensatz dazu werden bei der Berechnung eines Performanceindex sämtliche Erlöse so behandelt, als ob sie wieder in die Aktien reinvestiert würden. So ist beim DAX etwa stets vom Performanceindex die Rede. Die Kursindex-Variante des Deutschen Aktien Index, die ebenfalls berechnet wird, ist hiervor klar abzugrenzen.

Aus der Multiplikation der von der Gesellschaft emittierten Anteilsscheine mit dem Aktienkurs des Unternehmens ergibt sich dessen Börsenwert. Dadurch wird der Index durch Kapitalmaßnahmen wie etwa Aktiensplits nicht verzerrt. Anhand der Marktkapitalisierung der gelisteten Unternehmen erfolgt dann die Gewichtung im Index.

Von Anlegern, die über den Nasdaq 100 in den Technologiesektor investieren möchten, kann der Index über die ISIN US6311011026 oder die WKN A0AE1X gefunden werden. Anhand dieser Wertpapierkennnummern kann der Index klar vom Nasdaq Composite Index, dem Nasdaq Financial 100 oder weiteren Finanzprodukten auf Aktienindex unterschieden werden.

Nasdaq 100 Statistiken und Entwicklungen

Zum Start der Berechnung des Nasdaq 100 lag die Indexbasis zunächst bei 250 Punkten. Rückwirkend wurde zu Beginn des Jahres 1994 jedoch eine Indexbasis von 125 Punkten festgelegt, da der Indexpreis zum Jahresende 1993 einen Wert von 800 Punkten erreichte. Es fand somit eine Teilung des Nasdaq 100 Index im Verhältnis zwei zu eins statt. Nachdem am 08. Juli 2017 erstmals ein Schlussstand von über 1.000 Punkten erreicht wurde, erreichte der Index neue Höchststände in immer kürzeren Zeitabständen.

Am 09. März überwand der Nasdaq 100 erstmals die Marke von 4.500 Punkten, was vor allem auf die Dotcom-Blase, also die Spekulationsblase im Technologiesektor zurückzuführen war. Deren Platzen sorgte jedoch auch dafür, dass bis zum 07. Oktober ein Rückgang von über 82% im Vergleich zum Allzeithoch zu verzeichnen war. Der Index schloss hier mit nur 804,64 Punkten ab. Erst in der Folgezeit konnte sich der Nasdaq langsam wieder erholen, sollte für viele Jahre jedoch keine Meilensteine hinsichtlich dem Erreichen neuer Höchststände mehr erreichen.

Ein weiteres Sinken des Index wurde durch die internationale Finanzkrise ab dem Sommer 2007 eingeleitet. Diese führte in der Folgezeit zu einem Kursrückgang von über 53%, so dass am 09. März 2009 mit einem Schlusskurs von 1.043,87 Punkten beinahe die 1.000-Punkte-Marke unterschritten wurde. Auch in diesem Fall markiert das Datum ein Ende der Talfahrt, jüngst konnten Schlussstände von über 5.000, 6.000 und 7.000 Punkten in den Jahren 2017 und 2018 erreicht werden.

ETFs und weitere Produkte auf den Nasdaq 100 Index

Zuvor wurde bereits angedeutet, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, von der Wertentwicklung des Nasdaq 100 Index zu profitieren. Zum einen ist ein diversifiziertes Engagement in den Technologiesektor über eine direkte Investition in den Index möglich. Daneben werden zahlreiche Finanzderivate angeboten, die den Index abbilden und es Anlegern somit ermöglichen, an dessen Wertentwicklung zu partizipieren. Hierzu gehören beispielsweise Optionsscheine, Knock Outs, Zertifikate oder ETFs. Die Gruppe der ETFs, also der börsengehandelter Fonds, möchten wir dabei in besonderem Maße vorstellen.

ETFs: Passiv gemanagt, dadurch geringe TER

Für die Gewichtung im Nasdaq 100 Index ist die Marktkapitalisierung der 100 größten US-amerikanischen und internationalen Unternehmen, die an der NASDAQ gelistet sind, von Bedeutung. Über die Zusammensetzung des Index wird einmal im Jahr entschieden, anschließend findet bis zu viermal jährlich eine Anpassung der Gewichtung statt. Da ETFs versuchen, die Wertentwicklung eines Index möglichst eins zu eins nachzubilden, orientiert sich deren Zusammensetzung weitestgehend an der des Referenzindex.

Eine Änderung im Index hat damit immer auch eine Auswirkung auf den abbildenden ETF. Über dessen Zusammensetzung entscheidet jedoch nicht ein aktiv ein Fondsmanager, bei ETFs handelt es sich um passives Fondsmanagement. Von dem Kostenvorteil, der dadurch entsteht, können Anleger profitieren. ETFs weisen im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds eine deutlich niedrigere Gesamtkostenquote (TER) auf. Dadurch entstehen im Jahresverlauf kaum Kosten für die Investoren und ETFs auf den Nasdaq 100 eignen sich so für alle, die ein langfristiges Engagement in den Technologiesektor anstreben.

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Ein Überblick über die größten ETFs auf den Nasdaq 100

Nachfolgend bieten wir einen Überblick über die nach Fondsvolumen größten ETFs auf den Nasdaq 100. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Fondsgröße erheblich, sondern weißen auch in Eigenschaften wie der Abbildungsart, der Gesamtkostenquote oder der Ausschüttungsmethode Unterschiede auf. Aus diesem Grund ist ein ETF Vergleich vor der Investition unbedingt erforderlich. Nur so finden Anleger das Produkt, das ideal zu ihren Anforderungen passt.

Übersicht über ETFs auf den Nasdaq 100

IndexfondsISINWKNAbbildungsart
ComStage Nasdaq 100 UCITS ETFLU0378449770ETF011Ausschüttend / Synthetisch (Unfunded Swap)
Invesco EQQQ Nasdaq 100 UCITS ETFIE0032077012801498Ausschüttend / Physisch (Vollständige Replikation)
Lyxor Nasdaq 100 UCITS ETF D-EURFR0007063177541523Ausschüttend / Synthetisch (Unfunded Swap)
iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (DE)DE000A0F5UF5A0F5UFAusschüttend / Physisch (Vollständige Replikation)

Mit einem Fondsvolumen von etwa 400 Millionen Euro zählt der Comstage ETF zu einem der kleinsten ETFs auf den Nasdaq 100. Mit einer TER von 0,25% gehört er gleichzeitig aber auch zu den günstigsten. Der Invesco ETF ist ehemals bekannt unter dem Namen Power Shares EQQQ Nasdaq 100 UCITS ETF. Mit über 2,1 Milliarden Euro handelt es sich um einen sehr großen Nasdaq 100 ETF. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30%

Der Lyxor-Fonds ist neben dem ComStage ETF der zweite, der eine synthetische Replikationsmethode anwendet. Die TER beträgt 0,30% pro Jahr. Der iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (DE) verwendet eine vollständige Replikationsmethode, die jährliche Kosten liegen bei 0,31%.

Von welchen Faktoren wird die ETF-Wahl beeinflusst?

Der vorausgegangene Abschnitt hat deutlich gemacht, dass sich ETF-Angebote in zahlreichen Punkten voneinander unterscheiden können. Es gibt also nicht nur eine Möglichkeit, in den Nasdaq 100 über börsengehandelte Fonds zu investieren. Zu den Anbietern eines Nasdaq 100 ETFs zählen unter anderem Lyxor, ComStage, Invesco und iShares. Letztgenannte Fondsgesellschaft bietet gleich zwei ETFs auf den Index an, die sich bereits grundlegen durch die Art der Verwendung der Erträge voneinander unterscheiden. Die Entscheidung für oder gegen ein Angebot sollte daher wohlüberlegt sein. Aus diesem Grund erklären wir abschließend nochmals die wichtigsten Eigenschaften von ETFs

Was sagt die Gesamtkostenquote (TER) aus?

Die Kosten einer Geldanlage sollten bei der Wahl stets berücksichtigt werden. Bei ETFs werden diese über die Gesamtkostenquote (TER) ausgedrückt. In der TER sind alle Kosten enthalten, die durch eine Investition im Jahresverlauf anfallen. Einmalige Kosten werden jedoch nicht berücksichtigt.

Ausschüttend oder thesaurierend: Wie unterscheiden sich diese ETFs?

Bei einem ETF Vergleich sollte auch auf die Ertragsverwendung geachtet werden. Es gibt sowohl ausschüttende ETFs, bei denen Erträge bis zu mehrmals pro Jahr unter den Anlegern ausgeschüttet werden, als auch thesaurierende ETFs, die diese Erträge in den Fonds reinvestieren.

Art der Replikation beachten

Die zuvor vorgestellten ETFs auf den Nasdaq 100 unterscheiden sich auch in der Replikationsmethode. Bei einer vollständigen Replikation findet ein Engagement in die Indexbestandteile im gleichen Verhältnis statt. Synthetische ETFs können beispielsweise Swap-Geschäfte vornehmen, um Kosten zu senken oder höhere Erträge zu erzielen.

Fazit: Nasdaq 100 ermöglicht Investition in die Technologie-Branche

Wer sich für eine Investition in den Sektor „Technologie“ interessiert, sollte dem Nasdaq 100 ohne Frage Beachtung schenken. Dieser enthält die 100 größten, an der NASDAQ-Börse gelisteten US-amerikanischen und internationalen Unternehmen. Der Finanzsektor wird dabei jedoch vollständig außen vor gelassen, so dass im Nasdaq 100 weitestgehend Unternehmen zu finden sind, die auch tatsächlich dem Technologiesektor zuzuordnen sind. Die Indexgewichtung erfolgt anhand der Marktkapitalisierung der Unternehmen, Dividendenzahlungen werden bei der Indexberechnung nicht berücksichtigt. Im Gegensatz zum Nasdaq Financial 100, einem Schwesterindex mit Fokus auf den Finanzbereich, müssen Unternehmen bestimmte Kriterien zur Berücksichtigung im Nasdaq 100 erfüllen.

An der Wertentwicklung des Nasdaq 100 Kursindex können Anleger beispielsweise über verschiedene ETFs partizipieren. Einige interessante Angebote haben wir unter Nennung der wichtigsten Eckdaten bereits im Verlaufe dieses Ratgebers vorgestellt. Abschließend bleibt daher festzuhalten, dass das richtige Anlageprodukt nur über einen Vergleich gefunden werden kann, der die genannten Eigenschaften der ETFs gegenüberstellt.

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