Aktienanalyse Rheinmetall – Rückgang der Gewinnmarge auf fünf bis sieben Prozent

Auch auf den Rüstungskonzern Rheinmetall, der auch als Autozulieferer tätig ist, wirkt sich die schwache Phase in der Automobilindustrie aus. Das Unternehmen erwartet im Zuliefergeschäft einen vorübergehenden Rückgang der Gewinnmarge auf fünf bis sieben Prozent. Dies wurde aus einer Präsentation zum Kapitalmarkttag, einer zweitägigen Veranstaltung des Unternehmens in dieser Woche, deutlich. Mittelfristig soll die Marge aber wieder auf etwa acht Prozent steigen.

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Nur noch leichtes Wachstum erwartet

Rheinmetall ging bislang von einer operativen Rendite von acht bis 8,5 Prozent aus. Auch mit Blick auf den Umsatz erwartet das Unternehmen eine Stagnation oder höchstens ein leichtes Wachstum. Laut der vorgelegten Präsentation soll der Umsatz des Gesamtkonzerns in diesem Jahr nur noch um etwa ein Prozent steigen. Zuvor war etwas mehr erwartet worden. Diese Angaben nahm Rheinmetall allerdings später wieder zurück. Laut einem Sprecher habe es sich hierbei um einen Fehler gehandelt.

Anfang November musste der Konzern aufgrund der Flaute im Automobilbereich bereits seine Prognose senken und gab ein erwartetes Umsatzwachstum von knapp über einem Prozent an. Damals war noch eine operative Marge von etwa acht Prozent erwartet worden. Rheinmetall ging zuvor von Umsätzen von vier Prozent aus. Im weiteren Tagesverlauf wurde der Fehler in der online veröffentlichten Präsentation korrigiert und wieder auf die Angaben von Anfang November verwiesen.

Aktienanalyse Rheinmetall

Rheinmetall-Aktie unter Druck

Die eher enttäuschenden mittelfristigen Ziele setzten die Rheinmetall-Aktie Mitte der Woche unter Druck. Im XETRA-Handel fielen die Aktien auf einem ohnehin schwachen Markt zeitweise auf 94,72 Euro. Dies war der schwächste Wert seit Anfang Juni. Bis zum Handelsende konnte sich die Aktie wieder auf 96,02 Euro erholen, lag aber dennoch 7,06 Prozent im Minus. Die Aktie fiel damit auch unter die 200-Tage-Linie, die Aufschlüsse über längerfristige Trends gibt. Die 200-Tage-Linie verläuft derzeit bei 104,25 Euro.

Trotz der Schwierigkeiten in der Autobranche konnte die Rheinmetall-Aktie in den letzten zwölf Monaten um über 50 Prozent hinzugewinnen. Wie Rheinmetall-Chef Armin Papperger Anfang des Monats sagte, profitiert sein Unternehmen dabei vom Nachholbedarf bei der militärischen Beschaffung in vielen Ländern. Zudem würden in vielen Staaten, darunter auch Deutschland, die entsprechenden Budgets steigen.

Das Rüstungsgeschäft läuft damit weiter gut für Rheinmetall. Hier wurden die Erwartungen sogar erhöht. Rheinmetall sieht hier mittelfristig eine operative Marge von neun bis zehn Prozent. Insgesamt scheint Rheinmetall bei seinen Prognosen und Zielen für die nahe Zukunft jedoch eher vorsichtig zu sein.

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Einnahmen im Rüstungsgeschäft gesteigert

Dank des Rüstungsgeschäfts konnte Rheinmetall in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 seine Einnahmen steigen. Die schwache Autobranche zwang Rheinmetall dennoch dazu, seine Umsatzprognose zu senken. Die gestiegene Nachfrage nach Waffen und Fahrzeugen für den militärischen Bereich hatten den Unternehmensumsatz zuletzt stark angekurbelt, wie beispielsweise auch bei Heckler und Koch.  Staaten wie Australien haben zuletzt ihre Rüstungsausgaben erhöht. Allein im Unternehmensbereich Defence konnte Rheinmetall in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr 11,8 Prozent mehr einnehmen. Der Umsatz lag bei 2,2 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis für diese Sparte wurde damit fast verdoppeln und liegt bei 134 Milliarden Euro.

Da Autozuliefergeschäft präsentierte sich aber schon in den letzten Monaten schwach. Der Umsatz fiel in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent, das operative Ergebnis sogar um 30 Prozent. Dennoch lag das Umsatzplus bis September 2019 bei 3,1 Prozent. Das Unternehmen nahm insgesamt 4,3 Milliarden Euro ein. Das operative Ergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent auf 262 Millionen Euro.

Rheinmetall-Aktie

Schwache Automobilkonjunktur betrifft auch Rheinmetall

Der Hintergrund für die schwachen Zahlen im Automobilgeschäft liegt allerdings nicht nur in der konjunkturellen Flaute in der Autobranche begründet, hinzu kam Ende September ein Hackerangriff. Davon war die Produktion in Nord- und Südamerika stark betroffen. Rheinmetall konzentriert sich seit einigen Jahren auf die beiden Sparten Rüstung und Automobilindustrie. Damit steht derzeit die Hälfte des Unternehmens vor allem aufgrund der konjunkturellen Lage klar unter Druck.

Das Rüstungsgeschäft könnte jedoch weiter erfolgreich laufen. Auch in Deutschland kündigte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zuletzt an, dass bis 2031 das Nato-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Militärausgaben erreicht werden soll. Zudem könnte Rheinmetall von dem jüngsten Rüstungsabkommen zwischen Deutschland und Frankreich profitieren.

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Aktie nach Aufwärtstrend in Schwächephase

Für die Rheinmetall-Aktie ging es zwischen 2015 und dem Frühjahr 2018 klar nach oben. Danach verlor die Aktie innerhalb von nur sechs Monaten 42 Prozent ihres Werts und fiel bis Ende Oktober 2018 auf 68,94 Euro. In der Folge konnte sich der Kurs wieder erholen. Im September ging es wieder auf bis zu 118,60 Euro nach oben.

Rheinmetall-Aktie Ähnliche Werte konnte die Aktie schon 2018 erreichen. Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen Anfang November ging es für die Rheinmetall-Aktie jedoch deutlich nach unten. Die Aktie pendelte zu Monatsbeginn um die 200-Tage-Linie. Die Rheinmetall-Aktie ist im MDAX gelistet und liegt dort mit einem Börsenwert von 4,5 Milliarden Euro derzeit eher im Mittelfeld.

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Fazit: Automobil-Sparte von Rheinmetall unter Druck

Auch Rheinmetall leidet unter der konjunkturellen Flaute in der Autoindustrie. Das Unternehmen sieht neben dem Rüstungsgeschäft die Autobranche als zweite wichtige Säule. Nun geht der Konzern davon aus, dass hier die Gewinnmarge von rund acht bis 8,5 Prozent mittelfristig auf fünf bis sieben Prozent sinken wird. Mittelfristig geht Rheinmetall allerdings wieder von Margen um acht Prozent aus.

Die Rheinmetall-Aktie geriet in dieser Woche zudem nach einem Fehler in einer online veröffentlichten Präsentation weiter unter Druck. Darin hieß es ursprünglich, dass der Gesamtkonzern in diesem Jahr nur noch um etwa ein Prozent steigen soll. Diesen Fehler korrigierte Rheinmetall später. Weiterhin geht das Unternehmen von einem Umsatz von etwas mehr als einem Prozent aus, wie schon Anfang November bekannt wurde. Damals wurde ein Umsatzrückgang von vier auf etwas mehr als ein Prozent angekündigt.

Das Rüstungsgeschäft scheint sich dennoch weiter gut zu entwickeln. Hier geht Rheinmetall mittelfristig von einer operativen Marge von neun bis zehn Prozent aus und konnte auch in den ersten neun Monaten 2019 in dieser Sparte seine Einnahmen steigern. Die Entwicklungen in dieser Woche hatten dennoch zur Folge, dass die Rheinmetall-Aktie zeitweise auf den schwächsten Wert seit Juni fiel. Zuvor gewann die Rheinmetall-Aktie in den letzten zwölf Monaten über 50 Prozent und erreichte im September ähnliche Werte wie im erfolgreichen Jahr 2018, doch bereits die schwachen Geschäftszahlen von Anfang November hinterließen Spuren.

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