Die ersten Schritte an der Börse sind gar nicht so schwer. Denn grundsätzlich funktioniert die Börse nicht viel anders als ein großer Marktplatz. Allerdings ist es nicht ganz so einfach herauszufinden, was man dort eigentlich kaufen sollte. Doch auch dafür gibt es im Artikel „Börse für Anfänger“ einfache Tricks für Einsteiger.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Die Börse in Stichpunkten
- Marktplatz für Wertpapiere, Waren und Devisen
- Zugang über einen Broker
- Vor allem Aktien und Anleihen zur Geldanlage beliebt
- Börsengehandelte Fonds für Einsteiger attraktiv
Die Börse für Einsteiger – So funktioniert sie
Börse Erklärung für Anfänger: Die Börse kann man sich wie einen großen Marktplatz oder auch wie eine Auktion vorstellen. Tatsächlich finden im Xetra-Handel sogar mehrmals am Tag Auktionen statt, selten gehandelte Wertpapiere werden sogar ausschließlich im Versteigerungsverfahren ge- und verkauft.
Bei den wichtigen Wertpapieren findet dagegen ein ständiger Handel statt. Die Makler sammeln Kauf- und Verkaufswünsche und bringen beide zusammen. Der offizielle Kurs wird von den Skontroführern bestimmt, es ist der, zu dem der meiste Handel stattfindet. Wäre er niedriger, würden sich weniger Verkäufer finden, bei einem höheren nicht ausreichend Käufer.
Am einfachsten kann man das an einem Beispiel nachvollziehen. Es gibt fünf Verkaufsaufträge, der Einfachheit halber jeweils über 100 Aktien. Die Verkäufer haben einen Mindestpreis festgelegt, er liegt bei 10,34, 10,41, 11,01, 11,08 und 11,12 Euro. Gleichzeitig gibt es vier potentielle Käufer, die höchstens 10,01, 10,35, 10,41 und 11,11 Euro zahlen wollen. Bei 10,41 Euro istder Umsatz am größten, denn es würden 200 Aktien gehandelt werden. Zu diesem Preis würden 300 Anleger verkaufen, aber nur 200 kaufen. Würde der Preis auf 10,35 Euro fallen, würden zwar 300 Anleger kaufen wollen, aber nur 100 kaufen.
Wie kann ich handeln?
Anders als bei einem Wochenmarkt kann nicht jeder selbst hingehen und einkaufen. Stattdessen beauftrag man einen Broker. In den vergangenen 20 Jahren haben Online-Anbieter den Markt umgekrempelt. Sie bieten meistens ein Depot ohne Grundgebühren und mit niedrigere Orderkosten.
Direktbanken wie die ING (ehemals ING-DiBa) oder die Consorsbank sind Universalbanken, die auch Girokonten, Tagesgeld und Kredite anbieten. Andere Anbieter wie die DEGIRO oder die Aktionärsbank haben sich ganz auf den Börsenhandel spezialisiert. Eine Sonderrolle spielt der S-Broker, der Online-Broker der Sparkassengruppe bietet selbst kein Girokonto oder Festgeld, arbeitet aber mit den lokalen Sparkassen zusammen.
Was soll ich kaufen?
An der Börse werden nicht nur Aktien gehandelt. Besonders Anleihen und börsengehandelte Fonds (ETFs) sind bei Anlegern sehr beliebt, wer mehr Risiko eingehen will, der kann auch Optionsscheine oder Futures kaufen und verkaufen.
Aktien eigenen sich vor allem für Anleger, die Spaß an der Auswahl der richtigen Wertpapiere haben und bei denen die langfristige Geldanlage im Vordergrund steht. Denn als Aktionär werden sie Anteilseigner an einem Unternehmen und profieren von dessen Wertentwicklung.
Wer dagegen langfristig Geld anlegen, sich aber möglichst wenig um seine Finanzen kümmern will, der ist mit ETFs oft besser bedient. Dadurch kann das Geld breit gestreut werden, beispielsweise durch den Kauf eines DAX ETF, der den Börsenindex nachbildet. Durch diese Streuung sinkt auch das Risiko, wer noch mehr Sicherheit will, der kann zu Anleihen oder Pfandbriefen greifen. Die bieten einen festen Zins und eine Rückzahlung des eingesetzten Kapitals, die bei Pfandbriefen auch noch für den Fall einer Insolvenz durch ein Pfand, beispielsweise eine Immobilie, geschützt ist.
Steht dagegen der Spaß am Spekulieren im Vordergrund, kommen auch riskantere Produkte wie Optionsscheine in Frage. Womöglich ist auch der Handel mit Differenzkontrakten eine Alternative. Der erfolgt aber üblicherweise nicht über die Börse, sondern über spezialisierte Forex- und CFD-Broker.
Die Wahl des richtigen Wertpapieres
Wer sich für Aktien, ETFs oder eine andere Art von Wertpapieren entschieden hat, der hat bereits den ersten Schritt gemacht. Schwerer ist es aber natürlich, aus einer Reihe von Aktien oder Fonds die besten zu finden.
Grundsätzlich stehen Anlegern zwei Arten der Analyse zur Verfügung. Die technische Analyse betrachtet vor allem die Charts und die Kursdaten. Daraus werden Indikatoren errechnet oder Kursprognosen gezogen. Bei der Fundamentalanalyse werden dagegen Anlageentscheidungen auf Basis von betriebs- und volkswirtschaftlichen Informationen getroffen, beispielsweise dem Gewinn je Aktie, dem Umsatz oder der Eigenkapitalquote. Grundsätzlich eignet sich die Fundamentalanalyse vor allem für langfristig ausgerichtete Anlageentscheidungen, die technische für kurzfristige.
Anleger sollten auch auf eine Risikostreuung achten und nicht alles auf eine einzige Aktie setzen. Schon gar nicht auf die des Arbeitgebers, sonst sind im Zweifelsfall sowohl der Arbeitsplatz als auch die Ersparnisse verloren. Die unterschiedlichen Wertpapiere sollten außerdem aus verschiedenen Branchen und Regionen kommen. Wer beispielsweise vor allem auf europäische Aktien gesetzt hat, der kann sein Depot durch den Kauf eines Schwellenland-ETFs absichern.
Depot für den Handel an der Börse einrichten
Um an der Börse aktiv zu werden, benötigen sie Investoren zunächst ein Depot. Private Anleger können nicht an den Börsenplätzen dieser Welt agieren, da sie dafür keine Lizenz besitzen. Deshalb werden Broker oder eine Bank als Depotanbieter benötigt. Doch wie finde ich ein eigenes Depot, um in Wertpapiere zu investieren?
Unterschiede bei den Depotkosten
Die Erfahrungen zeigen, dass vor allem große Unterschiede bei den Depotkosten gibt. Die Broker stellen meist das Depot kostenfrei oder deutlich günstiger als beispielsweise Banken zur Verfügung. Grund hierfür sind die gesparten Verwaltungskosten, die eine Filiale Bank häufig zu Buche schlagen. Trader sollten darauf achten, dass die Depotführung möglichst günstig ist, denn umso mehr Kosten hier gespart werden, desto mehr bleibt letztendlich vom Gewinn.
Handelbare Werte im Depot
Varianzen sind auch bei den handelbaren Werten zu erkennen. Wie die Erfahrungen zeigen, können die Trader bei den meisten Depots nicht nur Wertpapiere, sondern auch Fonds und Zertifikate handeln. Einige Depots bieten jedoch auch mehr Möglichkeiten. Die Trader können hierüber auch in digitale Währungen oder andere Finanzprodukte investieren. Bei der Auswahl eines geeigneten Depots ist also entscheidend, in welche Werte die Anleger überhaupt investieren möchten.
Tipp: Die Anleger sollten ein Depot nutzen, welche sie auch mobil verwalten können. Lässt sich das Depot auch über das Smartphone oder Tablet abrufen, können die Trader beispielsweise auch auf kurzfristige Marktbewegungen reagieren und müssen dafür nicht zwangsläufig vor dem PC sitzen.
Börse für Einsteiger: das Anlageziel ist entscheidend
Wer an der Börse agiert, muss mit einem Plan handeln. Anleger, welche ohne strategisches Vorgehen und ohne Kenntnisse investieren, verlieren meist schnell ihr Kapital. Deshalb ist es wichtig, vor der eigentlichen Investition das Anlageziel zu definieren. Hierzu sollten Anleger sich verschiedene Fragen stellen, unter anderem:
- Wie viel Geld habe ich für den Wertpapierhandel?
- Wie risikobereit bin ich?
- Welche Rendite sei mein Investment haben?
Auf Basis dieser Antworten wird dann investiert. Bei der Beantwortung ist jedoch Realismus gefragt. So sollten die Trader beispielsweise ohne Übertreibungen einschätzen, wie viel Geld für den Wertpapierhandel zur Verfügung steht. Wichtig ist, dass nur das Geld für die Investments genutzt wird, was auch tatsächlich liquide verfügbar ist. Handel auf Basis von Krediten ist für keinen Anleger empfehlenswert. Außerdem sollten weniger erfahrene Trader zunächst mit kleineren Beträgen beginnen.
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Es gibt einige Wertpapiere, die sind äußerst risikoreich und andere wiederum verhalten sich bei der Kursentwicklung stabil und gelten als „sichere Bank“. Je nachdem, wie risikobereit die Trader sind, wird in die jeweiligen Aktientypen investiert. Grundsätzlich ist bei den Investments immer damit zu rechnen, dass es aufgrund einer gegenläufigen Kursentwicklung zu Verlusten kommen kann. Mit diesen Kursrückgängen müssen die Trader immer kalkulieren. Deshalb eignen sich die Aktien-Investment immer als längerfristige Anlage, um solche kurzfristigen Rückgänge über den längeren Anlagezeitraum auszugleichen. Wer keinen längerfristigen Anlagehorizont verfolgt, sollte deshalb nicht auf Wertpapiere, sondern anderes Finanzinstrument setzen.
Renditeerwartungen bei den Wertpapieren
Die zu erwartende Rendite ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil bei der Umsetzung einer Anlagestrategie. Häufig wissen weniger erfahrene Anleger gar nicht, mit welcher Rendite sie in etwa rechnen können. Die Erfahrungen zeigen, dass Wertpapierdepotrenditen zwischen fünf und zehn Prozent jährlich durchaus realistisch sind. Allerdings kann es natürlich aufgrund der Diversifikation im Depot zu deutlichen Unterschieden kommen.
Wie setze ich mein Depot zusammen?
Die Risikobereitschaft und die Renditeerwartungen sind maßgeblich für die Depotzusammensetzung. Sicherheitsorientierte Investoren nutzen häufig Anleihen oder Mischfonds. Wer jedoch etwas risikobereiter ist, investiert in einzelne Wertpapiere oder Aktienfonds. Entscheidend ist immer, das Risiko so gering wie möglich zu halten und es bestmöglich zu kalkulieren. Deshalb sollten sich die Anleger noch immer absichern und nicht alles auf eine Karte setzen. Die Diversifikation im Depot ist ein Faktor, der über den Erfolg oder Misserfolg beim Investment mit entscheidet.
Tipp: Wer sich unsicher ist, wie und was er eigentlich investieren soll, ist mit einem Demokonto gut beraten. Die meisten Broker stellen ein kostenloses Konto mit virtuellem Guthaben zur Verfügung. Damit können die Anleger sich einen Überblick über die angebotenen Finanzprodukte verschaffen und die Konditionen ohne Risiko ausprobieren. Trader sollten jedoch darauf achten, dass das Demokonto ebenfalls auf Echtzeitdaten basiert, weil sonst ein verzerrter Eindruck des Marktes im Gegensatz zum Live-Konto entstehen kann.
Vor dem Investment ausführlich informieren
Zu den häufigsten Anfängerfehlern beim Investment an der Börse gehört die fehlende Information. Die Trader haben oftmals einen falschen Eindruck und denken, der Handel mit Wertpapieren und anderen Finanzprodukten funktioniert mit nur einem Mausklick. Theoretisch stimmt dies, allerdings sieht die Praxis auch ein wenig anders aus. Wer investieren möchte, sollte sich zunächst über die Finanzinstrumente und deren Möglichkeiten informieren. Wie analysiere ich Kurse und wie wähle ich meine Wertpapiere aus? Diese und andere Fragen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Trader sollten wissen, durch was die Kurse beispielsweise am Aktienmarkt oder bei Devisen beeinflusst werden. Unter Berücksichtigung von News lassen sich Rückschlüsse auf vermeintliche Kursentwicklung zu ziehen.
Technische Analyse das A und O
Die technische Analyse steht beim Investment an der Börse im Mittelpunkt. Dabei gibt es Chartbild Auskunft, wie sich die Kurse entwickelt haben und ob Tendenzen für die künftige Entwicklung zu sehen sind. Trader nutzen dafür Muster oder andere Indikatoren, um solche Entwicklungen zu erkennen. Zur Unterstützung werden bei den Handelsplattformen zahlreiche Tools zur Verfügung gestellt. Zu den wichtigsten Handelsplattformen bei den Brokern gehört der MT4. Hierüber können die Anleger die Charts mit verschiedenen Werkzeugen analysieren und sich beispielsweise Muster anzeigen lassen. Auf Basis dieser Informationen lassen sich Handelsentscheidungen einfacher treffen, wenngleich dies natürlich keine Garantie für einen 100-prozentigen Gewinn ist.
Tipp: Viele Broker bieten die Kunden Push-Benachrichtigungen, wenn es aktuelle News gibt oder sich die Marktlage ändert. Mithilfe dieser Informationen können die Trader schneller reagieren, sodass wir die Aktivierung der Benachrichtigungsfunktion empfehlen.
Börse für Anfänger: den idealen Handelsplatz finden
Was nützt die beste Vorbereitung, wenn die Anleger keinen geeigneten Handelsplatz gefunden haben? Wertpapiere und andere Finanzinstrumente lassen sich an deutschen und globalen Handelsplätzen traden, wobei die Auswahl nicht immer ganz leicht fällt. Allerdings können nicht alle Finanzinstrumente an allen Handelsplätzen gehandelt werden. Auch hinsichtlich der Gebühren gibt es deutliche Unterschiede.
Kosten senken bei Handelsplätzen
Es zeigt sich, dass vor allem der Handel an den internationalen Handelsplätzen deutlich teurer ist als an regionalen Börsen deutschlandweit. Wer dennoch in den USA, in Kanada oder anderen Ländern agieren möchte, immer die höheren Kosten einkalkulieren. Grundsätzlich hängen die Kosten für den Handelsplatz von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören:
- das geplante Volumen
- die Courtage
- Spreads
DAX-Aktien oder andere Standardwerte weisen erfahrungsgemäß kaum Unterschiede bei den Spreads auf. Bei den Nebenwerten mit geringem Handelsvolumen sie dies jedoch anders aus. Die Trader sollten darauf achten, dass diese Werte an den ausgewählten Börsenplätzen Regeln gehandelt werden, um wirklich einen marktgerechten Preis zu erhalten.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Außerbörslicher Direkthandel als Alternative?
Neben dem Handel an der Börse wird auch der außerbörsliche Direkthandel bei vielen Brokern angeboten. Hier sollten Trader jedoch darauf achten, dass außerhalb der regulären Börsenzeiten die Spreads deutlich höher ausfallen, da der Handelspartner auch ein höheres Risiko eingeht. Der Vorteil beim außerbörslichen gegenüber dem börslichen Handel besteht in den Gebühren. Wer außerbörslich investiert, spart sich nicht nur die Börsengebühr, sondern auch die Courtage. Hinzu kommt, dass die Anleger nicht erst auf die Ausführung der Order warten müssen, sondern dies direkt geschieht.
Fazit Börse für Anfänger
Geld anlegen an der Börse ist nicht schwer. Nicht ganz so einfach ist es, die richtigen Anlageentscheidungen zu treffen. Auch hier gibt es aber unterschiedliche Möglichkeiten. Wer Spaß am Geld anlegen hat, für den ist der Kauf von Einzelwerten oft attraktiv, wer sich wenig damit beschäftigen will, der findet mit börsengehandelten Fonds eine gute Alternative zur Direktinvestition. Broker wie quirion bieten außerdem bereits ab 500 Euro eine Vermögensverwaltung an und inklusive eines Sparplanes ist es im Comfort und Regular Paket ab 0 Euro möglich. Um längerfristig erfolgreich an der Börse handeln zu können, benötigen die Trader eine geeignete Strategie, welche vor dem eigentlichen Investment festgelegt werden sollte. Hierbei sind die Risikobereitschaft und die liquiden Mittel für das Investment entscheidend. Nur, wer genau weiß, wie viel er investieren kann und welche Anlageziele verfolgt wird, kann die Finanzinstrumente für sein Depot entsprechend auswählen. Dabei ist wichtig, dass die Anleger die Kursentwicklung genau analysieren und nach Mustern oder Trends Ausschau halten. Wer zunächst ohne Risiko den Handel an der Börse ausprobieren möchte, sollte mit einem Demokonto beginnen, welches die meisten Broker zur Verfügung stellen.
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