First Solar ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus dem Segment erneuerbarer Energien. Wie der Name bereits vermuten lässt, können Anleger mit dem Kauf der First Solar Aktie in ein Solar-Unternehmen investieren.
Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Solarmodulen sowie die Entwicklung von Solarenergieprojekten spezialisiert. 1999 wurde First Solar gegründet. Der Hauptsitz ist bis heute in Tempe, Arizona, geblieben. Weitere Produktionsstätten befinden sich in Malaysia und Vietnam.
First Solar ist im Bereich der Solartechnik tätig/ Bilderquelle: firstsolar.com
- First Solar ist eines der weltweit größten Solarenergie-Unternehmen
- Kundschaft reicht von Energieversorgern und Projektentwicklern hin zu Unternehmen, die Solarenergie in ihre Geschäftsmodelle integrieren wollen
- First Solar hat in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung von Dünnschicht-Solartechnologie gemacht
- Das Unternehmen ist bekannt für seine hohe Effizienz und Langlebigkeit seiner Produkte
- Unternehmen ist bereits bis zum Jahr 2025 ausverkauft
First Solar Aktie kaufen oder verkaufen?
Bei der Frage, ob Anleger die First Solar Aktien kaufen oder verkaufen sollten, müssen sowohl Chancen als auch Risiken gegeneinander abgewogen werden.
Chancen
- Wachstumspotenzial: First Solar hat einen Rekordauftragsbestand und erwartet in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum. Es wurden bereits Verträge bis zum Jahr 2029 ausgehandelt. Das Unternehmen hat zudem eine starke Forschungsabteilung und investiert kontinuierlich in neue Technologien, um seine Wettbewerbsposition zu verbessern.
- Alternative Technologie: Die Cadmium-Tellurid-Technologie (CdTe) von First Solar bietet bei hohen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und anderen hinderlichen Einflüssen eine höhere Effizienz im Vergleich zu vergleichbaren Produkten. Das Unternehmen hat auch eine heimische und verantwortungsvolle Solarproduktion. Diese ermöglicht es, den Beschaffungs- und Produktionsprozess vollständig nachzuvollziehen.
- Positive Aussichten: First Solar hat eine positive Jahresprognose veröffentlicht und erwartet einen Gesamtumsatz von 3,4 bis 3,6 Mrd. USD und einen Nettogewinn von 7 bis 8 USD je Aktie. Diese Prognosen spiegeln das starke Wachstumspotential von First Solar wider.
- Nachhaltigkeit: First Solar ist ein Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat und Solarenergie als eine wichtige Energiequelle der Zukunft ansieht. Der Ausbau der Solarkapazitäten im Zuge der Energiewende und des 369 Mrd. USD schweren Inflation Reduction Acts könnte die Nachfrage nach Solarmodulen weiter ankurbeln und somit First Solar als führenden Anbieter von Dünnschichtsolarmodulen stärken. Hinzukommt, dass First Solar als US-Unternehmen massiv von den staatlichen Förderungen profitieren wird.
Allerdings ist es notwendig, vor dem Kauf der First Solar Aktie, die Struktur des eigenen Portfolios im Blick zu behalten. Das bedeutet, dass eine Investition nie losgelöst von der Allokation, sprich der Verteilung des Kapitals, betrachtet werden soll.
Wer bereits eine Vielzahl an Solar Aktien im Depot hat und damit auch prozentual auf einen hohen Wert kommt, muss sich überlegen, ob er mit der First Solar Aktie eine weitere Aktie aus dieser Branche ins Depot holen sollte.
Risiken
Selbstverständlich müssen Investoren beim Kauf der First Solar Aktie auch die Risiken im Blick behalten. Oder, wer bereits die Aktie von First Solar im Depot hat, kann zu dem Schluss kommen, dass die Risiken die Chancen überwiegen.
- Abhängigkeit von politischen Entscheidungen: Die Nachfrage nach Solarmodulen hängt von politischen Entscheidungen ab. Das betrifft primär staatliche Investitionen in erneuerbare Energien sowie konkret die staatliche Förderung von Solarenergie. Änderungen in diesen Entscheidungen können die Nachfrage nach Solarmodulen beeinflussen und somit die Finanzen von First Solar negativ beeinflussen.
- Rohstoffabhängigkeit: First Solar benötigt Rohstoffe wie Cadmium und Tellur, um seine CdTe-Technologie zu produzieren. Die Verfügbarkeit dieser Rohstoffe kann von politischen Entscheidungen, Preisschwankungen oder anderen Faktoren beeinflusst werden.
- Konkurrenzdruck: First Solar konkurriert mit anderen Anbietern von Solarmodulen. Vor allem chinesische Unternehmen, die oft eine staatliche Unterstützung erhalten, spielen nach wie vor eine große Rolle auf dem Weltmarkt. Dieser Konkurrenzdruck könnte die Preise für Solarmodule unter Druck setzen, was wiederum negativ auf die Marge drückt.
- Technologische Entwicklung: First Solar setzt auf seine CdTe-Technologie, die gegenüber der herkömmlichen kristallinen Silizium-PV-Technologie Vor- und Nachteile hat. Es besteht immer das Risiko, dass ein Unternehmen eine technologische Entwicklung verpasst und ins Hintertreffen gerät. Das betrifft vorwiegend Unternehmen aus dieser Branche.
Über das Unternehmen First Solar
First Solar ist ein führender Anbieter von Dünnschichtsolarmodulen für große Solarprojekte im Versorgungsmaßstab.
Das Unternehmen setzt auf die Cadmium-Tellurid-Technologie (CdTe). Sie stellt eine Alternative zu herkömmlichen kristallinen Silizium-PV-Modulen dar. Diese Technologie bietet bei hohen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und anderen hinderlichen Einflüssen wie Staub, Sand, Schnee oder Schatten eine höhere Effizienz im Vergleich zu vergleichbaren Produkten.
Das Management betont auch die heimische und verantwortungsvolle Solarproduktion in den USA.
Die steigende Nachfrage nach Solarmodulen wird durch den Ausbau der Solarkapazitäten im Zuge der Energiewende und des 369 Mrd. USD schweren Inflation Reduction Acts angetrieben. First Solar könnte von diesem Wachstum profitieren und durch seine CdTe-Technologie und die heimische Produktion einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern haben.
Das Management hat auch darauf hingewiesen, dass neue Richtlinien des Inflation Reduction Acts erwartet werden, die Steuergutschriften von etwa 0,17 USD pro Watt für in den USA gefertigte und an Drittanbieter verkaufte Module vorsehen könnten. Dies würde First Solar einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen verschaffen, die ihre Produkte im Ausland produzieren.
In den vergangenen Monaten wurde die Solarproduktion in Xinjiang aufgrund von Vorwürfen der Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Als Folge kam es zu Importverboten seitens der USA.
Dies könnte die heimische Fertigung von Solarmodulen attraktiver machen, da sie eine höhere Versorgungssicherheit bietet. Zudem wirkt sie den Bedenken hinsichtlich der Menschenrechtsverletzungen entgegen.
In der EU soll der Green Deal die heimische Fertigung von Solarmodulen stärken und somit den Bedarf an Dünnschichtsolarmodulen erhöhen.
Auf den Punkt gebracht
- First Solar ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Dünnschichtsolarmodule
- Einzigartige Cadmium-Tellurid-Technologie, die effizientere Resultate liefert
- Inflation Reduction Act liefert massive staatliche Förderungen
Abhängigkeit von China bleibt bestehen
Gleichwohl bleibt die Abhängigkeit zu China noch eine Weile bestehen.
First Solar hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2026 eine Produktionskapazität von 21,4 Gigawatt zu erreichen. Im Vergleich dazu brachte der chinesische Hersteller Jinko Solar allein im vergangenen Jahr 45 Gigawatt auf den Markt.
Die Abhängigkeit von China als Hauptproduzent von Solarmodulen wird voraussichtlich noch lange bestehen bleiben. Politische Entscheidungen werden weiterhin eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Investments spielen.
Wenn der politische Plan in den USA jedoch konsequent durchgeführt wird, könnten die Gewinne von First Solar möglicherweise das größere Wachstumspotenzial haben. Die US-Regierung hat ein großes Interesse daran, die Energieunabhängigkeit zu fördern und könnte somit ein wichtiger Kunde für First Solar sein.
Die First Solar Aktie bietet daher Chancen auf Kursgewinne, wenn politische Entscheidungen in den USA den Solarmarkt weiter ankurbeln und das Unternehmen seine Ziele erreichen kann.
Technologisch ist First Solar ein Pionier im Bereich der Dünnschicht-Solartechnologie, die sich durch hohe Effizienz und Langlebigkeit auszeichnet. Dies bietet dem Unternehmen eine Wettbewerbsposition, die es ihm ermöglicht, seinen Marktanteil in einer schnell wachsenden Branche zu halten und zu erweitern.
- First Solar kann auf eine solide finanzielle Rücklage zurückgreifen
- Die Eigenkapitalquote beträgt stabile 71 Prozent
- Eine Dividende hat das Unternehmen noch nie ausgeschüttet und es sieht derzeit auch nicht danach aus, als ob sich das ändert
- Dennoch besteht zunächst weiterhin eine Abhängigkeit von China
First Solar Aktie Prognose: Starke Q4-Zahlen für 2022
First Solar hatte Anfang 2023 starke Zahlen für das vierte Quartal 2022 vorgelegt:
- Umsatzplus von 10,4 % auf 1 Mrd. USD
- Verlust von – 7 Cent je Aktie (Analysten gingen von 14 Cent je Aktie aus)
- Erhöhte Jahresprognose mit einem Gesamtumsatz von 3,4 bis 3,6 Mrd. USD und einem Nettogewinn von 7 bis 8 USD je Aktie.
Diese Zahlen zeigen das starke Wachstumspotential von First Solar.
Ein weiteres positives Signal ist der Rekordauftragsbestand von 67,7 GW, der sich bis ins Jahr 2029 erstreckt. Das gesamte Potenzial für weitere bestätigte, aber teilweise noch nicht gesicherte Buchungen beträgt sogar 93,1 GW.
Allein seit Jahresbeginn wurden bereits netto 7,3 GW an Buchungen hinzugefügt. Dies zeigt das starke Interesse an der CdTe-Technologie von First Solar und das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen.
Dennoch ist auch ersichtlich, dass das Unternehmen noch Verluste schrieb. Und das, obwohl First Solar seit 1999 existiert.
Die Prognosen für die nächsten Jahre sind jedoch ausgezeichnet! So gehen Analysten davon aus, dass im Jahr 2023 der Gewinn 0,78 Mrd. USD beträgt und 2025 soll der Gewinn 1,86 Mrd. USD betragen. Der Gewinn je Aktie würde bis zum Jahr 2025 demnach von derzeit – 0,07 USD auf dann knapp 20 USD geradezu explodieren.
Das rechtfertigt auch die derzeit hohe Bewertung der First Solar Aktie. Sollten sich die Schätzungen bewahrheiten, dann beträgt das KGVe 2025 lediglich 11.
Bilderquelle:
firstsolar.com