Die Aktie der Deutschen Bank hat eine wechselhafte Woche hinter sich. Am Mittwoch beendete die Aktie den Handel mit einem Kurs von nur 6,73 Euro, am Tag darauf ging es auf 6,90 Euro nach oben. Mit einem Plus von 2,47 Prozent lag die Aktie damit im oberen Drittel des deutschen Leitindexes. Diskutiert wird derzeit vor allem über den möglichen Stellenabbau, der in den nächsten Tagen offiziell verkündet werden könnte.
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Die Verantwortlichen bei der Deutschen Bank beschäftigen gerade zahlreiche Themen. Unter anderem will sich die Bank wohl von einem bedeutenden Teil ihrer amerikanischen Investmentbank trennen. Derzeit führt man wohl Gespräche mit der Citigroup, BNP Paribas und anderen Unternehmen, um an diese einen Teil des Aktiengeschäfts zu verkaufen. Auch Geschäftsfelder, die sich beispielsweise mit Angeboten für Handelskunden beschäftigen, stehen wohl zum Verkauf. Die Deutsche Bank will sich in den USA wohl nur noch auf wenige Angebote beschränken.
Der geplante Verkauf eines Teils des US-Geschäfts ist wohl Teil eines groß angelegten Umbaus der Deutschen Bank. Der geplante Umbau könnte der Deutschen Bank drei bis fünf Milliarden Euro kosten. Das Ziel ist es, im Jahr 2019 wieder rote Zahlen zu schreiben. Erst im letzten Jahr erreichte die Deutsche Bank nach drei Jahren mit Verlusten wieder die Gewinnzone. Christian Sewing, der Chef der Deutschen Bank, will bis 2022 mit Kürzungen die Kosten des Unternehmens um vier Milliarden Euro reduzieren.
Eine Kapitalerhöhung ist derzeit nicht mehr im Gespräch. Die Deutsche Bank will die Sanierungskosten und Abfindungen für ausscheidende Mitarbeiter in Milliardenhöhe ohne frisches Geld von Anlegern stemmen. Im Rahmen eines Sanierungsplans, den der Aufsichtsrat der Deutschen Bank am Sonntag beschließen will, sollen bei der Deutschen Bank etwa 20.000 Jobs wegfallen. Derzeit arbeiten weltweit etwa 91.500 Menschen für die Deutsche Bank. Der Abbau von 20.000 Stellen wäre der größte Stellenabbau in der Geschichte der Deutschen Bank, die bis ins Jahr 1870 zurückgeht. Die meisten betroffenen Stellen befinden sich wohl im Aktien- und Zinsgeschäft außerhalb Europas.
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Derivategeschäfte zur Absicherung von Aktien- und Zinsgeschäften außerhalb Europas würden ebenfalls entfallen. Zugleich will man Vermögenswerte in Höhe von über 50 Milliarden Euro in eine Bad Bank auslagern. Derzeit sind in den Büchern der Deutschen Bank 347 Milliarden Euro an riskanten Vermögenswerten verzeichnet. Davon könnten 50 Milliarden Euro in eine Bad Bank ausgelagert werden.
Um die Sanierungskosten stemmen zu können, muss der Vorstand wohl die anvisierte Kernkapitalquote von 13 Prozent auf 12,5 Prozent senken. Im ersten Quartal des Jahres lag die Kernkapitalquote noch bei 13,7 Prozent. Außerdem kommen auf die Deutsche Bank wohl Veränderungen auf Führungsebene zu. Der Chef der Investmentbank, Garth Ritchie, wird das Unternehmen wohl verlassen. Weitere Mitarbeiter aus der Führungsetage könnten sich ebenfalls verabschieden. Auf der Aufsichtsratssitzung wird wohl auch eine Verkleinerung des Vorstands beschlossen. Der geplante Umbau bei der Deutschen Bank und der angekündigte Stellenabbau führten dazu, dass sich der Aktienkurs um rund drei Prozent erholen konnte.
Die aktuellen Entwicklungen bei der Deutschen Bank veranlassten die Societé Générale dazu, ihr Kursziel für die Aktie der Deutschen Bank von 5,50 Euro auf nur noch vier Euro abzusenken. Diese Nachricht sorgte für einen weiteren Kursrückgang. Zudem reduzierte die Societé Générale ihre Gewinnerwartungen für die Deutsche Bank.
In den letzten Jahren verlor die Deutsche Bank über 40 Prozent ihres Börsenwerts. Anfang Juni stieg die Aktie zwar von 5,80 Euro auf 6,72 Euro, ist damit jedoch weit von ihren Werten von vor zehn Jahren entfernt. Vor der Finanzkrise war eine Aktie der Deutschen Bank noch über 90 Euro wert.
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Das Unternehmen steckt schon seit langem in Schwierigkeiten und gerät immer wieder in die Schlagzeilen. Zuletzt verhandelte die Bank zu Jahresbeginn mit der Commerzbank über eine Fusion. Die Gespräche wurde im April 2019 ergebnislos abgebrochen, obwohl sich Finanzmonster Olaf Scholz offen gegenüber einer solchen Fusion zweier großer deutschen Banken zeigt. Damals zeigten sich Gewerkschaftler besorgt, dass eine Fusion beider Banken massive Stellenstreichungen zur Folge haben könnte.
Darüber hinaus schrumpft das weltweite Kapitalmarktgeschäft weiter. Unter diese Entwicklung haben zahlreiche Banken aus der ganzen Welt zu leiden, die Deutsche Bank aber besonders stark. So gingen beispielsweise die Einnahmen durch die Platzierung von Anleihen und die Beratung von Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen im ersten Halbjahr 2019 um 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im letzten Jahr zurück.
Die Deutsche Bank kann mit Einnahmen von insgesamt 1,2 Milliarden Dollar zwar weiterhin den achten Platz unter den größten Investmentbanken der Welt behaupten, erzielte jedoch den größten prozentualen Gewinnrückgang der 15 größten Investmentbanken. Da die Deutsche Bank insbesondere im Investmentbanking weiter Marktanteile verliert, ist es nicht verwunderlich, dass die Bank nun handelt und sich auf die profitableren Bereiche konzentrieren will. Dieses Vorgehen hatte Christian Sewing schon auf der Hauptversammlung am 23. Mai angekündigt.
Die Einnahmen der Deutschen Bank sinken weiter, daher versucht die Bank nun wohl mit der Streichung von mehr als einem Fünftel aller Stellen wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Um den Stellenabbau zu finanzieren, will die Deutsche Bank womöglich auch ihr Kapitalpolster reduzieren, was zu Diskussionen mit den Aufsichtsbehörden führt.
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Die Deutsche Bank ist erneut in den Schlagzeilen, was in dieser Woche ein Auf und Ab für die Aktie des Unternehmens bedeutete. Insbesondere die Ankündigung, dass 20.000 Stellen abgebaut werden sollen, ließ die Aktie um rund drei Prozent steigen. Der Stellenabbau ist Teil eines groß angelegten Konzernumbaus. So will sich die Deutsche Bank wohl von einem großen Teil ihres US-Aktiengeschäfts trennen und ist dazu in Gesprächen mit anderen Unternehmen wie der Citigroup.
Dazu sollen etwa 20.000 der 91.500 Arbeitsplätze in aller Welt abgebaut werden. Der Umbau könnte die Deutsche Bank insgesamt drei bis fünf Milliarden Euro kosten. Dennoch will das Unternehmen bis 2022 mit weiteren Kürzungen die Kosten um vier Milliarden Euro senken. Dies soll ohne eine Kapitalerhöhung gelingen.
Am Sonntag will der Aufsichtsrat einen Sanierungsplan genehmigen. Neben Stellenstreichungen sollen auch Vermögenswerte von bis zu 50.000 Euro in eine Bad Bank ausgelagert werden. Darüber hinaus soll der Vorstand verkleinert werden. Die Sanierung wird wohl nur dann gelingen, wenn die Kernkapitalquote auf 12,5 Prozent sinkt. Darüber hinaus denkt die Deutsche Bank darüber nach, ihr Kapitalpolster zu reduzieren, was aber auf Widerstand der Aufsichtsbehörden stoßen könnte.
Die Deutsche Bank kämpft unter anderem mit niedrigeren Einnahmen im Kapitalmarktgeschäft. Der Aktienkurs fiel in den letzten Jahren von mehr als 90 Euro vor der Finanzkrise auf 5,80 Euro Anfang Juni.
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