Die Aktie von Tesla stieg in dieser Woche nachbörslich um zehn Prozent, nachdem das Unternehmen überraschend einen Gewinn von 143 Millionen Dollar für das dritte Quartal 2019 verkündet hatte. Analysten zeigten sich zuvor skeptisch und rechneten eher mit Verlusten. Elon Musk und sein Unternehmen konnten dennoch die versprochenen schwarzen Zahlen vorlegen, was Analysten zuvor aufgrund hoher Expansionskosten angezweifelt hatten. Musk selbst hat wohl ebenfalls erst für das vierte Quartal wieder mit einem Plus gerechnet. Allerdings lag das Ergebnis im dritten Quartal 54 Prozent unter den Zahlen aus 2018.
- Unerwarteter Anstieg der Tesla Aktie um zehn Prozent
- Kostensenkung des Unternehmens um 16 Prozent im Vorquartal
- Produktionspläne für Shanghai stehen kurz vor der Umsetzung
Rekorde im dritten Quartal
Insgesamt konnte die Tesla-Aktie über 17 Prozent zulegen und stieg auf 268,30 Euro. Die Erlöse gingen jedoch deutlich zurück. Trotzt des Rekords von 97.000 ausgelieferten Autos sank der Umsatz um acht Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen etwas höheren Umsatz erwartet.
Dennoch zeigte sich Elon Musk zuversichtlich und sagte, dass sein Unternehmen in diesem Jahr über 360.000 Fahrzeuge ausliefern werde. Diese Zahl hielten Beobachter bislang für nur schwer erreichbar. Im dritten Quartal wurden laut Tesla vom wichtigen Modell 3 insgesamt 79.600 Autos verkauft, was die Erwartungen übertraf.
Darüber hinaus ist es Tesla im abgelaufenen Quartal gelungen, die Kosten um 16 Prozent auf Jahresbasis zu senken. Auch die EBITDA-Marge konnte gesteigert werden. Diese lag im zweiten Quartal noch bei nur 5,8 Prozent, nun aber bei fast 14 Prozent.
Tesla scheint derzeit auf Erfolgskurs zu sein. Die jüngsten Kursanstiege machten Tesla wieder zum wertvollsten amerikanischen Autobauer an der Börse. Mit einem Börsenwert von 53,7 Milliarden Dollar überholte Tesla General Motors, deren Börsenwert zuletzt 51,1 Milliarden Dollar betrug. Schon 2018 war Tesla zeitweise der am höchsten gehandelte amerikanische Autobauer, damals war die Bewertung des Unternehmens aber noch deutlich höher.
Produktionspläne in Shanghai werden konkreter
Neben den guten Zahlen der letzten Monate zeigten sich Investoren erfreut, dass die Pläne für die Produktion in Shanghai kurz vor der Umsetzung stehen sollen. Tesla ist wohl dabei, die dafür notwendigen Lizenzen zu erhalten und damit bald mit der Produktion in China beginnen kann. Bis zum Jahresende sollen in Shanghai in der Woche mindestens 1.000 Autos des Modell 3s entstehen.
Tesla will so den Absatz auf dem größten Automarkt der Welt ankurbeln und auch Einfuhrzölle für Autos aus den USA vermeiden. Allerdings gibt es noch eigen Unsicherheiten bei Fragen zu Arbeitskräften und Lieferanten. In Shanghai ist eine sogenannte „Gigafactory“ geplant. Damit will Tesla auch dem Problem, die Nachfrage nicht ausreichend bedienen zu können, entgegenwirken und seine Produktionskapazitäten erhöhen. In Shanghai soll ab dem kommenden Jahr auch das neue SUV Modell Y gebaut werden, dem Elon Musk noch mehr Marktpotenzial zutraut als dem Modell 3.
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Trotz der jüngsten Erfolgsmeldungen bleiben einige Analysten aber vorsichtig. JP Morgan hob zwar das Kursziel für die Tesla-Aktie von 200 auf 220 Dollar an, blieb aber weiter bei der Einstufung „Underweight“. Andere Experten sind sich noch unsicher, ob der Anstieg der Aktie in dieser Woche wirklich der erhoffte Durchbruch ist.
Die Tesla-Aktie tut sich schon länger schwer. Seit Jahresbeginn brach der Kurs um 24 Prozent ein, obwohl der Gesamtmarkt klar im Plus liegt. 2019 musste Tesla einige Rückschläge verkraften und auch die Anleger zeigten sich eher skeptisch. Trotz den jüngsten Gewinnen liegt die Tesla-Aktie im Jahresverlauf noch immer zehn Prozent im Minus. Das dritte Quartal war nun das erste in diesem Jahr ohne Verlust. Das Unternehmen selbst spricht von Fortschritten bei seiner operativen Effizienz. Trotz tieferer Preis beim aktuell meistverkauften und günstigsten Tesla-Autos, dem Modell 3, haben sich die Gewinnspannen erhöht.
Tesla konnte zudem einen Gewinn von 1,86 Dollar je Aktie vermelden. Analysten hatten Verluste von 42 Cent für eine Aktie erwartet. Die Bruttomarge, die einen wichtigen Gewinnindikator für Investoren darstellt, lag ebenfalls höher als erwartet und liegt nun bei 22,8 Prozent. Im Vorquartal waren es nur 18,9 Prozent. Tesla erwartet zudem, dass die niedrigsten Lieferziele für das laufende Geschäftsjahr übertroffen werden.
Technischer Vorsprung gegenüber der Konkurrenz
Tesla hat noch immer in einigen Bereichen wie der Akkutechnik einen großen technischen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, doch Beobachter sehen auch Gefahren für das Wachstum. Hier sind zunächst die tödlichen Unfälle mit Tesla-Autos zu nennen. Unter anderem waren Akkubrände und Probleme mit dem Autopiloten die Ursache. Dazu kommen Probleme bei Qualität und Kundenservice.
Darüber hinaus schläft auch die Konkurrenz nicht. So haben beispielsweise Porsche und Audi E-Autos auf den Markt gebracht, die Tesla durchaus Konkurrenz machen könnten. Allerdings hat Tesla mit dem Modell Y einen neuen Wagen in der Hinterhand, der den SUV-Boom bedienen könnte. Das Modell soll technisch ausgereifter und effizienter als das Modell 3 sein. Zudem soll 2020 in den US ein elektronischer Pickup auf den Markt kommen.
Tesla ist schon seit 2010 an der Börse. Der Kurs lag damals bei nur 17 US-Dollar und stieg im Laufe der Jahre auf bis zu 265 Dollar. Nach dreizehn Quartalen mit Verlusten gelang im dritten Quartal 2016 erstmals wieder ein Gewinn von 22 Millionen Dollar. Zuletzt überraschte Tesla im zweiten Quartal 2019 mit einem neuen Absatzrekord von 95.200 ausgelieferten Autos.
- Tesla hält den Vorsprung in Sachen Akkutechnik zu der Konkurrenz
- Neue konkurrenzfähige Modelle bei Tesla im Vorlauf
- Tesla glänzt mit neuen Absatzrekorden und Börsengewinnen
Fazit: Durchbruch bei Tesla?
Nach überraschend guten Zahlen für das dritte Quartal stieg die Tesla-Aktie in dieser Woche um über 17 Prozent. Damit liegt die Aktie auf Jahressicht allerdings noch immer zehn Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn betrugen die Verluste über 24 Prozent.
Im dritten Quartal konnte Tesla seinen Gewinn auf 143 Milliarden Euro steigern. Analysten hatten mit Verlusten gerechnet. Dies ist jedoch nur halb so viel wie noch vor einem Jahr. Mit diesem deutlichen Anstieg des Aktienkurses konnte Tesla allerdings wieder General Motors als wichtigsten US-Autobauer an der Börse überholen.
Der Umsatz sank jedoch um acht Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar. Das abgelaufene Quartal bei Tesla war durch Rekordlieferungen und Kostensenkungen geprägt. Dazu kommt die Ankündigung, dass wohl bald wie geplant die Produktion in Shanghai starten kann. Mit dem neuen Wert auf dem größten Automarkt der Welt könnte Tesla den anhaltenden Problemen bei Auslieferungen entgegenwirken und seine Produktionskapazitäten steigern.
Noch scheinen Analysten und Investoren eher skeptisch, ob dies nach den Problemen in den letzten Monaten der Wendepunkt bei Tesla sein könnte. Das Unternehmen hat weiter großes Wachstumspotential. Beispielweise steht der SUV Modell Y in den Startlöchern, der als technisch ausgereifter und effizienter als das bislang meistverkaufte Modell 3 gilt.
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