Bei einem Aktienrückkauf erwirbt das Unternehmen die eigenen Aktien von den Anlegern zurück. Das heißt, die Aktiengesellschaft kauft somit emittierte Wertpapiere. Die Gründe, warum man sich für Aktienrückkauf entscheidet, sind vielfältig.
In der Regel geht es darum, dass der Kurs der Aktie in die Höhe getrieben wird. Dafür wird entweder die finanzielle Reserve des Unternehmens angezapft oder man entscheidet sich für einen Aktienrückkauf über eine Fremdkapitalaufnahme. Das heißt, die Aktiengesellschaft nimmt einen Kredit auf, damit die eigenen Aktien zurückgekauft werden können. Hier entsteht mitunter der sogenannte „Leverage-Effekt“. Durch Verwendung von Fremdkapital erhöht sich nämlich die Eigenkapitalrendite.
Aktienrückkäufe sind – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirken mag – ein durchaus probates Mittel, wenn es darum geht, den Kurs des Papiers in die Höhe zu jagen. Aber wie sinnvoll ist ein derartiges Investment für die Privatanleger?
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Studien haben ganz klar einen positiven Zusammenhang zwischen den Aktienrückkäufen sowie der Aktienperformance erkennen können – zumindest dann, wenn kurz- bis mittelfristig investiert wurde. Folgt man etwa den Berechnungen von Morgan Stanley, so können die Wertpapiere von Aktienrückkäufern innerhalb von zwölf Monaten deutlich stärker werden – angeblich um durchschnittlich 13 Prozent. Aber warum kommt es zu einem derart hohen Renditeplus?
Um das Geheimnis zu lüften, muss man natürlich den Hintergrund von Aktienrückkäufen kennen. Erwirbt das Unternehmen die eigenen Wertpapiere, so kommt es automatisch zu einer erhöhten Nachfrage und der Kurs steigt.
Jedoch muss die Unternehmensleitung, bevor ein derartiger Schritt in die Tat umgesetzt wird, erst von Seiten der Hauptversammlung die Zustimmung erhalten. Im Zuge der Versammlung wird dann auch festgelegt, welcher Grundkapitalanteil des Unternehmens überhaupt zurückerworben werden darf. Orientiert man sich hier an den gesetzlichen Vorgaben, so liegt die Grenze bei 10 Prozent des Grundkapitals.
Eine dafür beauftragte Bank wickelt sodann die Transaktionen ab. In der Regel findet der Kauf der Papiere an der Börse statt, wobei natürlich auch außerbörsliche Transaktionen möglich sind.
Würde ein gewöhnlicher Aktionär die zurückgekauften Papiere behalten, so vernichtet das Unternehmen aber die erworbenen Aktien. Eine Vernichtung, die am Ende dafür sorgt, dass es zu einer automatischen Reduzierung der zur Verfügung stehenden Aktien kommt, sodass automatisch der Gewinn je Aktie steigt. Zudem wächst auch automatisch die Dividende. Ein weiterer Grund, warum die Nachfrage an den Aktien steigen kann.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Sind Aktienrückkaufe riskant?
Sucht man nach Alternativen zum Sparbuch, Tages- oder auch Festgeld, so wird man mit Sicherheit irgendwann einmal auf den Aktienmarkt stoßen. Wer Aktien kaufen sollte, muss aber einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen – nur so kann das Schwankungsrisiko reduziert werden.
Investiert man in Aktien, so darf man die Risiken nicht unterschätzen – vor allem auch dann nicht, wenn es um sogenannte Aktienrückkaufprogramme geht. Derartige Projekte werden auch immer wieder von den Anlegerschützern kritisiert, die der Meinung sind, die Unternehmen sollten das Geld lieber in die Weiterentwicklung der operativen Geschäfte stecken.
Bezüglich der langfristigen Perspektive gibt es ebenfalls ein paar Argumente, die gegen Aktienrückkäufe sprechen: Natürlich steigt kurzfristig der Preis der Aktie, jedoch kann die Kurssteigerung fast nie für einen längeren Zeitraum gehalten werden – am Ende fehlt der Aktiengesellschaft später sogar das Geld, um in neue Maschinen oder Projekte zu investieren. In vielen Fällen sind Aktienrückkäufe auch auf die Ideenlosigkeit der Konzernleitung zurückzuführen.
Zudem lassen sich Aktienrückkäufe, wie bereits erwähnt, über Fremdkapital finanzieren. Das bedeutet, die Aktiengesellschaft nimmt einen Kredit auf, damit den Aktionären die Anteile am Unternehmen abgekauft werden können. Ein Prozess, der nur solange gut geht, solange das Unternehmen Gewinn macht. Ist das nicht mehr der Fall, können mittelfristig wohl auch nicht mehr die Kreditzinsen bedient werden, sodass die Gesellschaft in eine finanzielle Schieflage gerät.
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Es gibt durchaus Anleger, die gezielt nach Aktiengesellschaften suchen, die in regelmäßigen Abständen Aktienrückkaufprogramme starten. Zudem gibt es auch eigene Fonds, die Aktien derartiger Unternehmen bündeln, bei denen in naher Zukunft ein Rückkauf der eigenen Anteile erfolgen wird. Derartige Fonds können aber nur Profi-Anlegern empfohlen werden – hier muss man nämlich besonders vorsichtig sein.
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