Aktiensparplan für Kinder – Alles zur Geldanlage und den Alternativen im Test

Großeltern, Tanten und Onkel stehen nicht selten vor einem Problem: Sie möchten ihrem Enkel oder Patenkind zum Geburtstag, zur Einschulung oder zu Weihnachten etwas schenken, allerdings wissen sie nicht was. Noch ein Plüschteddy muss nicht sein. Kleidung erfreut höchstens die Eltern. Spielzeug ist meist was für kurze Zeit und nimmt dann nur Platz weg. Immer häufiger wird eine pragmatische Lösung gewählt: Man verschenkt einen Gutschein oder besser gleich Geld, angelegt in einem Banksparkonto, Goldmünzen oder einem Aktiensparplan. Haben Sie schon enmal daran gedacht Aktien zu verschenken?

Es handelt sich um ein Geschenk, bei dem die meisten Kinder nicht sofort in Freudengesänge ausbrechen. Aber bei Volljährigkeit wird die Freude umso größer ausfallen. Soll das Geschenk in Zukunft eine hohe Rendite abwerfen, ist der Aktiensparplan kaum zu schlagen. In unserem Ratgeber „Aktiensparplan für Kinder“ beschäftigen wir uns mit den Chancen und Risiken sowie weiteren Besonderheiten dieser Form der Geldanlage.

  • Aktiensparplan – renditestarke Anlageform
  • ETF-Sparplan – Geldanlage mit vermindertem Risiko
  • Konto auf Namen des Kindes – Verfügungsmacht beim Erziehungsberechtigten
  • Aktiensparplan für Kinder – Inhaberwechsel bei Volljährigkeit
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Warum für mein Kind mit einer Geldanlage vorsorgen?

Kinder kosten bekanntlich viel Geld, was manche Eltern durchaus an ihre finanzielle Belastbarkeit bringt. Einig sind sich alle Eltern darin, dass es ihre Kinder einmal gut haben sollen und dass ihnen eine finanzielle Basis den Start ins Leben erleichtern kann. Frühzeitig beschäftigen sie sich daher mit Fragen der Finanzierung einer guten Ausbildung oder eines Studiums. Was in zwanzig oder mehr Jahren sein wird, lässt sich nicht vorhersagen. Das verrät nicht einmal der Blick in eine Glaskugel. Sicher ist, dass es vonseiten des Staates weniger finanzielle Hilfen als heute geben wird. Ein finanzieller Grundstock kann den Start des Nachwuchses ins Erwachsenenleben erleichtern und gleichzeitig die finanziellen Belastungen für Eltern begrenzen.

Viele Eltern sind sich nicht sicher, ob ein Depot für ihre Kinder so eine gute Idee ist. Mit dem Ersparten könnten sie das Depot der Familie ausbauen, statt Geld im Namen der Kinder zu investieren. Die Erziehungsberechtigten wären hinsichtlich ihrer Familienfinanzen flexibler. Sie verlören zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle darüber, was mit dem Depotvermögen geschieht. Wem die Kontrolle über alles geht, der sollte ein Depot für das Kind nicht ins Auge fassen. Immerhin besteht die Gefahr, dass der Kontoinhaber zu seinem 18. Geburtstag mit dem Geld in die Party seines Lebens oder ein teures Luxusauto investiert. Mit Erreichen des Alters 18 Jahre wird das ehemalige Kinderdepot in ein normales Depot auf den Namen des Volljährigen umfunktioniert. Er besitzt dann die volle Verfügung über das gesamte Kontokapital. Damit kann er machen, was er will.

Welche Möglichkeiten gibt es zum Vermögensaufbau für Kinder?

Beim Vorsorgen für Kinder sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Der Markt wird von der Finanz-und Versicherungsbranche mit unzähligen Produkten und Anlageideen überschüttet. Im Prinzip gibt es Produkte für alles, was sich für den Vermögensaufbau eignet oder sich zumindest als Anlageidee verkaufen lässt.

Zu den Finanzprodukten gehören:

  • Girokonto
  • Tagesgeld
  • Sparbuch
  • Festgeld
  • Bausparen
  • Versicherungen
  • Wertpapieranlagen von Sparplänen über Fonds bis Einzelaktien

Verbraucherschützer raten Eltern von Ausbildungsversicherungen und Kinderschutzbriefen ab. Dabei handelt es sich nicht um geeignete Sparanlagen für Kinder. Versicherungen zur Absicherung der Ausbildung des Kindes oder Kinderschutzbriefe (sichern Unfallrisiken, Krankheit oder Schulunfähigkeit ab) sind zum einen unflexibel. Zum anderen sind sie mit hohen Kosten verbunden, sodass letztlich keine echte Rendite erwirtschaftet wird. Als Anlage für Kinder kommen daher eher Giro- oder Sparkonten und einmalige Wertpapieranlagen infrage. Darf es etwas risikoreicher sein, sind ETF-Sparpläne gut geeignet.

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Sparplan für Kinder: langfristige Investition in den Kapitalmarkt

Für eine Anlageentscheidung im Fall der Vorsorge für Kinder ist es naheliegend, dass dabei die bisherigen Erfahrungen der Eltern mit Geldanlagen berücksichtigt werden. Eltern haben dabei nicht selten genaue Vorstellungen.

  • Die Verfügung über das Geld darf nicht eingeschränkt sein, was bei irgendeinem Versicherungsprodukt keinesfalls gegeben wäre.
  • Die Anlage soll eine hohe stetige Rendite erzielen, damit der Zinseszins besonders stark wirkt.
  • Geld wird langfristig angelegt, sodass eventuelle Marktrisiken bzw. Wertschwankungen keine große Rolle spielen.
  • Die Kosten der Geldanlage müssen möglichst gering ausfallen.

Diese Prinzipien lassen sich in gleicher Weise beim Sparen für Kinder übertragen. Der Anlagezeitraum beträgt zehn Jahre und mehr. Vorstellbar sind auch mehrere Jahrzehnte. Die Sparraten sollen flexibel angepasst werden können. Investiert wird Geld, soweit es im Augenblick verfügbar ist. Tritt ein Notfall ein, muss es eine einfache Möglichkeit geben, schnell und einfach über das angesparte Kapital zu verfügen. Als mögliche Anlageprodukte kommen ein ETF-Sparplan, ein Fondssparplan oder aber ein Aktiensparplan infrage.

Bei der Entscheidung für ein Anlageprodukt kommt es zunächst auf die persönlichen Vorlieben der Eltern an. Irgendwann werden die Kinder ihre Vorstellungen und Meinungen mit einbringen.

Während sich viele Anleger mit passiv gemanagten ETFs gut aufgehoben fühlen, setzen andere auf einen Aktiensparplan mit dem Schwerpunkt auf Einzelaktien.

Was ist ein Aktiensparplan?

Wer in Einzelaktien investieren will, benötigt mindestens 5.000 Euro Kapital, um eine funktionierende Aktiendepot Diversifikation hinzukriegen und dabei die Gebühren in Grenzen zu halten. Für Anleger mit weniger Kapital gibt es mit dem Aktiensparplan eine Alternative. Bei zahlreichen Banken lassen sich Aktiensparpläne einrichten und kleinere Sparbeträge ab 25 Euro einzahlen. Aktiensparpläne funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie Fondssparpläne. In den Sparplan wird monatlich eine bestimmte Rate eingezahlt, die je nach Bank zwischen 25 Euro und 125 Euro beträgt. Der Anleger hat die Wahl zwischen monatlicher oder vierteljährlicher Zahlung. Vereinbarungen über eine halbjährliche, jährliche oder zweimonatliche Zahlungsweise sind möglich.

Wie sieht es mit der Auswahl an Aktien aus? Allein über die Frankfurter Xetra-Börse sind über 1000 Aktientitel handelbar. Die Auswahl an sparplanfähigen Aktien für Sparpläne ist nicht so riesig. Bei einigen Banken können Anleger einen Aktiensparplan nur auf Dax-Aktien oder zusätzlich auf MDax oder TecDax abschließen. Bei anderen Instituten beinhaltet das Angebot noch internationale Titel. Die Auswahlmöglichkeiten für Sparpläne umfassen 150 Titel und mehr.

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Besonderheit für Aktionäre auf Raten

Wer Aktien auf Raten kauft, kann bei einigen Banken sogenannte Bruchstücke erwerben, die teurer als die Sparrate sind. Der Vorteil für den Anleger ist, dass geringe monatliche Raten das Sparen mit Aktien seiner Wahl erlauben. Teilweise umfassen die Anagebote der Depotbanken nur ganze Aktien, da es keine Bruchstücke gibt. Der Sparplan wird immer nur dann ausgeführt, wenn die monatliche Sparrate den Kurs der gewünschten Aktie übersteigt. Anderenfalls kann der Sparplan nicht ausgeführt werden. Auch wenn Banken für die Sparrate einen Puffer von 5 Prozent einräumen, muss der Sparer damit rechnen, dass er unter Umständen nicht regelmäßig investieren kann. Das macht den Kauf ganzer Aktien für Anleger nicht attraktiv.

Im Idealfall können Anleger ihren Sparbetrag auf mehrere Aktien verteilen. Bereits ab 25 Euro monatlicher Sparrate können sie bis zu zehn Aktien bekommen. Ein Aktionär auf Raten muss natürlich eine gewisse Zeit sparen, bis er eine vollständige Aktie besitz. Was die Risikostreuung angeht, setzt er diese gut in die Praxis um. Finanztestexperten raten Anlegern, die Einzelaktien kaufen, bis zu zehn Werte aus verschiedenen Branchen auszuwählen.

Tipp: Für die Höhe der Kaufkosten ist es bei prozentual berechneten Gebühren nicht wichtig, ob die Sparrate auf mehrere Titel verteilt oder ob verschiedene Sparpläne abgeschlossen werden. Werden viele Aktien mit einer niedrigen Sparrate bespart, hat das möglicherweise höhere Verkaufskosten zur Folge. Der Verkauf der Aktien über die Börse erlaubt nur ganze Stücke. Alternativ nimmt die Bank Bruchstücke zurück.

Was kostet ein Aktiensparplan?

Banken und Sparkassen fahren bekanntlich eigene Gebührenmodelle, die sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Das fängt beim Girokonto (kostenlos oder Monatsgebühr) an und setzt sich beim Sparplan fort.

Für die Ausführung einer Sparrate werden je Order ab 1,5 Prozent bis 2,5 Prozent des Kurswertes verlangt. Ein anderes Preismodell sieht eine feste Gebühr von 2,50 Euro bis 3,50 Euro zuzüglich einer weiteren Gebühr von bis zu 0,50 Prozent vor. Bei günstigen Sparplanangeboten werden für 1.000 Euro monatliches Sparen etwa 5 Euro fällig.

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Wie sinnvoll ist ein Aktiensparplan für Kinder?

Eine pauschale Antwort auf die Frage, ob ein Aktiensparplan für die eigene Vorsorge oder die Vermögensvorsorge des Nachwuchses sinnvoll ist oder nicht, lässt sich nicht geben. Das hängt von den persönlichen Anforderungen und Vorstellungen hinsichtlich einer Geldanlagestrategie ab. Jeder Investor trifft die Entscheidung „Sparpläne ja oder nein?“ für sich.

Ein Aktiensparplan für Kinder ist eine gute Möglichkeit für einen Vermögensaufbau des Nachwuchses. Vermögen aufbauen mit einem Fonds-, Aktien- oder ETF-Sparplan oder einer Einmalanlage ist in Zeiten niedriger Zinsen so gut wie alternativlos. Mit Anlagen in Fonds und Aktien lassen sich im Vergleich mit klassischen Zinsprodukten (Tagesgeld, Festgeld, Sparplan) höhere Renditen erwirtschaften. Spätestens bei Erreichen der Volljährigkeit werden Kinder ihren Eltern für deren Entscheidung zum Vermögensaufbau durch Aktiensparen dankbar sein.

Aktiensparplan für Kinder: Vorteile im Überblick

  • Prämie bei Depoteröffnung oder Sparplanzuschuss
  • Kostenlose Depotführung bei regelmäßiger Einzahlung
  • Langfristig und flexibel ab 25 Euro Rate sparen
  • Steuerfreibetrag bis zu 10.000 Euro pro Kind
  • Nutzung des Durchschnittskosteneffekts (Cost-Average-Effekt)

Neben Vorteilen gibt es einige Nachteile. An den Aktienmärkten geht es nicht ständig bergauf. Anleger müssen mit deutlichen Kursschwankungen rechnen. Die Chancen auf eine optimale Risikostreuung sind im Vergleich mit einem ETF weitaus geringer, sodass Verluste einzelner Titel stärker ins Gewicht fallen. Beim ETF MSCI World wird beispielsweise in über 1000 Aktien internationaler Unternehmen aus zahlreichen Branchen investiert. Ein Aktiensparplan ist eine gute Ergänzung zu einem ETF-Sparplan. Bei größeren Einzelinvestments sind die Kosten meist etwas günstiger als beim Aktiensparplan, wo sich die Ordergebühren mit der Zeit summieren können.

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Aktiensparplan: Wie setzen Anleger ihn konkret um?

Banken und Sparkassen sind am Nachwuchs ihrer erwachsenen Kundschaft interessiert, sind sie doch die Kunden von morgen. Minderjährige können in der Regel Bankprodukte weitgehend kostenlos nutzen. das schließt ein Depot ein. Ordergebühren sind selbstverständlich exklusive.

Entscheiden sich Eltern für die Eröffnung eines Junior-Depots können sie bei einigen Direktbanken eine Prämie kassieren. Vorab müssen sie klären, ob es den Sparplan ihrer Wahl gibt. Zum Junior-Depot gehört ein Verrechnungskonto, welches für die Abwicklung der Zahlungen notwendig ist.

Eltern können den für die Sparrate festgelegten Betrag per Dauerauftrag vom eigenen Konto bzw. Familienkonto einzahlen. Selbstverständlich sind ebenso unregelmäßige Einmalzahlungen möglich, wenn es beispielsweise extra Geldgeschenke von der Verwandtschaft gibt. Mit dem Geld vom Verrechnungskonto wird wie festgelegt (monatlich) per Aktiensparplan in eine (besser mehrere) Aktien investiert.

Eltern sind Verwalter – Eigentümer ist das Kind

Wird ein Depot und Konto auf den Namen des Nachwuchses eröffnet, gehört das dort angelegte bzw. deponierte Geld ausschließlich dem Kind. Die Eltern übernehmen die Verwaltung bis zu dessen Volljährigkeit. Ohne wirklich zwingende Gründe dürfen sie kein Geld abheben. Mit dem 18. Lebensjahr und dem Erreichen der Volljährigkeit geht die Verwaltungs- und Verfügungsmacht komplett auf den Nachwuchs über.

Manche Eltern sorgen sich, dass das Ersparte zu schnell und möglicherweise nicht sinnvoll ausgegeben wird. Sie können sich absichern, indem sie das Depotvermögen auf einen Auszahlplan übertragen. Das Kind erhält das Geld nicht komplett, sondern in festgelegten monatlichen Raten ausgezahlt. Damit könnten beispielsweise regelmäßig anfallende Ausbildungs- oder Studienkosten mitfinanziert werden.

Viele Eltern und Verwandte sparen das Geld für das Kind und legen es dabei im eigenen Namen an. Damit haben sie jederzeit Zugriff darauf. Es ließe sich im Notfall für eigene Zwecke einsetzen. Diese Vorstellung hat durchaus ihren Reiz. Steuerliche Gründe könnten gegen ein Sparen für Kinder auf den Namen der Eltern sprechen. Höhere Kapitalerträge lassen sich auf mehrere Schultern verteilen. Immerhin gewährt der Fiskus einen Steuerfreibetrag von bis zu 10.000 Euro pro Kind

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Fazit zum Aktiensparplan für Kinder: ETFs gute Alternative

Wer für den Nachwuchs vorsorgen möchte, hat dazu jede Menge Möglichkeiten bei Banken, Sparkassen und Versicherungen. Der Sparplan ist ein beliebtes Anlageprodukt, weil es regelmäßige Geldanlagen von kleinen Beträgen bereits ab 25 Euro ermöglicht. Neben den normal verzinsten Sparplänen gibt es Fonds-, Aktien- und ETF-Sparpläne. Welcher der Sparplan-Modelle für die eigene Vorsorge oder zum Vermögensaufbau des Nachwuchses besser geeignet ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Verzinste Sparpläne bringen in Zeiten niedriger Marktzinsen selbst auf längere Sicht keinen nennenswerten Ertrag. Weitaus mehr Rendite bringt über Jahre angelegtes Geld in einem Aktiensparplan oder in einem ETF-Sparplan.

Die Beantwortung der Frage „Geld besser in einen Aktiensparplan oder ETF-Sparplan investieren?“ hängt wesentlich von der persönlichen Risikoneigung ab. Beim Investieren in ETFs werden die Gelder auf eine große Anzahl von Anlagen verteilt, was zu einer guten Risikostreuung beiträgt. Bei richtiger Auswahl der Aktientitel für einen Aktiensparplan sind die Renditechancen weitaus höher. Das Verlustrisiko sollte nicht unterschätzt werden. Jeder Investor muss letztlich die Entscheidung für seinen Sparplan selbst treffen.