Die Commerzbank hat im zweiten Quartal einen hohen Verlust von 527 Millionen Euro eingefahren. Dies hängt auch mit dem Konzernumbau zusammen, der für die Bank sehr teuer ist. Insbesondere für den Stellenabbau und Filialschließungen muss die Bank viel Geld ausgeben. Dennoch gibt sich der Vorstandschef zuversichtlich. Bankaktien sind, laut unseren XTB Depot Erfahrungen, auch bei XTB handelbar.
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Im ersten Quartal gab es noch einen Quartalsgewinn. Nun ist die Bank tief in die roten Zahlen gerutscht. Zu den Kosten für den Konzernumbau kommen auch Abschreibungen für ein zwischenzeitlich gestopptes großes Projekt hinzu. Vor einem Jahr nahm die Commerzbank noch 183 Millionen Euro ein.
Das operative Ergebnis für das zweite Quartal betrug 32 Millionen Euro. Experten gingen von einem operativen Ergebnis von 56 Millionen Euro und einem Gesamtverlust von 504 Millionen Euro aus. Für das gesamte Jahr geht die Commerzbank jedoch weiter von einem positiven Resultat beim operativen Ergebnis aus. Im gesamten ersten Halbjahr nahm die Commerzbank 570 Millionen Euro ein.
Manfred Knof, der seit Jahresbeginn Chef der Commerzbank ist, zeigte sich dennoch zufrieden, da im ersten Halbjahr ein stabiles operatives Ergebnis erreicht wurde und die Umsetzung der Strategie im Plan liegt. Die Commerzbank, an der der Staat einen Großteil der Anteile hält, wird gerade von Grund auf umgebaut. In diesem Jahr sollen 240 Filialen schließen. Nach Abschluss der Umstrukturierung sollen von ursprünglich 790 Filialen nur noch 450 bleiben. Die Kosten für den Konzernumbau, der seit Jahresbeginn läuft, wurden für das zweite Quartal auf 511 Millionen Euro beziffert.
Stellenabbau bis 2024
Zudem sollen die Vollzeitstellen bis Ende 2024 von rund 39.500 auf etwa 32.000 reduziert werden. Damit wird jede dritte Stelle in Deutschland gestrichen und ganze Abteilungen geschlossen oder ausgelagert. So sollen bis Ende 2024 die Kosten auf 5,3 Milliarden Euro gesenkt werden. Dies wären etwa 20 Prozent weniger als 2020. Schon in diesem Jahr sollen die Kosten auf etwa 6,5 Milliarden Euro gesenkt werden. Derzeit arbeiten in Deutschland und im Ausland etwa 38.670 Menschen für die Commerzbank.
Allerdings ist der Konzernumbau mit hohen Kosten verbunden. So musste die Commerzbank beispielsweise 465 Millionen Euro für 10.000 Mitarbeitende, die entlassen werden sollen, zurückstellen. Insgesamt zahlte die Commerzbank bisher seit Januar 976 Millionen Euro für den Konzernumbau.
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Weitere Kosten werden beispielsweise durch Gebührenrückerstattungen an die Kunden verursacht. Diese gehen auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs zu Kontogebühren zurück. Der Bundesgerichtshof entschied Ende April, dass Banken bei Veränderungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen verpflichtet sind, die Zustimmung der Kunden einzuholen. Daher können die Kunden nun zu viel gezahlte Gebühren von ihrer Bank zurückfordern. Das Urteil des Bundesgerichtshofs hat zur Folge, dass die Bank 66 Millionen Euro hierfür zurückstellen muss. Darüber hinaus muss die Commerzbank Rückstellungen in Höhe von 55 Millionen Euro für das Kreditportfolio der polnischen mBank zurücklegen.
Zudem musste die Commerzbank zuletzt 200 Millionen Euro abschreiben, da die geplante Auslagerung der Wertpapierabwicklung gestoppt wurde. Das Projekt wurde 2017 vom damaligen Vorstandschef Martin Zielke auf den Weg gebracht. Vorgesehen war dabei ein Deal mit HSBC. Die Zusammenarbeit wurde nun aber auf Eis gelegt. Daher stoppte Zielkes Nachfolger Knof das Projekt nun mit sofortiger Wirkung, da das Handelswachstum deutlich gestiegen ist und die technologische Weiterentwicklung es der Commerzbank möglich macht, selbst die Wertpapierabwicklung profitabel durchzuführen.
Kernkapitalquote weiter hoch
Trotz der hohen Belastungen durch den Konzernumbau und andere Aufwendungen konnte die Commerzbank ihre harte Kernkapitalquote von 13,4 Prozent halten. Dieser Wert ist vor allem für die Aufsichtsbehörden wichtig und setzt sich aus eingezahlten Eigenkapitalinstrumenten und offenen Rücklagen zusammen. An die Eigenkapitalinstrumente werden zudem bestimmte Anforderungen gestellt. Laut der Bundesbank müssen beide Elemente für Banken unmittelbar zur Deckung von Risiken und Verlusten verfügbar sein.
Kürzlich wurden die Ergebnisse des Bankenstresstests der Europäischen Bankaufsichtsbehörde EBA und der Europäischen Zentralbank bekannt. Käme es zu einer drastischen Krise, würde die Kernkapitalquote der Commerzbank auf 8,2 Prozent sinken. Die Commerzbank bestand den Test und würde bei der Kernkapitalquote sogar besser abschneiden als die Deutsche Bank. Vorgeschrieben sind mindestens 5,9 Prozent.
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Die Aktie der Commerzbank fiel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um 1,6 Prozent auf 5,35 Euro. Zeitweise fiel der Kurs um über fünf Prozent und reichte die Aktie ans Ende des MDax durch. Innerhalb eines Jahres betrug das Kursplus allerdings etwa 20 Prozent. Noch Anfang Juni war die Aktie 6,872 Euro wert und erreichte damit den höchsten Wert in diesem Jahr. Schon seitdem fiel der Kurs. Im Zuge des jüngsten Kursrückgangs fiel die Aktie zwischenzeitlich auf 5,20 Euro und damit auf ähnliche Werte wie Anfang des Jahres. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Commerzbank in diesem Jahr wirklich wieder Gewinne erzielt. Erst dann kann die Commerzbank auch wieder auf einen Wiederaufstieg in den DAX hoffen.
Das Jahr 2020 war bei der Commerzbank von Diskussionen um Personalien und Verlusten in Milliardenhöhe geprägt. Nun soll es aber mit dem Konzernumbau schnell vorangehen. Damit soll die Commerzbank wieder erfolgreicher arbeiten. Die Commerzbank will weiterhin in diesem Jahr seine gesamten Einnahmen im Vergleich zum letzten Jahr steigern. Manfred Knof hofft, dass die Einnahmen leicht über den Zahlen aus dem Vorjahr liegen werden.
Stabile Einnahmen im ersten Quartal
Im ersten Halbjahr nahm die Bank etwa 5,5 Prozent mehr ein als in den ersten sechs Monaten 2020. Analysten erwarten, dass die Commerzbank in diesem Jahr 8,3 Milliarden Euro einnimmt. Im gesamten Jahr 2020 lagen die Einnahmen bei 8,2 Milliarden Euro und im Jahr zuvor bei 8,6 Milliarden Euro.
Seit der Finanzkrise 2008/09 ist der deutsche Staat an der Commerzbank beteiligt. Über viele Jahre wurden notwendige Umstrukturierungen verschlafen. Immer wieder gab es Kritik, die Commerzbank würde sich überschätzen und versuchen, sich mit der Deutschen Bank zu messen, die teilweise deutlich erfolgreicher war. Die Deutsche Bank, der wichtigste Konkurrent der Commerzbank, schnitt im zweiten Quartal deutlich besser ab und erzielte einen Gewinn von 692 Millionen Euro. Dies war für die Deutsche Bank der vierte Quartalsgewinn in Serie.
Derzeit hofft die Commerzbank, dass sich schon im nächsten Jahr erste Erfolge durch die Umstrukturierung einstellen. Welchen Gewinn sich die Commerzbank für dieses Jahr erhofft, wollte das Kreditinstitut noch nicht bekannt geben. Die Bank hofft, dass es nicht zu Verlusten kommt. Hoffnung gibt dabei, dass der Zinsüberschuss stabil ist und der Trend beim Provisonsergebnis nach oben geht.
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Die Zurückhaltung könnte auch mit einem Termin am 2. September in Polen zusammenhängen. An diesem Tag entscheidet der Oberste Gerichtshof in Polen über den Umgang mit Krediten in Schweizer Franken aus den 2000er Jahren. Damals vergaben Banken in Osteuropa Hypotheken in Schweizer Franken zu niedrigen Zinsen. Da jedoch der Schweizer Franken später deutlich aufwertete, ging die Rechnung für viele Banken nicht auf. Die Kreditnehmer mussten letztendlich mehr Geld zurückzahlen als gedacht. Denkbar ist, dass die nationalpopulistische Regierung Polens die Banken zu Kompensationszahlungen zwingt.
Hierzulande drohen Belastungen durch den Cum-Ex-Skandal. Das Bundesfinanzministerium will mit Blick auf das Thema eine strengere steuerliche Prüfung durchführen. Wie hoch hier möglich Kosten für die Commerzbank sind, ist nicht bekannt. Zudem sind einige strategische Fragen weiter offen. Dazu gehört, wie sich die beiden wichtigsten Großaktionäre positionieren. Neben dem Bund hält Cerberus viele Anteile an der Commerzbank.
Vor einem Jahr hatten sich beide noch in die Diskussionen bei der Commerzbank eingeschaltet. Derzeit halten sie sich aber bedeckt. Darüber hinaus kommen immer wieder Spekulationen auf, dass die Commerzbank nach der Umstrukturierungen nicht mehr eigenständig bleiben könnte, sondern übernommen wird oder Teil einer europäischen Großbank werden könnte.
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Die Commerzbank musste im zweiten Quartal hohe Verluste hinnehmen. Auch die Aktie sank deutlich. Dies hat den Hintergrund, dass die Anfang des Jahres begonnene Umstrukturierung hohe Kosten verursacht. Zudem mussten Rücklagen für verschiedene Zwecke gebildet werden. Noch hofft die Commerzbank aber auf ein positives Ergebnis für das gesamte Jahr.
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