Viele Aktienfonds schneiden nicht besser ab als der jeweilige Vergleichsindex, eine Reihe davon sogar deutlich schlechter. Hinzu kommen oft hohe Abschluss- und Verwaltungsgebühren. Als Alternative dazu lässt sich einfach über Indexfonds DAX kaufen – oder ein anderer Index. Dann schneidet man zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter ab als der Index und spart Gebühren.
Über Indexfonds DAX kaufen in Kürze
- DAX mit ETFs oder Zertifikaten kaufen
- ETF sicherer, Zertifikate billiger
- Andere Indizes als Alternative
Das Problem der Aktienfonds
Die Idee hinter Aktienfonds ist eigentlich überzeugend. Mehrere Kleinanleger lassen ihre Gelder gemeinsam verwalten, so können sie die ihren Aktienbesitz weiter streuen als mit dem Kauf von Einzelaktien und überlassen Profis die Geldanlage, die gut über den Aktienmarkt Bescheid wissen und Zugriff auf exklusive Informationen von Analysten und volkswirtschaftlichen Abteilungen haben.
In der Praxis funktioniert das aber nicht so problemlos wie in der Theorie, denn am Aktienmarkt machen Privatanleger nur einen verschwindend geringen Anteil am Umsatz aus. Meistens sitzen den Fondsmanagern ebenfalls Profis gegenüber, die genauso gut informiert sind. Anhänger der Effizienzmarkthypothese gehen sogar davon aus, dass man den Aktienindex nur mit Glück schlagen kann, weil die Kurse bereits alle verfügbaren Informationen abbilden. Auch wenn diese Theorie umstritten ist, den Index übertreffen die meisten Fondsmanager nicht.
Das gilt oft auch, wenn man gezielt Fonds kauft, die in der Vergangenheit erfolgreich waren. Vielleicht hatten die Manager nur Glück gehabt oder wichtige Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen. Dann bleibt der Erfolg in der Zukunft aus, der Fonds schneidet nur durchschnittlich ab. Teilweise schaffen die Fonds aber noch nicht einmal das, denn nicht immer haben die Fondsmanager nur das Wohl ihrer Kunden im Blick, sondern teilweise den eigenen Bonus. Gleichzeitig fallen aber hohe Gebühren an. Oft werden für den Abschluss schon 5,0 Prozent der Summe als Abschlussgebühr fällig. Hinzu kommen Gebühren für die Verwaltung und das Fondsmanagement. So schneiden die Fonds dann unterm Strich, also nach Abzug der Kosten, überwiegend deutlich schlechter als der Vergleichsindex ab.
Wie den DAX kaufen?
Wer den DAX kaufen will, der hat zwei Möglichkeiten. DAX-Indexfonds bilden einfach den Index ab, sie verlangen daher deutlich niedrigere Gebühren als reguläre Aktienfonds, denn sie brauchen kein teures Fondsmanagement. Außerdem entwickeln sie sich genauso wie der zugrunde liegende Index, zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter. Meist sind sie börsengehandelt, sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds). Dadurch entfallen auch die hohen Abschlussgebühren, ETFs können einfach über den Broker geordert werden und ihr Kauf kostet nicht mehr als das Ordern von Aktien. Außerdem lassen sie sich regelmäßig wieder verkaufen, wenn man das Geld braucht. Weil der Wert der DAX-ETFs sich am Index orientiert, ist ihr Wert einfach zu bestimmen, anders als beim Verkauf von klassischen Fonds gibt es keine Rücknahmegebühren oder hohe Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufskursen. Über Indexfonds DAX kaufen ist demnach simpel und auch recht preiswert.
Noch billiger sind meistens Indexzertifikate. Ihr Wert entwickelt sich ebenfalls wie der Index, allerdings sind sie kein Sondervermögen, sondern werden meist von Banken herausgegeben. Das hat den Nachteil, dass sie im Fall einer Insolvenz des Herausgebers im schlimmsten Fall wertlos sind, so wie das bei der Pleite von Lehman Brothers der Fall war.
Ein Vorteil von Zertifikaten ist neben den meist geringeren Kosten, dass hier besondere Konstruktionen wie Garantie- und Discountzertifikate möglich sind. Bei Garantiezertifikaten erhalten Kunden einen Teil oder sogar die gesamte Einzahlung unabhängig vom Kurswert zurück, dafür sind aber auch die möglichen Gewinne niedriger als bei regulären Indexzertifikaten.
Alternativen zum DAX
Es muss nicht immer der DAX sein. Sinnvoll ist es, das Vermögen auf verschiedene Regionen aufzuteilen, neben dem DAX also auch Indizes aus anderen europäischen Ländern, den USA, Japan oder Schwellenländern aufzunehmen. Alternativ lässt sich statt des DAX auch ein europaweiter Index wie der Euro Stoxx kaufen.
Aber auch in Deutschland muss es nicht immer der DAX sein. Etwas breiter aufgestellt ist der HDAX. Er umfasst nicht nur die 30 DAX-Werte, also die 30 größten (und an der Börse) umsatzstärksten Aktiengesellschaften, sondern auch die 50 nächstgrößeren Unternehmen sowie die 30 Mitglieder des auf Technologiewerte spezialisierten TecDAX. Natürlich lassen sich ETFs und Zertifikate auf TecDAX und MDAX auch einzeln kaufen. Daneben umfasst die DAX-Familie weitere Mitglieder wie den DivDAX, der auf dividendenstarke Titel spezialisiert ist oder den SDAX, der die 50 nach den Mitgliedern von DAX und MDAX nächstgrößeren Aktiengesellschaften umfasst.
Daneben gibt es in Deutschland noch immer Konkurrenz-Indizes, auch wenn diese seit der Einführung des DAX 1988 viel von ihrer Bedeutung verloren haben. Der Cobank-Index der Commerzbank wurde zwar eingestellt, der FAZ-Index der Frankfurter Allgemeinen Zeitung besteht dagegen weiter. Auch ihn kann man „kaufen“, beispielsweise bieten die Helaba und die LBBW Garantiezertifikate auf ihn. Die können unter Umständen billiger sein als DAX-Zertifikate, weil die Deutsche Börse für DAX-Papiere hohe Lizenzgebühren verlangt.
Fazit: Über Indexfonds DAX kaufen könnte gute Idee sein
Mit Indexfonds DAX kaufen sowie über Zertifikate ist eine gute Alternative zu klassischen Aktienfonds. Sie sind deutlich billiger als aktiv verwaltete Fonds und unterm Strich deshalb erfolgreicher. Für vorsichtige Anleger gibt es außerdem Garantiezertifikate auf den DAX. Allerdings sollten Anleger trotzdem ihr Risiko streuen und auch Indexpapiere aus anderen Ländern mit aufnehmen. Grundsätzlich sind Zertifikate meistens billiger, dafür haben sie ein Emittentenrisiko, sie sind also wertlos, wenn der Herausgeber insolvent wird. Mehr Spaß macht vielen Anlegern dagegen das Auswählen von Einzelaktien, doch beides lässt sich auch kombinieren: Ein paar ETFs oder Indexzertifikate für eine breite Streuung und zusätzlich ausgewählte Einzelaktien. Wichtig ist es natürlich, nicht nur bei den Fonds auf die Kosten zu achten, sondern auch beim Broker.