Um kurzfristige Kursanstiege und -rückgänge am Markt ausnutzen zu können, ist eine gute Trading Software (z.B. Ninja Trader oder Trading Station)besonders wichtig. Vor alle für Daytrader hat das Thema deshalb große Bedeutung. Aber für wen lohnt sich eine Daytrading Software überhaupt und was muss sie können?
5 Eigenschaften guter Daytrading Software
- Zuverlässige Bereitstellung von Kursdaten
- Aktuelle Nachrichten
- Möglichkeiten zur Chartanalyse
- Niedrige Kosten
- Anbindung an einen guten Broker
1. Wer braucht eine Daytrading Software?
Nahezu jeder Broker bietet seinen Kunden eine kostenlose Handelsplattform an. Diese ist oft webbasiert, sie wird also nicht heruntergeladen und auf dem PC installiert, sondern über den Browser bedient. Das hat den Vorteil, dass sie nahezu unabhängig vom Betriebssystem funktioniert. Wer als Betriebssystem Linux, Mac OS oder ein anderes, weniger verbreitetes System nutzt, dem steht in vielen Fällen ohnehin wenig Daytrading Software zur Auswahl.
Kostenlose Handelsprogramme lohnen sich für Trader fast immer, bei kostenpflichtigen Angeboten sind jedoch Gebühren und Nutzen abzuwägen. Wer nur geringe Summen handelt, für den ist eine kostenlose Variante meist die bessere Wahl.
Kostenpflichtige Daytrading Software lohnt sich nur, wenn mit größeren Summen gehandelt wird.
2. Eigenschaft 1: Zuverlässige Kursversorgung
Bei den meisten Brokern werden die Kurse nicht sekündlich aktualisiert. Oft ist es üblich, dass sich ein einmal aufgerufener Kurs nicht ändert, bis die Seite neu geladen wird. Das ist für langfristige Anleger auch ausreichend, vor allem wenn beim Kauf oder Verkauf gleichzeitig noch ein Limit gesetzt wird. Für Daytrader zählt aber jeder Cent, hier sind schnelle Kurse das A und O.
Das Schlagwort, nach dem Daytrader Ausschau halten sollten, lautet dabei Real Time Push Kurse. Real Time, also Echtzeit, gibt an, dass die Kurse aktuell sind. Das Wörtchen Push bedeutet, dass die Kurse automatisch vom System zur Handelsplattform „geschoben“ werden, sobald es an der Börse einen neuen Kurs gibt, also nicht nur beim Laden der Seite abgefragt werden, sondern sich ständig ändern.
Allerdings müssen Trader beim Kauf einer Software darauf achten, ob die Push-Kurse im Preis inbegriffen sind. Teilweise ist dazu ein eigenes Kurs-Abo nötig, sonst bietet die Software nur Pull-Kurse, die sich erst beim Aktualisieren der Seite durch den Nutzer ändern. Eine Mischung ist das Polling, bei dem die Seite nach einem festgelegten Intervall, beispielsweise einer Minute, automatisch aktuelle Kurse anfordert.
3. Eigenschaft 2: Aktuelle Nachrichten
Eine gute Daytrading Software sollte auch einen Nachrichtenticker enthalten. Denn oft reagieren die Kurse auf wirtschaftliche oder politische Ereignisse. Steigende Arbeitslosenzahlen setzen Regierung und Zentralbank unter Druck, mehr für die Beschäftigung zu tun. Die Folge sind, vor allem in den USA, oft Zinssenkungen und damit ein sinkender US-Dollar und steigende Aktienkurse. Eine enttäuschende Quartalsbilanz lässt oft nicht nur die Kurse des Unternehmens purzeln, sondern teilweise auch die von Konkurrenten, wenn diese mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Begründet ein Einzelhändler seinen Umsatzrückgang beispielsweise mit der Zunahme des Online-Handels, kann sich das auch auf die Kurse anderer stationärer Händler auswirken, weil die Investoren hier die gleichen Probleme erwarten.
Wirtschaftsnachrichten lassen sich auch über entsprechende Portale beziehen, beim Daytrading geht es aber um Geschwindigkeit. Da macht es einen Unterschied, ob ich eine Nachricht sofort im Live-Ticker sehe oder erst eine halbe Stunde später beim Überfliegen der Nachrichten auf einer News-Seite.
4. Eigenschaft 3: Chartanalyse
Vor allem beim kurzfristigen Handel kommt der Analyse von Charts eine große Bedeutung zu. Eine gute Daytrading Software sollte deshalb auch viele Möglichkeiten zur Chartanalyse bieten. Charts bieten fast alle Broker kostenlos an, teilweise auch zusätzliche Analysemöglichkeiten wie das Berechnen von gleitenden Durchschnitten.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Analysemöglichkeiten, von Unterstützungs- und Widerstandslinien bis zu Bollinger Bändern. Trader sollten eine Vorstellung davon haben, welche Analysemöglichkeiten sie nutzen wollen um dann gezielt eine passende Software auszusuchen. Die wesentlichen Funktionalitäten sollten aber alle kostenpflichtigen Handelsprogramme bieten, sogar viele kostenlose haben sie an Bord. Darüber hinaus ist die Möglichkeit zum Backtesting sinnvoll, um Daytrading Strategien entwickeln zu können.
5. Eigenschaft 4: Niedrige Kosten
Selbst die beste Software kann keine Gewinne garantieren. Deshalb sollten Trader die Kosten nicht aus den Augen verlieren, höhere Gebühren lohnen sich nur, wenn dadurch auch entsprechend höhere Einnahmen erzielt werden. Deshalb ist immer abzuwägen, ob sich eine viel teurere Software lohnt, wenn sie nur geringen Zusatznutzen bietet.
Das gilt umso mehr, als steigende Kosten nicht immer mit einem höheren Mehrwert einhergehen. Das zeigt sich deutlich im Devisenhandel. Der für Forex und CFDs weit verbreitete MetaTrader ist für Privatnutzer kostenlos, bietet aber nahezu alle notwendigen Funktionalitäten.
6. Eigenschaft 5: Kompatibilität
Nicht nur eine funktionale und günstige Handelssoftware ist wichtig, sondern noch viel mehr ein guter und preiswerter Broker. Deshalb sollten Trader zuerst den Broker wählen und dann darauf achten, dass die gewünschte Daytrading Software sich dort auch nutzen lässt. Natürlich kann es im Einzelfall sinnvoll sein, einen teureren Broker zu suchen, der die gewünschte Handelsplattform bietet, allerdings dürfen die Kosten dabei nicht aus dem Blick geraten.
Einige Broker bieten beispielsweise eigene Softwarelösungen. Die Nürnberger consorsbank hat verschiedene Softwarepakete, die unterschiedlich teuer und für aktive Trader teils sogar kostenlos sind.
7. Fazit: Kauf einer Daytrading Software nur für sehr aktive Trader sinnvoll
Eine teure Daytrading Software lohnt sich nicht in jedem Fall. Langfristige Anleger oder Gelegenheitstrader bezahlen für kostenpflichtige Angebote weit mehr, als sie davon profitieren. Lediglich bei aktiven Daytradern kann der Kauf einer Handelssoftware sinnvoll sein. Bei Daytrading Brokern für Anfänger ist dies nicht so relevant. Wichtig sind dabei die Versorgung mir Real Time Push Kursen und aktuellen Nachrichten. Einige Broker bieten selbst verschiedene Softwarepakete an, sonst ist darauf zu achten, dass der Broker die Handelsplattform auch unterstützt.
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