Die EZB hält weiter an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Bei den Anlagekäufen soll das Tempo weiter hoch bleiben und bekräftigt zunächst, dass es keine baldige Zinswende geben wird. Fraglich ist aber, wie lange die Zentralbank diesen Weg noch weitergehen kann. Entscheidungen der EZB haben oft auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte und sollten daher von Anlegern verfolgt werden. Eine breite Auswahl an Finanzinstrumenten finden Trader, laut unseren XTB Depot Erfahrungen, dann bei XTB.
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In dieser Woche fand erneut eine Sitzung der EZB statt. Im Kern bleibt alles wie bisher. Die Mehrheit im EZB-Rat hat sich dazu entschieden, den bisherigen Kurs bei der Geldpolitik weiter zu verfolgen. Schon im März wurde das Tempo beim Corona-Anleihekaufprogramm PEPP erhöht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte in dieser Woche erneut, dass die ultra-lockere Geldpolitik der Zentralbank aufrechterhalten wird und sogar nochmals beschleunigt werden soll. Dies hat den Hintergrund, dass die wirtschaftlichen Aussichten weiter eingetrübt sind.
Die EZB sieht zwar erste Zeichen der Erholung, die wirtschaftliche Lage im Euroraum hat sich aber nicht wesentlich verändert. Die Leitzinsen bleiben daher wie erwartet. Und die EZB bleibt bei der Nullzins Politik. Derzeit sind ein wichtiger Aspekt der Geldpolitik die Anleihenkäufe. Bis Ende März 2022 will die Zentralbank so 1,85 Billionen Euro an die Finanzmärkte bringen. Davon wurde bereits über die Hälfte ausgegeben. Bleibt die EZB beim aktuellen schnellen Tempo, kann das festgelegte Ziel schon deutlich früher erreicht werden. Doch was folgt dann?
Einige befürworten Änderung in der Geldpolitik
Im EZB-Rat gibt es einige „Falken“, die bereits seit einiger Zeit für eine straffere Geldpolitik eintreten. Diese wollen nun den Grundstein für den Beginn einer Wende bei der EZB-Geldpolitik legen. Noch verhalten sich die „Falken“ ruhig, doch hinter den Kulissen könnte es anders aussehen. Auf der nächsten Sitzung im Juni könnten die „Falken“ den Druck auf ihre Ratskollegen erhöhen.
Im Juni werden auch neue Konjunkturdaten der EZB erwartet. Es wird gehofft, dass Erfolge bei Impfungen in einigen Staaten der Eurozone mit besseren Konjunkturaussichten verbunden sind. Dann könnte es an der Zeit sei, die Märkte und die Menschen in Europa auf Veränderungen bei der Geldpolitik vorzubereiten.
Zu den Befürwortern von Änderungen bei der Geldpolitik der EZB gehört der niederländische Notenbankchef Klaas Knot. Er will schon im kommenden Quartal die Anleihenkäufe senken. Auch Pierre Wunsch, der Chef der belgischen Notenbank, ist ähnlicher Auffassung. Bundesbankpräsident Jens Weidmann ist schon lange für seine kritische Haltung gegenüber den Anleihenkäufen bekannt.
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Alle drei vertreten im Grunde genommen die Auffassung, dass die Märkte nun nach und nach auf eine Wende in der Geldpolitik eingestimmt werden müssen. Kommt es zu plötzlich zu Veränderungen, könnte es zu großer Unruhe auf den Märkten kommen. Diese könnte schwere Turbulenzen auf den Märkten zur Folge haben.
Allerdings könnte es auch mit Blick auf die steigende Inflation in der Eurozone bald notwendig sei, dass die Zentralbank handelt. Im März lag die Teuerungsrate in der Eurozone bei 1,3 Prozent. Noch im März war der Wert noch bei minus 0,3 Prozent. Schon jetzt ist zu beobachten, dass die Märkte auf Nachrichten von der EZB sensibel reagieren.
Die steigenden Zahlen bei der Inflation hatten schon vor einigen Wochen zur Folge, dass die Renditen an den Anleihenmärkten anstiegen. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde befürchtet, dass die Notenbanker ihre Geldpolitik straffen könnten. Bei steigenden Zinsen könnten Aktien jedoch für Anleger unattraktiver werden.
Keine Wende bei Geldpolitik geplant
Schon nach der EZB-Sitzung im März versicherte Christine Lagarde, dass keine Wende bei der Geldpolitik geplant sei. Das EZB-Direktorium vertrat eine ähnliche Auffassung und Zustimmung kam auch von den Notenbanken in den USA und Großbritannien. In der Folge stiegen die Kurse an den Aktienmärkten wieder.
Noch vor einigen Wochen schienen die internationalen Notenbanken also an einem Strang zu ziehen. Nun hat die kanadische Notenbank als erste große Notenbank verkündet, dass sie ihre Anleihenkäufe reduzieren will. Ab Montag wollen die Währungshüter nur noch Staatsanleihen im Umfang von drei Milliarden kanadischen Dollar in der Woche kaufen. Bislang lag der wöchentliche Umfang bei vier Milliarden. Der Leitzins bleibt aber auch dort unverändert bei 0,25 Prozent.
Die Meldung aus Ottawa kam für die Finanzmärkte durchaus überraschend. Allerdings sind die Impffortschritte in Kanada bereits sehr gut und die Konjunkturaussichten verbessern sich. Damit geht eine Erholung am Arbeitsmarkt einher. Bei der EZB haben aber noch die „Tauben“ die Mehrheit gegenüber den „Falken“.
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Laut Christine Lagarde betonte nochmal, dass im Rat keine Pläne diskutiert worden seien, das PEPP-Programm auslaufen zu lassen. Dies wäre aus ihrer Sicht verfrüht. Da die Impfkampagne in Europa weniger gut läuft wie in Nordamerika, wird die endgültige wirtschaftliche Erholung wohl noch eine Weile auf sich warten lassen. Weiter sind die Konjunkturerwartungen für Europa deutlich geringer als für China oder die USA. Dazu kommt, dass der gesamte europäische Kontinent weiter tief in der dritten Welle steckt und eine Besserung bisher nicht in Sicht ist.
Die nächste EZB-Sitzung im Juni könnte durchaus spannend werden. Womöglich gibt es dann Hinweise auf das weitere Vorgehen der EZB. Falls die wirtschaftlichen Daten auch dann noch darauf hinweisen, dass die erhoffte Erholung noch länger dauern wird, könnte das PEPP-Programm sogar noch einmal verlängert werden. Bei positiveren Konjunkturaussichten könnte die Juni-Sitzung allerdings auch der erste Schritt hin zu einer Wende in der Geldpolitik der EZB werden.
Geld über Staatsanleihen zur Unterstützung der Märkte
Derzeit kauft die EZB im Rahmen des PEPP-Programms vor allem Staatsanleihen, kommunale Anleihen oder Unternehmensanleihen, um so frisches Geld auf den Markt zu bringen. Über Staatsanleihen bekommen Staaten neues Geld für ihren Haushalt und kommunale Anleihen versprechen Kommunen Geld für Investitionen. Geld aus Unternehmensanleihen können diese für neue Entwicklungen nutzen. Einige Anleihen, die die EZB kauft, haben eine hohe Bonität; vor anderen würden Privatanleger eher gewarnt. Die EZB kauft aber auch riskantere Anleihen, wenn gewisse Mindestkriterien erfüllt sind.
So will die EZB die Wirtschaft in der Eurozone ankurbeln. Banken und Unternehmen sollen so zudem leichter an Kredite herankommen und so bald auch wieder verstärkt investieren können. Das Zinsniveau bleibt so weiter niedrig. Emittenten können ihre Anleihen leicht an die EZB verkaufen und zahlen nur niedrige Zinsen. Zudem wird das gesamte Finanzsystem mit Liquidität ausgestattet.
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Anleihenkäufe wurden von der EZB und anderen Notenbanken spätestens bei der Finanzkrise 2008/09 als Allheilmittel entdeckt, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Allerdings wurden die Ziele nie vollständig erfüllt. Derzeit erreichen die internationalen Aktienindizes einen Rekord nach dem anderen. Auf viele andere Finanzprodukte gibt es kaum noch Renditen, daher fließt viel Geld in Aktien.
Liquidität ist auf jeden Fall ausreichend vorhanden, was langfristig aber, laut den Prognosen zur Inflation, auch zu einer steigenden Inflation beiträgt. Durch diese Geldschwemme wird Geld entwertet. Hierauf deuten erste Anzeichen hin. Eine weitere Folge der Geldpolitik der EZB, vor der zuletzt immer wieder gewarnt wird, sind sogenannte „Zombiefirmen“.
Unternehmen werden nur noch durch das billige Geld der EZB am Leben erhalten. Normalerweise wären die Unternehmen längst insolvent. Dies kann beispielsweise daran liegen, dass das Geschäftsmodell eigentlich nicht oder nicht mehr tragbar ist. „Zombiefirmen“ können ihre Zinsen nicht mehr aus den laufenden Gewinnen zahlen und müssten eigentlich Insolvenz anmelden. In Deutschland ist die Insolvenzantragspflicht derzeit ausgesetzt. Dazu kommt, dass diese Firmen teilweise weiter sehr leicht Kredite erhalten und so ihre Zinsen zahlen können.
Rund 5.000 Zombiefirmen in Deutschland
Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln geht davon aus, dass es alleine in Deutschland etwa 5.000 Unternehmen gibt, die unter normalen Umständen längst pleite wären. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (BIZ) schätzt, dass der Anteil dieser „Zombiefirmen“ weltweit bei 18 Prozent liegen könnte. Einen höheren Wert gab es noch nie. Vor der Krise waren es zwölf Prozent. Die Experten der BIZ gehen davon aus, dass 70 Prozent der betroffenen Unternehmen auch ohne die Corona-Pandemie keine Zukunft mehr haben.
Die BIZ blickt im Übrigen schon seit Jahren mit Skepsis auf die lockere Geldpolitik vieler Notenbanken. Dazu kommen zahlreiche weitere strukturelle Probleme wie eine stagnierende Produktivität der Arbeitnehmer in Europa und eine rückläufige Zahl an Neugründungen, vor allem in Deutschland.
Auch die OECD warnt, dass Europa im internationalen Wettbewerb zurückfallen könnte. Die EZB scheint aber vor Veränderungen zurückzuschrecken, da sie Turbulenzen an den Finanzmärkten befürchtet. Diese können leicht auch schwerwiegende Folgen für die Realwirtschaft, vor allem den Arbeitsmarkt, haben.
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Fazit: EZB setzt Anleihenkäufe fort
Die EZB setzt ihre lockere Geldpolitik und auch das PEPP-Anleihenkaufprogramm zunächst weiter fort. Bei der nächsten Ratssitzung im Juni könnte es aber erste Hinweise darauf geben, wie die weitere Geldpolitik der Zentralbank aussehen könnte. Überraschenderweise begann die kanadische Notenbank kürzlich als erste große Zentralbank, ihre Anleihenkäufe zurückzufahren.
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