Kapitel 3 Trading Aktienauswahl Haltedauer – Kursveränderungen stehen beim Daytrading im Mittelpunkt!
Seit der Finanzkrise von 2008 werden die Börsen durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Langfristige Buy-and-Hold-Strategien versprechen Anlegern und Investoren nicht unbedingt den maximal möglichen Erfolg. Andere Möglichkeiten bieten sich beim computergestützten, automatisierten Handel, wo kurzfristige Kursveränderungen im Mittelpunkt stehen. Wer beim Aktienhandel Erträge erzielen möchte, sollte seine Investments im Auge behalten und Strategien an die Erfordernisse der Märkte anpassen. Eine Kombination aus Investieren und Trading kann zu optimaleren Erträgen führen. Sie können bereits Investor sein und dennoch Aktien Trader werden. In jedem Fall haben Aktienauswahl und die Haltedauer großen Einfluss auf den Anlageerfolg. Wer eine gut gelaufene Aktie zu früh verkauft, macht einen guten Gewinn, verzichtet jedoch auf einen sehr guten Gewinn.
Das Wichtigste für Sie auf einen Blick
- Aktienauswahl und Haltedauer wesentliche Erfolgskriterien
- Durchschnittliche Haltedauer bei Aktien sechs Monate
- kurzfristige Kursveränderungen stehen beim Daytrading im Mittelpunkt
- stark unterbewertete Aktien bieten hohes Renditepotential
1. Aktien Trading: Angebote und Möglichkeiten
Aktienbestand und Aktienhandel haben sich in den vergangenen 35 Jahren stark entwickelt. Aktien werden zunehmend nicht nur für langfristige angelegte Investments und privaten Vermögensanlage verwendet, sondern immer häufiger zur Finanzspekulation genutzt. Bis zur letzten Jahrtausendwende verband sich mit dem Kauf einer Aktie ein langfristiges Investitionsinteresse. Während im Jahr 1980 Aktienkäufer ihre Titel rund zehn Jahre in ihrem Besitz hielten, sind es aktuell nur noch wenige Monate. Im Durchschnitt werden Aktien nach einer Haltedauer von rund sechs Monaten wieder verkauft. Noch kürzer ist die Haltedauer in Krisenzeiten. Aktien wurden beispielsweise 2008 im Durchschnitt etwa drei Monaten gehalten und dann wieder verkauft. Die Geldsummen, die beim Aktienhandel umgesetzt werden, übersteigen den Wert des Aktienbestandes um das Doppelte deutlich. Laut World Federation of Exchanges (WFE) betrug das Handelsvolumen im Jahr 2015 rund 146 Billionen US-Dollar. Möglich gemacht hat ein derart hohes Handelsvolumen der computergestützte, automatisierte Handel.
Verschiedene Arten des Aktienhandels
Der Aktienhandel hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten stark verändert. Früher hat man eine Aktie mit dem Ziel gekauft, Eigentümer an Teilen des Unternehmens zu sein. Die Haltedauer war eher langfristig ausgerichtet. Bis zum Verkauf der Aktie und Gewinnrealisierung vergingen Jahre oder Jahrzehnte. Grundsätzlich zeichnet sich der Handel mit Aktien dadurch aus, dass Gewinne realisiert sollen, wenn Aktienpositionen nach einem Kursanstieg verkauft werden. Sinken die Kurse an der Börse ist das ein Nachteil für Aktionäre. Das gilt vor allem für Aktien Trader, die für ihre Werte eine sehr kurze Haltedauer bevorzugen. Daytrader kaufen und verkaufen Aktien am gleichen Tag. Bei welchem Anbietern das sinnvoll ist, verrät der Daytrading Depot Test.
Beim Swing- und Positiontrading reicht die Haltedauer von mehreren Tagen bis zu Wochen bzw. einige Monate. Niedrige Handelsgebühren wirken sich positiv auf die Rendite aus. Es macht einen Unterschied, ob Sie pro Aktienorder 10 Euro (eventuell zuzüglich eines volumenabhängigen Entgelts) oder wie bei DEGIRO nur 2,08 Euro für eine XETRA-Aktie bezahlen.
Aktien Trading mit Derivaten
Als Trader können Sie Aktien direkt und mit Derivaten handeln. Der Handel mit Derivaten bietet den Vorteil, dass Sie bei allen Kursveränderungen Gewinne erzielen können. Sie können auf sinkende oder steigende Kurse spekulieren. Der Bereich der Derivate umfasst u.a. CFDs (Was sind CFDs?), und Futures (Was sind Futures?). Für Trades mit Derivaten fallen Kosten als Spreads oder Kommission an. Meist werden Über-Nacht-Finanzierungsgebühren berechnet.
Für Aktien Trading gibt es viele Angebote und Möglichkeiten. Sie können Aktien direkt traden oder Derivate handeln. Mit Derivaten können Sie auf sinkende oder steigende Aktienkurse spekulieren. Egal welche Trading-Methode Sie bevorzugen, wichtig sind Ordergebühren. Je niedriger die Handelskosten ausfallen, desto größer wird die Rendite sein.
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Tipps zur richtigen Aktienauswahl: Wie wählen Trader Aktien aus?
Bei der Aktienauswahl für ein Trading-Depot wird häufig ein quantitativ-technischer Ansatz gewählt. Dieser Ansatz beinhaltet: Fundamentale Bewertung und Bilanzkennziffern spielen nur eine Nebenrolle. Das Ziel dieser Strategie besteht darin, kurzfristige Einstiegsgelegenheiten mit Renditepotential zu erkennen und zu nutzen. Infrage kommende Aktien zeichnen sich durch ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis aus. Zumindest kurzfristig bestehen gute Renditechancen. Beim Zeitpunkt des Kaufes besteht bei den ausgewählten Aktienwerten kurz- bis mittelfristig eine größere Wahrscheinlichkeit für deutliche Kursgewinne als die Wahrscheinlichkeit größerer Kursrückgänge. Im Kapital 3 Investment Aktienauswahl & Haltedauer erfahren Sie, wie Sie als Investor Aktien optimal auswählen.
Börsenzyklen bestimmen Tradingstrategie
Zum Börsenzyklus gehören Baisse und Hausse bzw. der Bullenmarkt/Bärenmarkt. In Baissezeiten unterliegt Aktien Trading anderen Regeln als in Haussezeiten. In Zeiten der Baisse fallen Kurse häufig der überverkauften Marktlage weiter. Heftige Kursrückgänge und Börsencrashs haben ihre Ursache in einem überverkauften Markt. Sollten Sie in den Handel einsteigen wollen, aber haben noch nicht so viel Ahnung, dann ist es wichtig, wenn Sie zuvor so viel wie möglich über den Online Handel lernen.
Stop-Loss-Marke und Zeitlimit
Ein kurzfristig ausgerichtetes Trading-Depot erfordert ein konsequentes Risikomanagement. Bei jedem Kauf ist das Setzen sinnvoller Stop-Loss-Marken notwendig, die sich möglichst nahe am aktuellen Einstiegskurs befinden, um eventuelle Verluste gering zu halten. Sobald die Kurse steigen, können Stop-Loss-Limits nachgezogen werden.
Wenn der für die Aktie erwartete Kursanstieg nicht innerhalb der geplanten Zeit (mehrere Tage oder einige Wochen) eintritt, wird sie wieder verkauft. Die Liquidität kann man für neue Kaufkandidaten einsetzen. In einer Haussephase gelingt es besser, viele günstige Aktien zu finden. Bedeutend schwerer fällt die Aktienauswahl in echten Baissephasen. Zum Trading eignen sich nur wenige Werte.
Hinweis: Nutzen Sie die Vorteile von Social Trading. Anleger, die bisher auf einzelne Marktsegmente wie DAX-Aktien fokussiert sind, können ihr Spektrum wesentlich erweitern. Da der Markt von vielen Tradern beobachtet wird, sind die Chancen hoch, die besten Aktien zu finden. Broker wie eToro oder ayondo bieten Social Trading von Aktien.
In Zeiten boomender Börsen haben es Trader nicht besonders schwer, geeignete Aktien auszuwählen. Besonders zu Unrecht stark unterbewertete Aktien bieten sich als kurzfristige Einstiegsgelegenheiten mit Renditepotential an. Jeder Trade ist mit einem Risikomanagement beispielsweise durch ein Stopp-Loss-Limit zu verknüpfen.
Analysemöglichkeiten & Strategien zum Aktien Trading
Für Trader, die einen kurzfristigen Anlagehorizont verfolgen, spielen die Fundamentaldaten bei ihrer Aktienauswahl keine Rolle. Die Marktpreise spiegeln Einflussfaktoren fundamentaler und charttechnischer Art wieder. Eine gute Bewertung der Märkte ist auf der Basis von Angebot und Nachfrage möglich. Der Kurs steigt bei hoher Nachfrage und umgekehrt. Eine spezielle Daytrading Software liefert alle Infos aktuell und bildet Kursverläufe in Charts ab.
Charttechnische Analyse
Viele Trading-Strategien sind dem Grunde nach unter dem Begriff Chartanalyse bzw. charttechnische Analyse zusammenzufassen. Bei der Chartanalyse wird versucht, historische Daten zur Bestimmung der bestmöglichen Kauf- und Verkaufszeitpunkte beispielsweise für Aktien zu benutzen. Bei der Chartanalyse untersucht der Händler den Kursverlauf nach Muster und Auffälligkeiten. Wenn eine Aktie mehrfach einen bestimmten Höchst- oder Tiefstand erreicht, sieht der Analyst einen Widerstand oder eine Unterstützung. Eine länger andauernde Bewegung des Kurses in eine ähnliche Richtung (oben oder unten) wird als Trend bezeichnet. Der Trader nutzt das Zusammenspiel der Kennzahlen bei der Chartanalyse zur Vorhersage des weiteren Kurvenverlaufs.
Zu den bekanntesten Trading-Strategien auf der Basis technischer Analysen zählen die Trendfolge- und die Momentum-Strategie. Die Trendfolgestrategie sagt aus, dass Trader bestehende Trends fortsetzt. In Charts lässt sich ablesen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kurs weiter fällt bzw. weiter steigt.
Mit der Momentum-Strategie versuchen Trader, Zeitpunkte für Kursausbrüche nach oben oder unten zu bestimmen. Ein sich längere Zeit seitwärts bewegender Kurs einer Aktie neigt zu plötzlichen Kursausbrüchen. Eine Änderung des Momentums bietet dann Kauf- und Verkaufsgelegenheiten.
Volatilitätsstrategie
Finanzmärkte und viele Finanzinstrumente sind volatil. Die Folge sind ständige Kursschwankungen. Gegen Schwankungen kann sich der Händler durch sichere Investments absichern. Mit der Volatilitätsstrategie kann er von Kursschwankungen an den Märkten profitieren.
Das Ziel der Volatilitätsstrategien ist es, in allen Marktphasen eine positive Performance zu erzielen. Die Rendite soll bei allen Marktbewegungen, bei steigenden, stagnierenden oder fallenden Aktienkursen erzielt werden. Für das Funktionieren der Strategie ist wichtig, dass den Kursverläufen möglichst kein Trend auszumachen ist und Kurse möglichst starken Schwankungen unterliegen.
Oft steht eine Volatilität eines Basiswertes eng mit ihn betreffenden Ereignissen und Nachrichten zusammen. Eine Bilanzpressekonferenz oder eine Gewinnwarnung ist eine News, die einen größeren Kursausschlag wahrscheinlich macht. Für Volatilität sorgt eine negative oder positive Nachricht gleichermaßen.
Volatilitätsstrategien setzen sich oft aus zwei Komponenten zusammen. Der Trader muss auf fallende und auf steigende Kurse spekulieren. Dazu wird er eine Put-Option und eine Call-Option mit dem gleichen Handelswert und gleicher Laufzeit kaufen.
Es gibt zahlreiche Analysemöglichkeiten und Strategien zum Aktien Trading, mit deren Hilfe die Aktienauswahl vorgenommen und ein Handelszeitpunkt bestimmt werden kann. Viele fehlgeschlagene Trades sind ein dafür, dass der Trader die eigenen Fähigkeiten der Aktienauswahl oder die Möglichkeiten der charttechnischen Analyse überschätzt hat. Heute entwickelt sich der Kurs der Aktie wie vorhergesagt. Bei den folgenden Trades funktioniert diese Strategie nicht mehr. Eine Garantie für einen langfristigen Anlageerfolg gibt es trotz einer Trading-Strategie nicht. Dazu ist der Markt viel zu unberechenbar.
4. Fazit zu Aktienauswahl und Haltedauer
Für einen Trader bieten sich an fast allen Börsentagen Handelsmöglichkeiten. Kurzfristige Kursschwankungen können mehr oder weniger stark ausfallen. Spezielle Aktien-News, EZB-Sitzungen oder die Bekanntgabe von Insiderkäufen sorgen für volatile Märkte und Titel. Sie bieten Tradern die Möglichkeit für kurzfristige Handelsentscheidungen und Profite, weil eine Aktienauswahl sehr gezielt vorgenommen werden kann. Die Haltedauer hängt zum einen davon ab, ob der Händler Daytrading oder eher Trading mit einem Anlagehorizont von bis zu zwei Wochen favorisiert. Zum anderen spielt die Kursentwicklung und Rendite eine Rolle.