Kapitel 5: Investment Risiken & Chancen – Alles was man zu Anlagerisiken und Gewinnchancen wissen muß!
Wer auf Sicherheit bedacht ist, muss eine kleine Rendite akzeptieren. Ein Risiko erhöht die Renditechancen. Festgeldanlagen oder Geldmarktfonds bieten kleine Erträge, aber große Sicherheit. Bei Aktien oder Aktienfonds stehen die Renditechancen weitaus besser. Allerdings sind sie kurzfristigen teilweise starken Schwankungen unterworfen. Wer in Aktien oder Aktienfonds investiert, sollte nur frei verfügbares Geld einsetzen, das über mehrere Jahre nicht benötigt wird. Bei einem lang gewählten Anlagehorizont lassen sich zeitweilige Verluste und Börsenschwankungen problemlos aussitzen. Gegen Kursrisiken einer eher kurzfristig orientierten Anlage kann man sein Aktiendepot absichern. Bisher konnten kurzfristige Marktschwankungen die Entwicklung der Aktienmärkte zu neuen Kurshöchstständen nicht beeinträchtigen. Bei historischer Betrachtung bieten Aktien Chancen, die über denen anderer Anlageformen angesiedelt sind.
Das Wichtigste für Sie auf einen Blick
- Aktien Chancen im Vergleich zu anderen Anlageformen höher
- Kursrisiken durch Marktumfeld und Unternehmen
- Mit Langfristinvestments Aktien Risiken minimieren
- Spekulieren erhöht Verlustrisiko beträchtlich
1. Aktien Investment: Wie stehen die Gewinnchancen
Aktien bieten langfristige Renditechancen oder kurzfristige Gewinnmaximierung. An Handelstagen sind bei Einzelwerten Kurssprünge von bis zu 10 Prozent und mehr drin. Ein Investieren in den DAX hat in der Vergangenheit im Schnitt um die 8 Prozent pro Jahr gebracht. Solide Aktienunternehmen haben die Renditeerwartungen meist erfüllt. Doch bei den in einem Index notierten Unternehmen gibt es große Unterschiede, was Dividendenauszahlungen und Kurssteigerungen anbelangt. Neben der Vielzahl von Gewinnmöglichkeiten bestehen aber auch Risiken. Kurssprünge gibt es nicht nur nach oben, sondern auch in die andere Richtung. Der DAX hat während der Finanzkrise innerhalb weniger Monate fast 30 Prozent seines Wertes eingebüßt. Einzelne Aktien können an einem Tag zweistellige Kursverluste verbuchen.
Die Aktienmärkte profitieren derzeit vom billigen Geld der Notenbanken. Da Anleihen kaum noch Rendite abwerfen, fließt viel Geld in Aktien. Festgeldanlagen bringen nur einen Ertrag, der gerade noch den Ausgleich der Inflation ermöglicht. Die positive Entwicklung der Aktienmärkte ist wesentlich auf dem Mangel an Alternativen zurückzuführen. Bei Änderung des Marktumfeldes beispielsweise durch eine Zinserhöhung der FED ist mit einer Korrektur, im ungünstigen Fall mit einem Abstürzen der Börsen zu rechnen.
Investoren können mit Aktien marktführender internationaler Unternehmen auf lange Sicht gute Renditen erzielen. Die Aktien Chancen stehen unabhängig vom gewählten Einstiegszeitpunkt gut. Für kurzfristige Anleger wird die Kunst in Zeiten boomender Märkte darin bestehen, den optimalen Ausstiegszeitpunkt bei ihren wachstumsorientierten Titeln nicht zu verpassen.
2. Was man über Anlagerisiken wissen muss
Das Risiko einer Anlage kann als Unsicherheit darüber beschrieben werden, welche Rendite sich damit in der Zukunft real erwirtschaften lässt. Sparbuch und Festgeld gelten als sicher, doch Renditemöglichkeiten sind aktuell kaum vorhanden. Bestenfalls kann man damit die Inflationsrate damit ausgleichen. Die Alternative ist der Kauf von Aktien an der Börse. Nicht wenige Verbraucher hierzulande setzen Börse mit Casino gleich. Hohe Gewinne mit Aktien sind zwar möglich, doch letztlich sei alles nur Glücksspiel. Damit meinen sie die ständigen Kursschwankungen. Trotz aller Aktien Chancen fürchten Anleger vor allem das Kursrisiko. Dabei gibt es geeignete Maßnahmen zum Aktien Risiken minimieren. Die sichere Aktie mit 100 Prozent Renditegarantie gibt es nicht.
Was ist das Kursrisiko?
Mit Kursrisiko ist gemeint, dass ein Aktienkurs unter den Kaufkurs der Aktie fallen kann. Ist die Nachfrage nach dem Unternehmenstitel hoch, treibt das dessen Kurs nach oben. Ein geringes oder nicht vorhandenes Käuferinteresse an der Aktie lässt den Kurs fallen.
Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt zum Kauf von Aktien war beispielsweise der Vorabend der Finanzkrise 2007. Denn in folgenden Tagen kam es weltweit zu großen Kurseinbrüchen von 20 Prozent und mehr. In Scharen wollten Anleger ihre Aktien loswerden, kaufen wollte diese Titel trotz günstiger Preise hingegen niemand. Wer Aktien kauft, muss mit dem Risiko leben, dass das investierte Kapital in Teilen oder komplett verloren gehen kann.
Welche Aktien Risiken bestehen:
- Kursrisiko
- Marktrisiken
- Unternehmerisches Risiko
- Falsche Markteinschätzungen
- Risiko der Dividendenausschüttung
- Steuerliche Risiken
Das Risiko großer Börsencrashs ist nur eines von vielen, die Aktien unterliegen und die die Rendite beeinflussen. Neben allgemeinen Marktrisiken gibt es vielfältige Unternehmensrisiken. Das Marktrisiko beschreiben Faktoren wie Wachstum, Inflationsrate, Zinsen, Devisenkurse oder die politische Lage. Der Erfolg der Kapitalanlage unterliegt steuerlichen Risiken. Welcher Ertrag verbleibt einem Investor nach steuerlichen Abzügen? Steuergesetze können sich im Laufe der Zeit ändern. Mehr dazu im Kapital 4 Investment & Steuern.
Eine große Rolle spielen die Emotionen und Psychologie der Anleger. Das Börsenpublikum glaubt in Zeiten steigender Aktienkurse an einen weiteren Aufwärtstrend. Die ökonomischen Daten müssen den Beleg nicht unbedingt liefern. In Zeiten fallender Kurse werden kursrelevante Fakten nebensächlich. Gegen eine von Massen herbeigeführte Börsenbewegung kommt der einzelne Anleger nicht an.
Die Reaktion einer Aktie auf die allgemeine Marktentwicklung hängt davon ab, ob sie zu den zyklischen (Bauunternehmen), antizyklischen (Pharmaaktien) oder defensiven (Lebensmittelaktien) Titeln gehört. Aktien von Bauunternehmen steigen in Boomzeiten. Wertpapiere von Pharmaunternehmen verbilligen sich beim Aufschwung. Aktien von Lebensmittelfirmen sind gegen allzu große Konjunkturschwankungen nahezu immun.
Der Kurs einer Aktie wird wesentlich durch Faktoren wie Gewinn- oder Umsatzentwicklung bzw. die wirtschaftliche Lage des Unternehmens beeinflusst. Ein wachsendes Unternehmens mit Gewinnerzielung lässt die Kurse steigen. Gewinnkorrekturen bzw. nicht erfüllte Erwartungen führen meist zu Kursrückgängen. Gegen kurzfristige Kursschwankungen kann sich der Anleger mit einer Anlagedauer von 5 oder 10 Jahren absichern.
Ein sinkender Gewinn geht mit einer fallenden Dividende einher. Die Dividendenzahlung kann auch ausfallen. Ein Unternehmen kann im Extremfall insolvent werden. Die Aktien werden unter Umständen vom Markt genommen. Die Investoren erleiden einen Totalverlust.
Wie kann man sich vor dem Kursrisiko schützen?
Das Kursrisiko ist für einen kurz- bis mittelfristig orientierten Investor von Bedeutung. Dabei kommen Kursschwankungen regelmäßig vor. Nach dem Kurseinbruch ziehen die Kurse im Laufe der Zeit wieder an und erreichen nicht selten neue Allzeithochs. Ein Blick auf die Entwicklung des Aktienindex DAX zeigt im DAX Langzeitchart große Kursverluste von bis zu 5.000 Punkten zur Jahrtausendwende oder bei der letzten Finanzkrise. Das Allzeithoch beim DAX liegt bei weit über 12.000 Punkten. Gegen Kursrückgänge kann sich der Anleger durch das Setzen von Stopp Loss absichern. Diese Verkaufsmarken muss er bei Kurssteigerungen nachziehen.
Für einen auf lange Sicht handelnden Investor stellt sich die Frage, was wäre ein Kurs für einen Ausstieg. Minus 10 Prozent oder minus 20 Prozent? Wo soll man die Grenze ziehen? Die Marktvolatilität ist teilweise so hoch, dass ein großer kurzzeitiger Kursrutsch eine Verkaufsorder auslöst. Danach steigt der Kurs wieder sehr schnell an. Die Aktie lässt sich nicht mehr günstig zurückkaufen.
Alle Wertpapiere unterliegen bestimmten Anlagerisiken. Das gilt insbesondere auch für Aktien. Es gibt zahlreiche Marktrisiken, die für Kursschwankungen sorgen können. Doch ist das individuelle Risiko einer Aktie für einen Verlust auf lange Sicht entscheidend. Mit Investments in gute Unternehmen lassen sich Aktien Risiken minimieren.
3. Tipps zum Aktien kaufen
Wer erstmals an die Börse geht, stellt sich unwillkürlich einige Fragen: Ist jetzt der geeignete Zeitpunkt für ein Aktien Investment? Ist das gegenwärtige Kursniveau günstig oder gefährlich? An welchen Signalen ist der „richtige“ Zeitpunkt zu erkennen, um in Aktien zu investieren? Sichere Signale zum optimalen Einstiegszeitpunkt sendet der Markt nie. Bei einer Korrektur am Markt geht die Angst vor weiteren Verlusten um. Steigen Kurse ständig, bremsen hohe Preise die Kauflust.
Bei einem intakten Markt eignen sich temporäre Rücksetzer für einen Einstieg. Für Investoren mit langem Anlagezeitraum ist das Startniveau nicht ausschlaggebend. Auf die Qualität der Werte kommt es an. Ein Depot besteht aus Einzelaktien, die ein Gesamtportfolio passend zur Investitionsstrategie bilden müssen.
Halten Sie es wie Warren Buffett, der weltweit als erfolgreichster Investor gilt.
- Investieren Sie langfristig, wobei der Anlagezeitraum mindestens 5 Jahre betragen sollte. Warren Buffetts favorisierter Anlagehorizont reicn hat über mehrere Jahrzehnte. Investieren bedeutet für ihn, einige großartige Unternehmen finden und dann warten und Geld verdienen.
- Wählen Sie Unternehmen gezielt aus. Kaufen Sie Aktien hervorragender Unternehmen. Diese zeichnen sich durch gefestigte Marktpositionen und stetiges solides Wachstum aus. Sie müssen nicht versuchen, den günstigsten Einstiegskurs zu treffen oder die Aktie mit dem größten Kurssteigerungspotenzial zu erwischen.
- Strukturieren Sie Ihr Depot. Für den Anfang sollten es nicht mehr als 10 Werte sein. Auch ein entwickeltes und breit aufgestelltes Depot umfasst nicht mehr als 20 bis 30 Positionen. Investments sollten Sie konzentrieren.
- Legen Sie Rahmenbedingungen fest, die für Ihre Anlage gelten sollen. Wie sehen die Renditeerwartungen, der Anlagehorizont oder der Zeitpunkt für Geldentnahmen aus? Bleiben Sie Ihrer Investmentstrategie treu. Geduld und Hartnäckigkeit ist besonders gefragt, wenn an den Börsen Panikstimmung Einzug hält.
Chancen statt Aktien Risiken
Im September 2016 bewegen sich beispielsweise der MSCI World Index und der DAX Index unter ihren 2015 erreichten Allzeithochs. Der Punktestand beim EuroStoxx 50 liegt nur wenig über dem Niveau von 2008, als die Finanzkrise in vollem Gange war. Für langfristig orientierte Anleger wäre ein guter Investitionszeitpunkt durchaus gegeben. Eine nachhaltige Strategie sorgt mit eine hohen Wahrscheinlichkeit dafür, dass aus vermeintlichen „Risiken“ Chancen werden.
Die weltweit besten Aktien besitzen einen ausgezeichneten Chance-Risiko-Faktor! Für Privatanleger ist das Kursrisiko bei Einzelaktien in den vergangenen Jahren aufgrund des Informationsvorsprungs der Großinvestoren oder durch Fehlinformationen oder Insiderhandel ständig gestiegen. Aktien Risiken können Sie durch solide Informationen und durch Risikomanagement begrenzen. Breites Streuen ermöglichen ETFs, die ganze Indizes 1:1 nachbilden. Im Kapital 3 Investement Aktienauswahl Haltedauer lesen Sie, wie Sie Aktienrisiken mit den besten Aktien steuern können.
Aktienmärkte bieten Chancen für langfristige Renditen und Risiken durch die erhöhte Volatilität. Investieren und nicht spekulieren! Das Prinzip der kurzfristigen Gewinnerzielung geht mit Aktien selten auf, wie das Platzen der Aktienblase am Neuen Markt um die Jahrtausendwende deutlich gezeigt hat. Die gescheiterten Timing-Versuche sind ein wesentlicher Grund für das schlechte „Aktien-Image“ in Deutschland.
4. Fazit zu Risiken und Chancen der Aktienanlage
Wer als Investor an der Börse aktiv ist, sollte über Aktien Risiken und Chancen gleichermaßen informiert sein. Attraktive Renditen versprechen solide Werte bei langer Anlagedauer. Dividendenstarke Unternehmen bieten bereits eine Basisrendite. Die größten Aktien Chancen liegen in erster Linie in der Kursentwicklung. Ist das Unternehmen erfolgreich, steigt der Kurs. Erfüllt es die Gewinnerwartungen der Aktionäre und des Marktes nicht, wird der Kurs unweigerlich fallen.
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