Die Knorr-Bremse AG ist ein weltweit führender Hersteller von Bremssystemen und Anbieter von Sicherheitssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Im Jahr 2018 erfolgte der Börsengang und seitdem können Anleger die Knorr-Bremse Aktie kaufen.
Das Unternehmen Knorr-Bremse AG ist ein führender Hersteller von Bremssystemen weltweit/ Bilderquelle: knorr-bremse.com
- Knorr-Bremse ist in zwei Geschäftsbereichen tätig: Rail Vehicle Systems (Schiene) und Commercial Vehicle Systems (Nutzfahrzeuge)
- Führender Anbieter von Bremssystemen weltweit
- Seit dem Börsengang hat die Knorr-Bremse Aktie rund 25 Prozent verloren
- Das Unternehmen schüttet eine Dividende aus; die Dividendenrendite beträgt derzeit etwa 3 Prozent
Knorr-Bremse ist nicht nur Weltmarktführer für Bremssysteme, sondern auch ein innovativer sowie führender Anbieter von sicherheitskritischen Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Dazu zählen Einstiegssysteme für Züge, U-Bahnen sowie Straßenbahnen als auch Klimaanlagen, Heiz- und Energieversorgungssysteme.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Über das Unternehmen Knorr-Bremse
Das Unternehmen wurde 1905 von Georg Knorr in München, Deutschland, gegründet. Es hat seinen Sitz in München und ist in zwei Geschäftsbereiche unterteilt: Schienenfahrzeugsysteme (RVS) und Nutzfahrzeugsysteme (CVS). Beide Bereiche tragen in etwa zu gleichen Teilen zum Umsatz des Konzerns bei.
Um zu entscheiden, ob die Knorr-Bremse Aktie eine Investition Wert ist, sollten Anleger sich zuvor natürlich mit dem Unternehmen vertraut machen. Daher stellen wir im Folgenden die einzelnen Segmente von Knorr-Bremse näher vor.
Geschäftsbereiche
Schienenfahrzeugsysteme (Rail Vehicle Systems)
Im Bereich Schienenfahrzeuge bietet Knorr-Bremse nicht nur Bremssysteme für Züge, sondern auch für U-Bahnen, Straßenbahnen und andere Fahrzeuge an, die auf Schienen fahren.
Die Produktpalette umfasst pneumatische, elektropneumatische und elektromechanische Bremssysteme, Klimaanlagen, Türsysteme und Zugsteuerungssysteme.
Bremssysteme für diese Fahrzeugklasse müssen intelligent, vernetzt und sehr ausgeklügelt sein. Es macht auch einen Unterschied, ein Bremssystem für einen Personennahverkehrszug, einen Gütertransport oder einen Hochgeschwindigkeitszug zu entwickeln.
In der folgenden Grafik (mit einem Klick vergrößern) ist der globale Markt nach Umsatz für Bremssysteme (links), Einstiegssysteme (Mitte) sowie Heiz- und Klimatisierungstechnik (rechts) im Schienenverkehr zu sehen.
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Knorr-Bremse nimmt in jedem dieser drei Bereiche eine führende Rolle ein. Den Weltmarkt im Bremsbereich dominiert Knorr-Bremse mit etwa 50 Prozent Marktanteil. Dieser Bereich macht rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes im RVS Segment aus.
Auf der Weltkarte darunter sind die drei Regionen Amerika, Europa sowie Asien zu sehen. Der Pfeil deutet auf die Tendenz der Umsatzentwicklung hin.
Die Segmente intelligente Einstiegssysteme sowie Heiz- und Klimatisierungstechnik machen einen kleineren Teil des Umsatzes aus. Aber auch hier ist – wenn auch mit deutlich geringerem Abstand – Knorr-Bremse Weltmarktführer.
In der nachstehenden Grafik sind die 10 nach Umsatz größten Kunden des RVS-Bereichs von Knorr-Bremse zu sehen.
Die Top-10 RVS-Kunden machten im Jahr 2021 etwa 55 Prozent des Umsatzes in diesem Segment aus. Die beiden größten Kunden sind China Railway Rolling Corporation (CRRC) sowie der französische Konzern Alstom.
Produktpalette
Knorr-Bremse verfügt über eine breite Produktpalette, die wie folgt aussieht:
- Bremssysteme: Bremssystemen für Schienenfahrzeuge, einschließlich pneumatischer, elektropneumatischer und elektromechanischer Bremssysteme. Diese Systeme gewährleisten eine sichere und zuverlässige Bremsleistung für verschiedene Zugtypen und -größen.
- Steuerungstechnologien: Steuerungssysteme und -komponenten für Schienenfahrzeuge, wie Zugsteuerungssysteme, Leit- und Sicherheitstechnik sowie Energieversorgungssysteme. Diese Technologien ermöglichen den effizienten und sicheren Betrieb von Schienenfahrzeugen und sorgen für optimale Fahrzeugleistung.
- Klimaanlagen: Klimaanlagen sowie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungssysteme (HVAC) für Schienenfahrzeuge. Diese Systeme sind unumgänglich im Personen- und Gütertransportverkehr.
- Türsysteme: Türsysteme für Schienenfahrzeuge, einschließlich elektrisch betriebener, pneumatischer und mechanischer Türen.
- Bordsysteme: Bordsysteme und -komponenten für Schienenfahrzeuge an, wie Informationssysteme, Videoüberwachungssysteme, Fahrgastzählsysteme und Kommunikationssysteme.
- Aftermarket-Dienstleistungen: Hierunter fallen umfassende Aftermarket-Dienstleistungen für Schienenfahrzeugbetreiber, einschließlich Ersatzteilvertrieb, technischer Support, Schulungen und Wartungsdienstleistungen.
Nutzfahrzeuge (Commercial Vehicle Systems)
Der Bereich Nutzfahrzeugsysteme ist auf Bremssysteme und Sicherheitstechnologien für Nutzfahrzeuge wie Lkw, Busse und Anhänger spezialisiert. Die Produktpalette umfasst Scheiben- und Trommelbremsen, elektronische Bremssysteme, Fahrerassistenzsysteme sowie Getriebeautomatisierungsprodukte.
An dieser Stelle werfen wir wieder einen Blick auf den globalen Markt für Bremssysteme für Nutzfahrzeuge (die Grafik mit einem Klick vergrößern):
Jetzt zu eToro Ihr Kapital ist gefährdet. Es fallen weitere Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie unter etoro.com/trading/fees.Hier ist wieder zu sehen, dass Knorr-Bremse in allen drei Segmenten ein oder der führende Anbieter ist. Im Kernmarkt – Bremssysteme – hat der Konzern einen Marktanteil von 25 Prozent. In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen hier sogar Marktanteile gewinnen.
Auffällig ist zudem, dass Knorr-Bremse in allen Teilen der Welt entweder der Marktführer oder auf Platz zwei rangiert.
In der folgenden Grafik (ebenfalls mit einem Klick vergrößerbar) sind die 10 größten Kunden im CVS-Segment zu sehen:
Im Gegensatz zum RVS-Segment ist China hier nicht der dominierende Kunde. Erst an sechster Stelle kommt mit Dongfeng ein chinesischer Anbieter von Nutzfahrzeugen.
Die Top-10 Kunden machten in diesem Bereich 58 Prozent des Umsatzes im Jahr 2021 aus.
Produktpalette
Knorr-Bremse bietet dabei folgende Produkte und Dienstleistungen an:
- Bremssysteme: Scheiben- und Trommelbremssysteme. Diese sind auf die spezifischen Anforderungen verschiedener Nutzfahrzeugtypen zugeschnitten. Zudem entwickelt das Unternehmen auch elektronische Bremssysteme (EBS), die die Bremsleistung und Fahrstabilität verbessern sowie den Fahrzeugverschleiß reduzieren.
- Fahrerassistenzsysteme: Fahrerassistenzsysteme, die von Knorr-Bremse entwickelt werden, tragen zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz von Nutzfahrzeugen bei. Dazu gehören unter anderem Systeme wie adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Totwinkel-Assistent und elektronische Stabilitätsprogramme (ESP).
- Getriebeautomatisierungsprodukte: Produkte zur Automatisierung von Getrieben in Nutzfahrzeugen. Dazu gehören automatisierte Schaltgetriebe (ASG) und Systeme zur automatischen Kupplungsbetätigung. Diese Technologien können den Kraftstoffverbrauch reduzieren und die Fahrzeugeffizienz steigern.
- Luftversorgungssysteme: Dazu gehören Komponenten und Systeme zur Luftversorgung sowie Druckluftaufbereitung für Nutzfahrzeuge.
- Aftermarket-Dienstleistungen: Selbstverständlich bietet Knorr-Bremse auch umfassende Aftermarket-Dienstleistungen an. Darunter fallen Ersatzteilvertrieb, technischer Support, Schulungen und Wartungsdienstleistungen.
Der Aftermarket-Bereich ist finanziell gesehen häufig lukrativer als der eigentliche Vertrieb von Produkten. Sehr deutlich ist das etwa bei der Rolls-Royce Aktie, die damit mehr Gewinn einfährt als mit dem Verkauf ihrer eigentlichen Produkte.
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Die Coronakrise hatte im Unternehmen sichtbare Spuren hinterlassen. Die Umsätze sind im Jahr 2020 um über 10 Prozent gesunken. Der Gewinn schrumpfte sogar um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Umsätze für das Jahr 2022 lagen dann wieder über dem Vor-Coronaniveau. Für die nächsten Jahre gehen Analysten weiterhin von steigenden Umsätzen aus.
Inhaber einer Knorr-Bremse Aktie erhalten zudem eine Dividende. Die Dividendenrendite beträgt derzeit etwa 3 Prozent. Anleger sollten jedoch beachten, dass Knorr-Bremse keine Dividendenpolitik im Sinne einer kontinuierlichen jährlichen Steigerung verfolgt – zumindest nicht im Moment.
Die Ausschüttungsquote an die Aktionäre liegt seit Jahren bei etwa 50 Prozent. Das ist eher die Kennzahl, auf die das Management achtet.
Analysten-Einschätzungen
Auf der Investor Relations Webseite finden Anleger nicht nur Informationen zur Knorr-Bremse Aktie, sondern auch die Einschätzungen der Analysten, die die Aktie regelmäßig im Blick behalten.
Hier ein Auszug dieser Übersicht:
22.03.2023 | Kepler Cheuvreux | Kaufen | 72 € |
02.03.2023 | Deutsche Bank | Halten | 68 € |
28.02.2023 | Hauck Aufhäuser | Halten | 60 € |
24.02.2023 | BNP Paribas | Kaufen | 71 € |
24.02.2023 | Citi | Kaufen | 74 € |
24.02.2023 | ODDO BHF | Kaufen | 75 € |
14.02.2023 | Credit Suisse | Halten | 66 € |
07.02.2023 | DZ Bank | Halten | 65 € |
06.01.2023 | Bank of America | Halten | 56 € |
Quelle: IR Bereich Knorr-Bremse
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Um zu beurteilen, ob die Knorr-Bremse Aktie ein Kauf ist, möchten wir an dieser Stelle auf einige globale Trends eingehen, von denen das Unternehmen profitieren könnte.
Vorweg können wir sagen, dass Anleger, die davon ausgehen, dass das globale Transportaufkommen (Güter und Personen) zunehmen wird, die Knorr-Bremse Aktie in Betracht ziehen sollten.
- Urbanisierung
- Globale Investitionen in Infrastruktur
- Umwelt- und Klimaschutz
- Elektrifizierung
- Zunehmende Sicherheitsanforderungen
Urbanisierung
Die fortschreitende Urbanisierung und das Bevölkerungswachstum in Städten führen zu einem erhöhten Bedarf an Verkehrssystemen. Der Bau von Schienen, Straßenbahnlinien oder U-Bahn-Systemen wird notwendig.
Insbesondere in Asien und dort in Indien besteht massives Potenzial. Der Ausbau der dortigen Infrastruktur hat Priorität und Firmen wie Knorr-Bremse profitieren davon direkt oder indirekt.
Knorr-Bremse kann von dieser Entwicklung profitieren, indem es Bremssysteme und Sicherheitstechnologien für Schienenfahrzeuge wie U-Bahnen und Straßenbahnen anbietet.
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Mit der zunehmenden Urbanisierung ist auch ein weiterer globaler Trend verbunden: die massive Investieren in den Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur, einschließlich Schienenverkehr und öffentlicher Verkehr.
Diese Investitionen könnten zu einer erhöhten Nachfrage nach Produkten und Lösungen von Knorr-Bremse in den Bereichen Schienenfahrzeugsysteme und Nutzfahrzeugsysteme führen.
Umwelt- und Klimaschutz
Regierungen und Organisationen weltweit legen immer mehr Wert auf Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Dies führt zu strengeren Emissionsvorschriften und Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel.
Knorr-Bremse kann von diesem Trend profitieren, indem es Produkte und Lösungen anbietet, die die Kraftstoffeffizienz und Emissionsreduktion bei Nutzfahrzeugen unterstützen. Das betrifft etwa die Bereiche Heiz- und Klimatisierungstechnik bei Schienenfahrzeugen, als auch das Segment Kraftstoffeffizienz bei Nutzfahrzeugen.
Elektrifizierung von Fahrzeugen
In Verbindung mit Klimaschutz müssen wir auch die Elektrifizierung von Fahrzeugen nennen. Dieser Trend betrifft sowohl Straßenfahrzeuge als auch Schienenfahrzeuge.
Da Knorr-Bremse auch für Elektro-Fahrzeuge (Straße und Schiene) Lösungen anbietet, könnte das Unternehmen hiervon profitieren. Allerdings müssen wir auch festhalten, dass in dem Fall dann andere Antriebssysteme wegfallen oder der Umsatz aus diesem Segment zumindest geringer wird.
Zunehmende Sicherheitsanforderungen
Sicherheitsanforderungen und -vorschriften in der Verkehrsindustrie werden weltweit immer strenger.
Wenn Knorr-Bremse es schafft, sich hier weiterhin als Marktführer zu etablieren, könnte der Konzern davon profitieren. Möglicherweise kann das Unternehmen auch den Aftermarket-Bereich ausbauen, da höhere Sicherheitsanforderungen meist auch mit intensiverer Wartung und mehr Serviceleistungen einhergehen.
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Selbstverständlich müssen wir uns nicht nur mit den potenziellen Chancen, sondern auch mit den Risiken der Knorr-Bremse Aktie auseinandersetzen.
Wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten
Wie jedes internationale Unternehmen ist Knorr-Bremse von der globalen Wirtschaftslage und geopolitischen Ereignissen betroffen. Wirtschaftliche Abschwünge, Handelskriege und politische Spannungen können sich negativ auf die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Knorr-Bremse auswirken.
An dieser Stelle kommen wir nicht umhin zu erwähnen, dass Knorr-Bremse natürlich auch stark im asiatischen, vornehmlich in China, aktiv ist. Sollte es hier zu Problemen kommen, würde sich das direkt auf das Geschäft auswirken.
Technologische Veränderungen
Die Fahrzeugindustrie unterliegt einem ständigen Wandel und technologischen Fortschritt. Knorr-Bremse muss in Forschung und Entwicklung investieren, um innovative Produkte und Lösungen anzubieten. Wenn das Unternehmen nicht Schritt hält mit technologischen Veränderungen, könnten Wettbewerber einen Vorteil erlangen.
Das geschieht natürlich nicht über Nacht. Anleger hätten vielleicht noch rechtzeitig die Möglichkeit, ihre Knorr-Bremse Aktien zu verkaufen.
Weitere Risiken
Weitere Risiken, ohne näher darauf einzugehen, weil sie selbsterklärend oder sehr allgemein sind, wären:
- Gestörte Lieferketten
- Zunehmender Wettbewerb
- Währungsrisiken
- Reputationsrisiko
- Allgemeine Unternehmensrisiken (falsche Entscheidungen des Managements usw.)
Einschätzung der Redaktion
Wir würden zum aktuellen Zeitpunkt nicht die Knorr-Bremse Aktie kaufen. Zwar bestehen massive Chancen, von den internationalen Investitionen in die Infrastruktur zu profitieren. Doch wir würden zunächst abwarten, inwieweit Knorr-Bremse hier tatsächlich zum Zuge kommt.
Die Problematik von ausfallenden Lieferketten sehen wir derzeit als nicht gegeben bzw. nicht in dem Umfang, dass wir das als großes Risiko bezeichnen würden.
Nicht zu unterschätzen ist dagegen das China-Risiko. Sollten die geopolitischen Unsicherheiten zunehmen oder gar eskalieren, würde das massiv die Gewinne von Knorr-Bremse schmälern.
Auf der anderen Seite ist China technologisch nicht in der Lage, diese Systeme auf diesem Niveau selbst herzustellen. China ist kein Hoch-Technologie-Land. Sie sind also abhängig von ausländischen Unternehmen.
Bilderquelle:
- knorr-bremse.com/de/