Ab dem 12. Dezember 2018 können Investoren und Trader in den USA an der neuen Kryptobörse Bakkt aktiv werden. Hinter der Handelsplattform steht die Intercontinental Exchange (ICE). Das Unternehmen betreibt auch die New Yorker Börse. Auf der Handelsplattform sollten dann, wie das Unternehmen nun bekannt gab, auch Bitcoin-Futures gehandelt werden können. Der Launch der neuen Plattform könnte nicht nur den Kursen von Kryptowährungen einen neuen Schub geben, sondern sich auch günstig auf Entscheidungen wie die Genehmigung von Bitcoin-ETFs auswirken.
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Innovative und globale Handelsplattform
Die ICE plant mit Bakkt eine Krypto-Handelsplattform für Investoren und Trader, die so einen schnellen und günstigen Zugang zum Handel mit regulierten Kryptoprodukten bekommen sollen. Nach den nun angekündigten Futures auf Bitcoins werden in Zukunft wohl weitere Handelsinstrumente mit Kryptobezug dazukommen.
Die Börse möchte auch die globale Infrastruktur für digitale Assets weiter verbessern. Verläuft dies erfolgreich, könnte auch die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC beispielsweise bei Bitcoin-ETFs in Zukunft zu einer anderen Entscheidungen kommen. Bislang lehnte die SEC alle Anträge auf Bitcoin-ETFs ab, zuletzt Ende August. Damals wurden die Anträge dreier Anbieter für insgesamt neun Bitcoin-ETFs zurückgewiesen. Diese werden jedoch derzeit erneut überprüft. Über einen weiteren Vorschlag wurde noch nicht entschieden.
Neue Futures könnten Handelsaktivität steigern
Bei allen neun im August abgelehnten Anträgen basieren die ETFs auf den an der CBOE bzw. der CME handelbaren Bitcoin-Futures, die vor fast einem Jahr auf den Markt kamen. Die SEC bezweifelt weiterhin, dass der Futures-Markt für Bitcoins groß genug ist, um die Nachfrage zu bedienen und die notwendige Liquidität sicherzustellen.
Die beiden Futures-Angebote der CBOE und der CME sind bislang die einzigen genehmigten Kryptoprodukte dieser Art in den USA. In Europa gibt es einige Zertifikate, Fonds und ETNs mit Bezug zu Kryptowährungen. In den USA haben Anbieter zudem eine Alternative gefunden, indem sie ETFs auf andere Produkte aus dem Umfeld von Kryptowährungen anbieten. Beispielsweise kann man dort über ETFs in junge Unternehmen investieren, die mit der Blockchain arbeiten. Bakkt könnte die Situation verändern und dafür sorgen, dass sich die Liquidität am Markt und auch die Handelsaktivität erhöht. In der Folge könnte dann auch die SEC zu einer anderen Einschätzung kommen.
Tägliche Future-Kontrakte an der Bakkt
Nun starten zunächst am 12. Dezember 2018 an der Bakkt die Bakkt Daily Futures Contracts. Beim Bakkt Bitcoin (USD) Daily Futures Contract handelt es sich um einen täglichen Futures-Kontrakt, der physisch über Bitcoins abgerechnet wird. Physisch ist in diesem Fall möglicherweise ein etwas irritierender Begriff, da Bitcoins nicht physisch vorhanden sind, sondern lediglich als kryptographischer Schlüssel in einem Wallet existieren. Physisch bedeutet hier, dass alle Kontrakte die Lieferung von Bitcoins aus dem Bakkt Digital Asset Warehouse vorsehen. Die Futures werden von Bakkt LLC, dem Digital Asset Warehouse der ICE, gehalten und aufbewahrt. Alle Verträge werden jedoch mit ICE Clear US, Inc. abgeschlossen. Dieses Unternehmen ist für die Abwicklung der Terminkontrakte verantwortlich.
Abrechnung in Bitcoins größter Unterschied zu Bitcoins-Futures der CBOE und der CME
Die Bakkt Daily Futures werden in Dollar notiert. Dabei wird der Preis in Dollar mit bis zu zwei Dezimalstellen angegeben. Die Mindestpreisbewegung liegt bei 2,5 Dollar. Ein tägliches Preislimit wird nicht vorgegeben und an jedem Handelstag an der Bakkt wird ein neuer Vertrag notiert. Die Abrechnung in Bitcoins ist wohl der größte Unterschied zu den Bitcoin-Futures der CBEO und der CME, die in Fiat-Währungen abgerechnet werden. Sobald ein Investor einen der Bakkt-Futures kauft, bekommt der Eigentümer mit der Abrechnung Bitcoins auf sein Konto transferiert. Bitcoins sind so bei diesen Futures physisch hinterlegt. Mit Erfüllung des Terminkontrakts wechselt das Asset, also ein oder mehrere Bitcoins, bzw. das Besitzrecht an diesem Asset den Besitzer.
Short-Positionen möglich
Geht ein Investor eine Short-Position ein, so muss er bei Ablauf des Vertrags seinem Vertragspartner die zuvor vereinbarte Anzahl an Bitcoins zum ebenfalls vereinbarten Preis verkaufen und auch transferieren. Liegt der Bitcoin-Kurs nun höher als zuvor, erleidet ein Investor mit einer Short-Position einen Verlust, während ein Investor, der eine Long-Postion eingegangen ist, mit Gewinn aus dem Handel herausgeht.
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Launch mit Spannung erwartet
Die Spannung vor dem Launch von Bakkt ist groß. Damit verbunden ist auch die Hoffnung, dass die Chancen auf die Einführung eines Bitcoin-ETFs steigen könnten. Galaxy Digital-CEO Mike Novogratz ist der Auffassung, dass nun die Wahrscheinlichkeit für einen Bitcoin-ETF steigen könnte. Galaxy Digital ist seit kurzem einer der ersten Custody-Kunden von Fidelity Investments. Der viertgrößte Unternehmensverwalter der Welt stieg kürzlich ebenfalls in den Kryptohandel ein.
Bald soll bei Fidelity eine Handelsplattform für institutionelle Kunden entstehen und Custody-Lösungen angeboten werden. Mit Coinbase und BitGo arbeiten zwei weitere bekannte Namen an Custody-Lösungen, also offiziellen Depotbank-Lösungen. Auch bekannte Finanzunternehmen von der Wall Street interessieren sich immer mehr für den Kryptohandel, der so weiter institutionalisiert und stabilisiert werden könnte.
Bislang fehlten Custody-Lösungen für institutionelle Anleger
Aufgrund fehlender Custody-Lösungen waren bislang nur wenige institutionelle Kunden am Kryptomarkt aktiv. Bakkt ist ein weiterer Schritt in Richtung einer Veränderung. Möglicherweise könnte die neue Kryptobörse ähnlich wie Kriptomat eine noch wichtigere Rolle spielen als ein Bitcoin-ETFs. Nach den Bitcoin-Futures könnten bei Bakkt bald weitere Handelsinstrumente mit Krypto-Bezug folgen. Der Start von Bakkt könnte den Kursen von Kryptowährungen zu neuem Schwung verhelfen.
Bereits im letzten Jahr waren die Bitcoin-Futures am Anstieg der Kurse beteiligt. Kurz nach ihrem Start war ein Bitcoins mehr als 20.000 Dollar wert. Da es allerdings auch erstmals die Möglichkeit gab, eine Short-Position einzugehen, setzen auch viele Anleger auf fallende Kurse, was dann im Januar auch der Fall war. Die Bitcoin-Futures waren zum Jahreswechsel 2017 / 2018 sowohl für die steigenden wie auch für die in der Folge fallenden Kurse verantwortlich, wie zwischenzeitlich auch in Studien belegt wurde.
Kursrückgang hatte Stabilisierung zur Folge
Dennoch trug der Kursrutsch auch zur Stabilisierung des Marktes bei. Die Kurse von Kryptowährungen sind heute weit weniger volatil als noch vor einem Jahr. Die enorme Volatilität wurde immer wieder als Grund genannt, warum viele institutionelle Investoren einen Einstieg auf den Kryptomarkt scheuten. Da nun die Volatilität gesunken und der Markt reifer geworden ist, könnte nun auch die Basis für weitere Handelsinstrumente mit Bezug zu Kryptowährungen gelegt worden sein.
Bakkt mit einigen Vorteilen
Bakkt könnte durchaus einen guten Start haben. Erst kürzlich wurde bekannt, dass mit Adam White ein ehemaliger Mitarbeiter von Coinbase als Chief Operating Officer den Aufbau der Börse unterstützen soll. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Bakkt bald einer der größten Konkurrenten von Coinbase sein wird.
Ein Pluspunkt der Bakkt ist sicher auch der Rückhalt von der Wall Street. Neben der ICE beteiligen sich auch beispielsweise Microsoft und Starbucks als Partner. Ursprünglich war der Start der Börse schon für November vorgesehen, Mitte Oktober lag jedoch die operative Genehmigung der Commodities and Futures Trading Commission noch nicht vor. Daher könnte im November zunächst eine Beta-Testphase folgen, bevor am 12. Dezember dann der Handel an der Bakkt beginnt. Um alle gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, arbeitet Bakkt nach eigenen Aussagen eng mit den Behörden zusammen.
Innovatives Marktmodell und Minimierung von Risiken
Bakkt hofft zudem auf ein Patent für sein Marktmodell. Investoren und Trader sollen in einem regulierten Umfeld mit Kryptoprodukten handeln können. Außerdem will Bakkt die Risiken im Handel mit Kryptowährungen senken. Dennoch soll trotz aller Vorsicht genug Handlungsspielraum für Innovationen bleiben.
Aus Sicherheitsgründen werden unter anderem strenge Anforderungen an die vollständige Vorfinanzierung von Geschäften gestellt. Zudem erhält jeder Kunde einen eigenen Storage-Zugang. Clearingstellen müssen so nicht selbst mit Kryptowährungen arbeiten. Alle Gelder von Kunden sind zudem über einen Fonds abgesichert. Auch die CEO von Bakkt, Kelly Loeffler, hält einen Regulierungsrahmen gerade für junge Industrien für notwendig. Sie sieht auch hier auch eine Bereitschaft der Behörden zum Dialog mit der Industrie.
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Fazit: Optimismus vor Start von Bakkt
Am 12. Dezember 2019 nimmt die neue Kryptobörse Bakkt ihre Arbeit auf. Dann könnten dort auch Bitcoin-Futures gehandelt werden. Diese basieren jedoch nicht wie die Bitcoin-Futures der CME und der CBOE auf Fiat-Währungen, sondern direkt auf Bitcoins. Der Handel erfolgt in Dollar, die Abrechnung aber in Bitcoins. Mit jedem Terminkontrakt ist eine Lieferung von Bitcoins verbunden. Wird ein Bitcoin-Future gekaut, bekommt der Eigentümer dafür Bitcoins übermittelt.
Trader und Investoren sollen bei Bakkt einen schnellen und kostengünstigen Zugang zum Kryptohandel bekommen. Nach den Bitcoin-Futures können weitere Handelsinstrumente auf Kryptowährungen folgen. Die Börse will durch einen sicheren Regulierungsrahmen auch die Risiken im Kryptohandel senken. Darüber hinaus soll die globale Infrastruktur des Kryptomarkts verbessert werden. Dies könnte dann zur Folge haben, dass die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC ihre Einstellung überdenkt und in Zukunft die Einführung eines Bitcoin-ETFs ermöglicht.
Bakkt bekommt Rückendeckung von der Wall Street. Hinter der Handelsplattform steht mit der Intercontinental Exchange der Betreiber der Börse in New York. Zudem konnten international tätigen Unternehmen als Partner gewonnen werden. Über Bakkt könnte sich der Kryptomarkt weiter institutionalisieren und stabilisieren. Schon die enormen Kursverluste im Januar hatten letztendlich zur Folge, dass sich der Markt stabilisieren und reifen konnte. Zudem ging die Volatilität von Kryptowährungen zurück. Werden nun weitere Custody-Lösungen entwickelt, können immer mehr institutionellen Investoren auf den Markt kommen.