Online Brokerage Definition – Die Online Brokerage Erklärung mit allen Vor- und Nachteilen!

Online Brokerage spart nicht nur Gebühren, es vereinfacht auch den Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Zusätzlichen Auftrieb hat die Branche durch Kritik an der Beratung der Banken bekommen, oft waren die Anlagetipps der Banker vor allem von Verkaufsgedanken geprägt. Doch nicht für jeden ist Online-Brokerage das Richtige. Der 5-Fragen-Check gibt die Antwort

Der Online Brokerage 5-Fragen-Check

  • Besitze ich grundlegende Finanzkenntnisse?
  • Möchte ich langfristig anlegen?
  • Habe ich weniger als eine Million Geldvermögen?
  • Macht mir die Geldanlage Spaß?
  • Ich kenne keinen Bankberater näher.
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Eine kurze Online Brokerage Definition

wissenBroker ist zunächst einmal die englische Bezeichnung für einen Makler, Stock Broker wird klassischerweise mit Börsenmakler übersetzt, Brokerage ist die englische Bezeichnung für Wertpapierhandel. Im Gegensatz zum Trader handelt der Broker nicht auf eigene Rechnung, sondern für einen Kunden.

Üblich war in Deutschland bis in die 1990er Jahre, dass Wertpapiere von Privatanlegern über Banken gekauft wurden. Als spezialisierte Wertpapierhandelshäuser in Deutschland auf den Markt kamen, übernahmen sie die englische Bezeichnung Brokerage Firm oder Broker. Denn der Begriff Börsenmakler ist in Deutschland gesetzlich geschützt. Diese werden außerdem nicht für Privatpersonen tätig, sondern nur für Banken und institutionelle Anleger. Online Brokerage ist somit der Wertpapierhandel über das Internet. Als erster Online Broker Deutschlands gilt die DAB Bank. Online Brokerage muss aber nicht zwangsläufig über einen spezialisierten Wertpapierbroker erfolgen, Handelspartner kann auch eine normale Direktbank sein, so bietet beispielsweise auch die Postbank Brokerage Dienstleistungen an.


Online Brokerage bezeichnet den Kauf von Wertpapieren über das Internet.
Filiale oder Online Brokerage? Das ist auch Typsache. Foto: Postbank
Filiale oder Online Brokerage? Das ist auch Typsache. Foto: Postbank

Vor- und Nachteile des Online Brokerage

Größter Vorteil des Online Brokerage sind die geringen Gebühren. Daneben hat der Handel über das Internet noch weitere Vorteile, allerdings auch ein paar Nachteile.

Vorteile des Online-Brokerage

  • Niedrige Kosten
  • Große Auswahl an Anbietern
  • Schnelle Ausführung
  • Transparenz

Es gibt aber auch einige Nachteile:

  • Keine Beratung
  • Höherer Aufwand
  • Mehr Eigenverantwortung

Die Nachteile des Online Brokerage laufen alle auf einen Punkt hinaus: Es gibt meistens keine oder zumindest weniger Beratung. Das bedeutet für den Anleger etwas mehr Eigeninitiative, er muss sich selbst informieren und letztendlich auch damit leben können, dass er die Schuld an einer unterdurchschnittlichen Rendite nicht auf seinen Berater schieben kann. Das will nicht jeder, doch wer von den folgenden fünf Fragen mindestens drei mit „Ja“ beantwortet, für den ist Online Banking das Richtige.

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Was ist ein Aktiendepot und wofür brauche ich es?

Besitze ich grundlegende Finanzkenntnisse?

NewsUm Geld über einen Online-Broker anzulegen muss niemand ein Finanzexperte sein. Allerdings sollte man wissen, was der Unterschied zwischen Aktien und Anleihen ist, was ein ETF ist und was die Dividende. Wie tief die Kenntnisse sein sollten, hängt auch von der Art der Investition ab. Wer langfristig Geld in einen börsengehandelten Fonds (ETF) investiert, braucht wenig Wissen. Wer dagegen individuell Aktien auswählen und regelmäßig handeln will, der sollte auch grundlegende Strategien kennen.


Wer online Geld anlegen will muss kein Experte sein. Ein paar Grundkenntnisse gehören aber dazu.

Möchte ich langfristig anlegen?

strategieJe länger der Anlagezeitraum, desto leichter ist die Entscheidung. Das hört sich auf den ersten Blick sonderbar an, immerhin ist es doch deutlich schwieriger Prognosen über das Jahr 2050 anzustellen als über das kommende. Doch das macht es dem Anleger, so paradox es scheinen mag, deutlich einfacher. Weil in Blick ins Jahr 2050 schlicht unmöglich ist, besteht die einzige wirksame Strategie aus einer guten Diversifizierung. Im Depot sollten Wertpapiere aus verschiedenen Regionen liegen, im Idealfall auch als solchen, die bisher nur wenig Beachtung finden wie etwa solche aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Hinzu kommt, dass sich langfristig viele Kursrückgänge wieder ausgleichen. Wer Aktien gekauft und sie 30 Jahre lang gehalten hat, war in der Vergangenheit fast immer im Plus.

Wer dagegen nur für wenige Jahre Geld anlegen will, der muss besser planen. Mit nur etwas Fachwissen ist aber auch das möglich, beispielsweise mit der Hilfe von Garantiezertifikaten.


Wer langfristig anlegt, hat es einfacher, da er sich weniger Sorgen um kurzfristige Kursrückgänge machen muss.
Onvista Screenshot
Online Geld anlegen ist auch ohne große Fachkenntnis und mit wenig Aufwand möglich.

Habe ich weniger als eine Millionen Geldvermögen?

bonusJe mehr Geld angelegt werden soll, desto eher lohnt sich ein professionelles Vermögensmanagement. Zwar sind die Beratungen von Banken oder freien Vermögensberatern oft kostenlos, allerdings werden dort vor allem Produkte mit hohen Provisionen verkauft, die wiederum vom Anleger über höhere Verwaltungskosten finanziert werden. Auch ist dafür oft ein teureres Depot bei einer Filialbank nötig.

Die Dienste eines professionellen Vermögensberaters lohnen sich erst bei höheren Beträgen, viele Privatbanken wie Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG verlangen ein Geldvermögen von einer Million Euro oder mehr, um als Kunde akzeptiert zu werden.

Honorarberater, bei denen ein fester Betrag für die Beratung gezahlt wird, lohnen sich bereits früher, für unerfahrene Anleger ab etwa 100.000 bis 150.000 Euro. Allerdings sind Honorarberatung und Online Brokerage keine Widersprüche, viele Banken wie die Quirin Bank bieten eine kostenpflichtige Einzelberatung, deren Ergebnisse dann beim Online-Brokerage umgesetzt werden können.


Eine individuelle Beratung durch erfahrene Experten bieten viele Banken nur für sehr wohlhabende Kunden.

Macht mir die Geldanlage Spaß?

DemoDer Handel mit Aktien und Fonds kann viel Spaß machen. Immerhin spiegeln sich an den Märkten viele Entwicklungen, die uns täglich betreffen, Trends aus Wirtschaft, Politik und Technik haben Einfluss auf die Kurse. Wer Freude an der Geldanlage hat und sich mit Finanzthemen beschäftigt, der braucht oft keinen Berater mehr. Viele Trader wissen besser über die Märkte Bescheid als der Bankangestellte in ihrer Filiale.

Zwingend ist ein besonderes Interesse für die Geldanlage nicht, allerdings sollten Anleger, die sich möglichst wenig mit dem Thema beschäftigen wollen, das bei der Wahl ihrer Wertpapiere berücksichtigen und nur in Fonds oder handelsplattformAktien ihnen bekannter Unternehmen investieren. Etwas Basiswissen sollten übrigens auch Anleger mitbringen, die sich von einer Bank beraten lassen.


Wem die Geldanlage Spaß macht, der ist oft auch gut darin.

Ich kenne keinen Bankberater näher!

Ein persönlich bekannter Bankberater ist natürlich keine Garantie für eine unabhängige Beratung, sie erhöht aber die Chance darauf. Wer den Mitarbeiter der Sparkasse vor Ort kennt und ihm vertraut, der wird sich dort eher beraten lassen als ein Fremder. Auch hier sollten Anleger aber die Qualifikation hinterfragen, schließlich ist es nicht immer nur böser Wille, wenn der Berater am Ende daneben liegt.

Ein möglicher Kompromiss kann ein Anbieter wie die Sparkassen-Tochter S-Broker sein. Die Gebühren liegen etwas höher als bei den bestplatzierten Anbietern im Aktiendepotvergleich, allerdings lassen sich Käufe und Verkäufe über ein Sparkassen-Girokonto abwickeln. Eine Beratung ist aber auch hier nicht mit inbegriffen.


Ein guter Kontakt zu einem Bankangestellten ist keine Garantie für eine gute Beratung, erhöht aber die Chance darauf.

Fazit

Wer mindestens drei der Fragen mit ja beantwortet hat, für den ist ein Online Broker fast immer die bessere Wahl, denn die Gebühren sind niedriger und die Transparenz ist höher. Wer nur sehr oberflächliche Finanzkenntnisse besitzt und nicht viel Zeit in die Auswahl der richtigen Wertpapiere stecken will, der findet mit passiven börsengehandelten Fonds (ETFs) und Zertifikaten Anlageformen, für die weniger Wissen und Aufwand nötig sind.

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