Die Postbank gehört zu hierzulande zu den größten Privatkundenbanken, die ihren Kunden günstige Konditionen beim Banking verspricht und mit einer Vielzahl an Filialen werben kann. Das zur Deutschen Bank Gruppe gehörende Geldinstitut hat wie andere Filialbanken in den letzten Jahren ihr Portfolio an Kontomodellen neu aufgestellt. Das komplett kostenlose Girokonto gibt es seit mehr als zwei Jahren nur noch unter Bedingungen oder für bestimmte Kundengruppen. Kunden müssen entweder Student / Azubi sein oder einen monatlichen Geldeingang von mindestens 3.000 Euro aufweisen.
Für alle anderen Kunden bedeutet das, dass sie eine Kontoführungsgebühr und möglicherweise noch für die Kreditkarte bezahlen müssen. Alternativlos ist das Ganze nicht. Bei zahlreichen Internetbanken gibt es das komplette Gratis-Konto teilweise mit Kreditkarte inklusive. Es gibt keinen Grund unnötig Gebühren zu bezahlen. Wie einfach und schnell das Postbank Konto kündigen per Musterformular funktioniert, zeigen wir in unserem Ratgeber. Wir beschäftigen uns mit den Kündigungsbedingungen und geben Hinweise zum Kontowechsel.
- Postbank Konto mithilfe von Musterformular kündigen
- Kündigungsbedingungen beachten
- Mit Girokonto Vergleich zum 0-Euro-Konto
- Kontowechselservice der neuen Bank nutzen
Postbank Girokonto: Kein Anspruch für Postbankkunden auf Gratis-Konto
Ein Girokonto für alle, das ist aktuell kein Thema für die Postbankverantwortlichen. Kunden haben die Wahl zwischen bis zu sechs verschiedenen Kontomodellen. Die Kosten für ein Girokonto bewegen sich zwischen 0 Euro und 9,90 Euro monatlich. Unter Bedingungen ist die Kontoführung kostenfrei. Das 0-Euro-Konto ist vermögenden sowie jungen Kunden vorbehalten. Wer für diese Gratis-Kontomodelle die Bedingungen (Mindestgeldeingang 3.000 Euro) nicht erfüllen kann oder älter als 22 Jahre ist, kommt um eine monatliche Kontoführungsgebühr nicht umhin. Wer ab und an für Bankgeschäfte die Postbankfiliale nutzt, zahlt eine Monatsgebühr von 3,90 Euro plus eventueller Kreditkartengebühren. Die jährlichen Kosten betragen beim Basiskonto Giro plus 46,80 Euro zuzüglich 29 Euro Jahresgebühr für die Visa-Kreditkarte. Macht insgesamt 75,80 Euro.
Selbst wer seine Bankgeschäfte komplett per Online-Banking erledigt wird zur Kasse gebeten. Die Gebühr von 1,90 Euro pro Monat mag gering erscheinen. Außerdem kommen mit 29 Euro pro Jahr weitere Kosten bei Nutzung einer Postbank Visa Kreditkarte hinzu. Das macht mehr als 50 Euro im Jahr. Doch warum soll ein Verbraucher für etwas bezahlen, was es anderswo gratis gibt.
Für Postbank Neukunden Prämie und Kontogebühr
Neukunden können sich bis zu 250 Euro Prämie bei Eröffnung eines Postbank Giro plus sichern. Es handelt sich bei der Prämie um Gutscheine und bei Freundschaftswerbung um eine 50 Euro Kontogutschrift. Der Erhalt der Prämien ist an die Erfüllung bestimmter Teilnahmebedingungen gebunden. Die Postbank wirbt um neue Kunden mit Prämien, um sich diese später wieder zurückzuholen.
Für kostenbewusste Bankkunden sind Kontoführungskosten zuzüglich weiterer Gebühren für eine Kreditkarte ein Grund, den Anbieter zu wechseln und das Girokonto zu kündigen. Bei zahlreichen Direktbanken ist das komplett kostenfreie Konto erhältlich und für Neukunden gibt es obendrauf eine attraktive Neukundenprämie von bis zu 100 Euro bei Kontoeröffnung. Die Kontogebühren von 50 bis fast 100 Euro beim Postbank Girokonto summieren sich im Laufe der Zeit auf mehrere hundert Euro. Dieses Geld muss nicht die Kassen der Postbank füllen, sondern ist besser beim eigenen Vermögensaufbau aufgehoben.
Hinweis: Der Fairness halber soll erwähnt werden, dass das Postbank Giro extra plus kostenlos ab einem höheren Mindestgeldeingang geführt werden kann. Die geforderten 3.000 Euro sollten bei Führung als Gemeinschaftskonto keine allzu große Hürde darstellen. Die mögliche Prämie von bis zu 300 Euro wäre in diesem Fall ein wirkliches Extra.
Die Redaktion von Aktiendepot.com vertritt die Meinung, dass das beste Kontomodell das Girokonto für alle ist. Im Idealfall handelt es sich um ein komplett kostenloses Konto inklusive einer Kreditkarte. Für Kunden, die ihr Postbank Konto kündigen möchten, gibt es im folgenden Beitragsteil Hinweise zu möglichen Fallstricken und Bedingungen sowie eine Anleitung zur allgemeinen Vorgehensweise inklusive Musterkündigungsschreiben. Zunächst geht es um die Erläuterung der wesentlichen Kündigungsbedingungen und ob Kunden ihr Postbank Konto online kündigen können.
Postbank Konto kündigen: Welche Kündigungsfristen sind zu beachten?
Wer ein Bankkonto schließen möchte, muss nur wenige Bedingungen erfüllen bzw. Vorgaben einhalten. Bankkonten können hierzulande jederzeit gekündigt werden. Kunden können als Kündigungstermin des Ende eines Monats vereinbaren. Bei Unsicherheiten kann im Kündigungsschreiben zusätzlich die Formulierung „nächstmöglicher Kündigungstermin“ verwendet werden.
Das Postbank Girokonto kann ein Kunde sofort kündigen. Das Wirksamwerden der Kündigung hängt nicht von einer bestimmten Kündigungsfrist ab. Nimmt das Geldinstitut die Kündigung an, gilt die Schlussabrechnung als Kündigungsbestätigung.
Eine sofortige Kündigung von Dispokredit und Tagesgeld ist ebenso grundsätzlich möglich. Bei Termingeldern und Laufzeitverträgen (Kredite, Kreditkarten) sieht das etwas anders aus. Es gilt der vereinbarte Ablauftermin. Besondere Bestimmungen können eine vorzeitige Rückerstattung vorsehen. Girokontoguthaben fällt nicht unter die Termingeldeinlagen und ist täglich verfügbar. Bei einer Kontoauflösung muss keine Frist beachtet werden.
Damit die Bank eventuelles Restguthaben überweisen kann, ist eine entsprechende Bankverbindung anzugeben. Wird ein Dispokredit genutzt, muss der vor der Kündigung zurückgezahlt werden. Fällige Dispozinsen werden im Zuge der Kontoabrechnung in Rechnung gestellt. Das bei Kündigung vorhandene Kontoguthaben muss für den Einzug von Dispozinsen und weiteren Kontogebühren ausreichen.
Kontokündigung inklusive kostenloser Kreditkarte
Gehört die Kreditkarte zum Girokonto sind weitere Bedingungen zu beachten. Die Kreditkartenumsätze der Visa Card werden je nach Kundenwunsch komplett oder in Teilbeträgen abgerechnet. Das allgemeine Zahlungsziel beträgt 28 Tage. Die Postbank schickt jeden Monat eine Abrechnung der Kartenumsätze und zieht den fälligen Betrag danach vom Postbankkonto ein. Bei einer Teilzahlung belastet die Bank das Konto mit zwischen fünf bis 50 Prozent der Kreditkartenabrechnung vom Konto. Erlaubt sind flexible Sonderzahlungen und eine 100-Prozent-Vollzahlung. Die Kreditkarte kann jederzeit gekündigt werden. Das Einziehen offener Rechnungen erfolgt so wie bisher. Wurde für die Karte ein Jahresbeitrag entrichtet, bekommt der Kunde diesen anteilig zurück.
Kreditkarten sind bei der Postbank in allen Visa und Mastercard Varianten einzeln ohne Girokonto erhältlich. Kostenlos gibt es eine Kreditkarte nur in Kombination mit einem Girokonto. Wird das Postbank Konto gekündigt, kann die Kreditkarte ohne Girokonto weitergeführt werden. Das Geldinstitut benötigt für die Kartenabrechnungen ein neues Referenzkonto. Außerdem werden in Zukunft die für Einzelkarten maßgeblichen Jahresgebühren berechnet. Die Jahresgebühren hängen vom jeweils gewählten Status der Visa und Mastercard Karte ab.
Wichtige Bedingungen beim Postbank Konto kündigen
- Postbank Girokonto kündigen: Das Konto kann jederzeit gekündigt werden. Hindernisgrund kann ein beanspruchter Dispokredit sein. Vor dem gewünschten Kündigungstermin muss das Girokonto auf Haben stehen.
- Kontokündigung inklusive kostenloser Kreditkarte: Wird das Girokonto gekündigt, wird nicht gleichzeitig die Kreditkarte mitgekündigt. Die Kreditkarte wurde als eigenes Produkt beantragt und ist daher auch extra zum Ende des Monats zu kündigen. Offene Kartenumsätze sind zum Wirksamwerden der Kündigung auszugleichen.
- Girokonto und Geldanlagen kündigen: Tagesgeldkonten können jederzeit mit dem Girokonto gemeinsam oder allein für sich aufgelöst werden. In jedem Fall bedeutet das Kündigen des Girokontos, dass das Tagesgeldkonto mitaufgelöst wird. Festgeldanlagen sind unter Einhaltung einer Kündigungsfrist und unter Umständen erst zum Ablauf des Anlagezeitraumes kündbar. Wichtig ist, dass der Bank im Bedarfsfall ein neues Referenzkonto mitgeteilt wird.
Hinweis: Die Kontoführung von Girokonto, Tagesgeldkonto, Kreditkartenkonto kann bei verschiedenen Postbankniederlassungen erfolgen, was beim Verschicken der Kündigungsschreiben vom Kunden beachtet werden muss. Daher die Adresse immer richtig angeben!
Postbank Konto kündigen: Welche Möglichkeiten es gibt
Für eine Kontokündigung muss der Kunde Kontodaten, Kündigungstermin, Referenzkonto parat haben. Im Bedarfsfall gilt das ebenso für Kreditkarten, SparCard und Sparkonten. Die Kündigung muss in Schriftform erfolgen. Eine direkte Form ist nicht vorgeschrieben. Für die Kündigung des Girokontos bietet die Postbank drei Wege an:
- In Postbankfiliale kündigen: Der Kunde muss sich gegenüber dem Bankmitarbeiter erklären, dass das Girokonto geschlossen werden soll. Der Mitarbeiter füllt ein Kündigungsformular mit den Daten gemäß dem Kündigungswunsch aus. Das wird vom Kontoinhaber unterschreiben. Das Kündigungsschreiben wird direkt im Anschluss an die zuständige Niederlassung weitergeleitet.
- Kündigen per Brief: Der Kunden erstellt selbst ein Postbank Konto kündigen Formular Die Schriftform kann er weitgehend frei bestimmen. Wesentliche Daten müssen enthalten sein und die Unterschrift darf nicht fehlen. Im Internet finden Verbraucher bei Bedarf ein Postbank Konto kündigen Formular Muster, welches das Verfassen eines auch aus rechtlicher Sicht passenden Kündigungsschreibens erleichtert. Das Kündigungsformular mit Originalunterschrift wird per Post an die Postbank geschickt. Die Zustellung mit Einwurfeinschreiben ist die sicherste Lösung. Als Bestätigung der Kündigung schickt die Bank kein gesondertes Schriftstück. Als Kündigungsannahme gilt die später zugestellte Kontoabrechnung.
- Per Fax kündigen: Ein sehr einfacher Kündigungsweg, der zudem noch Portokosten spart, ist das Verschicken der Kündigung per Fax. Das Faxprotokoll als Nachweis aufheben. Dort sind Empfänger und die Zustellungsdaten festgehalten. Im Internet gibt es Anbieter, mit denen sich kostenlos ein Fax versenden lässt.
Einen Kündigungsweg sucht der kündigungswillige Postbankkunde vergebens. Das Postbank Konto online kündigen funktioniert nicht. Anfragen beim Support der Postbank haben Filiale, Brief und Fax als mögliche Kündigungswege bestätigt. Dem Kündigungsschreiben per E-Mail oder dem Aussprechen der Kündigung per Telefon wird die Postbank nicht zustimmen. Das gilt im Übrigen auch falls es Unklarheiten bezüglich der Kündigungsdaten, Adresse oder Referenzkontonummer gibt.
Bis zur endgültigen Kontoabrechnung und Überweisung des Kontoguthabens vergehen unter Umständen einige Tage. Die Kontoschließung erfolgt auf Wunsch noch am gleichen Tag. Geld abheben mit der Karte am Automaten oder Postschalter funktioniert ab diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Tipp: Erst ein neues Girokonto eröffnen und dann das alte Konto kündigen. Ist ein Referenzkonto bereits vorhanden, können Guthaben vom Postbankkonto noch vor der Kontoschließung überwiesen werden. Das betrifft natürlich nur das Guthaben, welches die Ausgaben der Kontoabrechnung (Dispozinsen, Kontogebühren) übersteigt.
Kündigung von Postbank Girokonto: Hinweise und Musterschreiben
Auf der Postbank Homepage wird der Vorgang unter „Fragen und Antworten“ eigentlich umfassend beschrieben.
- Eine Kündigung per Brief ist an die Postbank Hamburg, Kontoführung, 22283 Hamburg oder Postbank München, Kontoführung, 80318 München zusenden.
- Im Kündigungsschreiben sind zu nennen: vollständige Namen, Adresse Kontoinhaber, Kontonummer, Datum für die Kontokündigung.
- Angeben der neuen Bankverbindung, da diese für das Ausführen der Schlussabrechnung des Kontos benötigt wird.
- Um ein Konto (Gemeinschaftskonto) aufzulösen, benötigt das Geldinstitut die Unterschrift der Kontoinhaber.
- Liegt der Postbank das Kündigungsschreiben mit den notwendigen Angaben vor, wird das Konto aufgelöst. Dem Kunden wird ein letzter Kontoauszug zugestellt. Das Konto weist einen Kontostand von 0,00 Euro. Diese Kontoabrechnung gilt als Bestätigung Ihrer Kündigung.
- Das Girokonto darf zum gewünschten Auflösungstermin kein Minus ausweisen.
Die Postbank selbst stellt ihren Kunden leider kein vorformuliertes Kündigungsformular zur Verfügung. Als Orientierung kann das nachfolgende Musterschreiben – Girokontokündigung dienen.
Musterschreiben – Girokontokündigung
Vorname Nachname/Straße/Hausnummer, PLZ/Ort
Deutsche Postbank AG
Kontoführung
Bayerstraße 49
80318 München
(oder: Postbank Hamburg, Kontoführung, 22283 Hamburg)
Betr.: Kündigung Postbank Girokonto
Kontonummer: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Kontoinhaber(in): ___________ , _______________
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich oben genanntes Girokonto zum _ _ / _ _ / _ _ _ _ bzw. nächstmöglichen Kündigungstermin. Für die Überweisung des Restguthabens verwenden Sie bitte folgende Bankverbindung:
Kontoinhaber(in): ___________________
Kontonummer / IBAN: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
BLZ, Name der Bank: __________________ , _________________
Mit freundlichen Grüßen
_________________ , _ _ /_ _ /_ _ _ _ __________________
Ort, Datum Unterschrift
Restguthaben kann auf ein beliebiges Bankkonto überwiesen werden. Alle SEPA-Überweisungen sind für den Kunden kostenlos. Geht das Geld auf ein Drittlandkonto, sind etwaige Überweisungsgebühren vom Kunden zu tragen. Diese werden vom Restguthaben einbehalten. Nach Abzug aller Postbankgebühren darf der Kontostand nicht ins Soll fallen. Falls das passiert, muss der Kunde vor der Kontoschließung für einen entsprechenden Ausgleich sorgen.
Tipp: Abseits der gängigen Vergleichsportale übernehmen Online-Dienstleister wie Aboalarm für den Postbankkunden die Girokontokündigung. Das Dienstleistungsangebot umfasst alle Arten von Vertragskündigungen, u.a. Sparkonten, Versicherungen und alle möglichen Aboverträge. Ein Kündigungsformular wird jeweils bereitgestellt.
Fazit: Postbank Konto kündigen in der Bankfiliale oder per Brief
In Deutschland haben Verbraucher das Recht, ihren Girokontoanbieter frei zu wählen oder auch mehrere Girokonten bei unterschiedlichen Geldinstituten zu führen. Die Geldhäuser wiederum können ihre Preismodelle bei Girokonten frei konzipieren und umsetzen. Darin eingeschlossen sind Änderungen beispielweise von einem Gratis-Modell zu einem gebührenpflichtigen Kontomodell. Grund genug für so manchen Kunden, ihrem bisherigen Kontoanbieter auf Wiedersehen zu sagen.
Die Postbank gehört zu den Geldinstituten, die seit Ende 2016 ein komplett kostenloses Girokonto mit Kreditkarte inklusive nur unter Bedingungen offeriert. Die Alternative ist, zu einer Direktbank zu wechseln, die ein 0-Euro Konto bei ähnlich gutem Service anbietet. Ist die neue Girokontobank gefunden, sollte das Kündigend es Postbank Kontos nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Das Postbank Konto online kündigen beispielsweise per Email ist nicht möglich. Die Postbank zeigt sich hier etwas altbacken. Neukunden bietet sie immerhin einen Kontowechselservice an. Wollen diese die Bank verlassen, sollen sie sich schon etwas mühen. Geldinstitute wissen um die Bequemlichkeit vieler eigentlich wechselwilliger Kontoinhaber.
Das Geldinstitut bietet seinen Kunden zwecks Kündigung ihres Girokontos an, eine Bankfiliale aufzusuchen oder ein schriftliches Kündigungsschreiben auf dem Postweg an eine der genannten Adressen zu senden. Postversandgebühren bzw. Ausgaben im Zusammenhang mit dem Besuch einer Postbankfiliale sind zugleich die einzigen Postbank Konto kündigen Kosten.
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