Der TecDAX ersetzt seit dem Jahr 2003 den vormals existierenden Nemax50, der den „Neuen Markt“ abbildete, im Zuge der Dotcom-Blase jedoch eingestellt wurde. Sein Nachfolgeindex enthält eine deutlich kleinere Anzahl an Basiswerten, statt vormals 50 sind nun nur noch die 30 größten, an der deutschen Börse gelisteten Technologiewerte enthalten. Ein Blick nach Übersee, wo große Unternehmen wie Apple, Facebook oder Microsoft den Markt dominieren, zeigt das Wachstumspotenzial dieser Branche. Auch in Deutschland gibt es in der Technologie- und IT-Branche zahlreiche Unternehmen, die in ihrem Bereich marktführend sind.
Im Folgenden stellen wir den TecDAX daher detailliert vor und zeigen, welche Investitionsmöglichkeiten für Anleger bestehen. Die Informationen können beispielsweise in einem ETF Vergleich genutzt werden, um das passende Anlageprodukt zu finden.
- TecDAX enthält die 30 größten Technologiewerte Deutschlands
- Gehört zum Prime Standard der Deutschen Börse AG
- Berechnung als Kurs- und Performanceindex
- Investitionsmöglichkeit über günstige TecDAX ETFs
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Der TecDAX gehört der DAX-Indexfamilie der Deutschen Börse AG an. In dieser befinden sich auch der DAX, der MDAX und der SDAX. Gleichzeitig stellen diese Indizes auch den Prime Standard der deutschen Börse dar. Der TecDAX wird sowohl als Kursindex als auch als Performanceindex berechnet, als Grundlage dienen die Kurse des elektronischen Handelssystems Xetra.
TecDAX ist Nachfolger des Neuer Markt-Index Nemax50
Zur Einführung des deutschen Aktienindex TecDAX kam es am 24. März 2003. Dennoch wird der Index rückwirkend zum 30. Dezember 1999 mit einer Basis von 1.000 Punkten berechnet. Der Grund hierfür ist in der Tatsache zu finden, dass es sich beim TecDAX um den Nachfolgeindex des Nemax 50 handelt, der am 1. Juli 1999 eingeführt wurde. Dieser bildete das Segment Neuer Markt ab und beinhaltete dessen 50 größte Unternehmen nach Börsenumsätzen und Marktkapitalisierung.
Trotz einiger Unterschiede zwischen den beiden Indizes – so sind die Indexkonzepte beispielsweise gänzlich anders – führt der TecDAX die Reihe des Nemax50 fort, die zuletzt am 21. März 2003 bei 350,95 Punkten notierte. Da der TecDAX jedoch nicht den Neuen Markt, sondern den Technologiesektor des Prime Standards der Deutschen Börse abbildet, besitzt die Rückrechnungsreihe nur wenig Aussagekraft.
Eine Indexfamilie: DAX, TecDAX, MDAX und SDAX
Zur DAX-Indexfamilie gehören neben dem namensgebenden Deutschen Aktienindex auch der TecDAX, der MDAX sowie der SDAX. Während der DAX ausschließlich die größten – und damit liquidesten – Unternehmen des deutschen Aktienmarktes listet, berücksichtigt der MDAX die 60 Unternehmen, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz direkt auf diese folgen. Der Name leitet sich von Mid Cap DAX ab, also dem Deutschen Aktien Index für mittelgroße Unternehmen.
Der SDAX (für Small Cap DAX) ist demzufolge der Auswahlindex der kleineren Unternehmen. Er berücksichtigt die 70 Unternehmen, die den im MDAX gelisteten in Bezug auf Umsatz und Marktkapitalisierung folgen. Unternehmen im TecDAX, der ausschließlich Technologiewerte berücksichtigt, können seit der Indexneugestaltung im September 2018 auch in den SDAX oder MDAX aufgenommen werden. Zuvor bestand eine Trennung in klassische und Technologie-Werte.
Kriterien zur Aufnahme in den TecDAX
Wie bereits erwähnt, bildet der Deutsche Aktien Index zusammen mit dem TecDAX, dem MDAX und dem SDAX die DAX-Indexfamilie. Trotz unterschiedlicher Zusammensetzung gleichen sich diese vier in einer Eigenschaft: sie bilden den Prime Standard der Deutschen Börse, wodurch alle enthaltenen Basiswerte gewisse Kriterien zur Aufnahme erfüllen müssen. Daneben existiert der General Standard.
Beide Teilbereiche des regulierten Marktes stellen Transparenzansprüche an die enthaltenen Aktiengesellschaften. Hierzu gehören eine Zwischenberichterstattung zum ersten und dritten Quartal in deutscher und englischer Sprache, Ad hoc Mitteilungen und die Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders. Die Transparenzanforderungen im Prime Standard sind sogar noch schärfer:
- Veröffentlichung von Unternehmenskalender und Finanzberichten in deutscher und englischer Sprache
- Elektronische Übermittlung von Unternehmenskalender und Finanzberichten an die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse
- Jährlich mindestens eine Analystenkonferenz
- Verfassen der Ad hoc Mitteilungen zusätzlich in englischer Sprache
- Berichterstattung (1. und 3. Quartal) in ausführlicherer Form
Alle im TecDAX gelisteten Aktiengesellschaften, erfüllen diese Anforderungen zur Aufnahme in den Prime Standard. Darüber hinaus müssen sie einen fortlaufenden Handel ihrer Unternehmensanteile auf Xetra gewährleisten, einen Streubesitz von mindestens 10% sowie einen operativen oder juristischen Sitz in Deutschland aufweisen.
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Der TecDAX besteht zu jedem Zeitpunkt aus den 30 größten Technologiewerten, die die oben genannten Bedingungen erfüllen. Da seit der September-Überprüfung 2018 auch Doppel-Listings möglich sind, wurden die Deutsche Telekom, Infineon und SAP parallel zu ihrer DAX-Zugehörigkeit auch in den TecDAX aufgenommen. Die drei deutlich kleineren Unternehmen SMA Solar, Medigene und SLM Solutions wurden hierfür aus dem Index entfernt.
Informationen zur Berechnung des TecDAX Index
Der TecDAX wurde am 24. März 2003 durch die deutsche Börse eingeführt. Er löste den Nemax50 Index ab, dessen Bestandteile die nach Marktkapitalisierung und Börsenumsätzen 50 größten Titeln des Segments „Neuer Markt“ waren. Trotz diverser Unterschiede zwischen beiden Indizes setzt der TecDAX dessen Indexreihe fort. Aus diesem Grund reicht die Rückrechnungsreihe des deutschen Aktienindex der größten Technologiewerte bis zum 30. Dezember 1997 zurück. Die Berechnungsbasis stellen 1.000 Punkte dar.
Der TecDAX wird sowohl als Performanceindex (ISIN: DE0007203275; WKN: 720327) als auch als Kursindex (ISIN: DE0007203283, WKN: 720328) berechnet. Der Unterschied liegt darin, dass bei einem Kursindex (auch Preisindex genannt) ausschließlich die Aktienkurse zur Berechnung des Indexstand berücksichtigt werden. Diese werden um Sonderzahlungen und Erträge aus Bezugsrechten bereinigt. Dem gegenüber steht der Performanceindex. Dieser berücksichtigt alle Einnahmen, die aus dem Besitz der Aktien entstehen, als würden sie wieder reinvestiert. Damit führen Dividendenzahlungen nicht zu einem Kursrückgang. Im Englischen heißen auf diese Art und Weise berechnete Indizes „total return index“.
Die Berechnung des TecDAX findet sekündlich durch die Deutsche Börse statt. Sie nutzt die Kurse des elektronischen Handelssystems Xetra, weswegen ein Kriterium zur Aufnahme in den Index der fortlaufende Handel auf Xetra ist. Die Indexberechnung beginnt börsentäglich um 09:00 Uhr (MEZ) und endet nach der Xetra-Schlussauktion um 17:35 Uhr. Daneben findet außerdem die Berechnung des L/E-TecDAX (ISIN: DE0001717072) von 08:00 Uhr bis 09:00 Uhr und zwischen 17:45 Uhr und 20:00 Uhr statt. Dieser gilt außerhalb der Xetra-Handelszeiten als Indikator für die Entwicklung der TecDAX-Werte.
TecDAX Statistiken und Entwicklungen
Da der Aktienindex bereits seit dem Jahr 2003 existiert und zusätzlich eine Rückberechnung bis in das Jahr 1997 stattfindet, haben Interessierte heute Zugriff auf eine große Menge verwertbarer Daten. An dieser Stelle muss jedoch der Hinweis erfolgen, dass historische Entwicklungen nicht als Garantie für zukünftige Entwicklungen angesehen werden dürfen. Ein Blick auf die historische Indexentwicklung zeigt außerdem, warum TecDAX und Nemax50 kaum vergleichbar sind.
Letzterer wird insbesondere durch die Dotcom-Blase geprägt, in deren Rahmen es zu teilweise heftigen Kursexplosionen und Rücksetzern kam. Ausgehend von der Kursbasis von 1.000 Punkten im Jahr 1997 verdreifachte sich der Wert des Nemax50 innerhalb nur etwas mehr als eines halben Jahres und erreichte zur Jahresmitte 1998 bereits einen Wert von über 3.000 Punkten. Die angesprochenen Kursexplosionen und Rücksetzer führten in der Folgezeit dazu, dass neue Höchststände stets von Rückrückgängen von bis zu 40% begleitet wurden.
Das Allzeithoch im Handelsverlauf (9.694,07 Punkte) wurde am 10. März 2000 erreicht. Das Platzen der Dotcom-Blase führte jedoch dazu, dass der Nemax50 bis zum 3. September 2001 unter seinen Basiswert von 1.000 Punkten rutschte. Eine solch lebhafte Entwicklung kann der TecDAX bisher nicht aufweisen. Seine Berechnungsreihe beginnt mit den 350,95 Punkten, mit denen der Nemax50 am 21. März 2003 letztmalig abschloss.
Die Marke von 1.000 Punkten durchbrach der Index erstmals 2007, anschließend kam es im Zuge der internationalen Finanzkrise und der darauf folgenden Eurokrise bis 2011 abermals zu größeren Verlusten. Die sich anschließende Rallye hat bis heute Bestand und verhilft dem TecDAX zu immer neuen Höchstständen.
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Die eben angesprochene, weitestgehend unterbrechungsfreie Rallye des TecDAX seit 2012 wurde durch verschiedene Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und US-Notenbanken eingeleitet. Aus diesem Grund ist eine Investition in den TecDAX sicherlich für viele Anleger interessant. Welche Möglichkeiten bestehen hierzu? Diese Fragen beantworten wir nachfolgend ausführlich.
Eine Möglichkeit besteht etwa über Zertifikate. Anleger können über Discount-, Index-, Faktor- oder Bonus-Zertifikate an der Wertentwicklung des TecDAX partizipieren. Call- und Put-Optionsscheine stellen einen Weg dar, wie Anleger nicht nur von steigenden, sondern auch von fallenden Kursen profitieren können. Ähnliches gilt darüber hinaus von Long Knock-Outs und Short Knock-Outs auf den TecDAX. Zuletzt werden außerdem ETFs auf den TecDAX angeboten. Diese Investitionsmöglichkeit wird abschließend im Detail beleuchtet.
TecDAX ETFs: Geringe Kosten durch passives Management
Ein ETF, also ein börsengehandelter Indexfonds (engl. exchange traded funds) ist stets bestrebt, die Wertentwicklung seines Referenzindex nachzubilden. Hierzu investiert er im selben Verhältnis in die im Index enthaltenen Basiswerte. Anleger haben also durch ein TecDAX ETF die Möglichkeit, sich in den 30 größten Technologiewerten der Deutschen Börse zu engagieren.
Einer der Vorteile von ETFs ist dabei die verhältnismäßig niedrige Gesamtkostenquote (TER). In dieser sind sämtliche laufenden Kosten zusammengefasst, die innerhalb eines Geschäftsjahres anfallen. Da nur einmal jährlich über die Zusammenstellung entschieden wird und es im Jahresverlauf ansonsten nur zu Anpassungen der Gewichtung kommt, handelt es sich bei ETFs um passives Fondsmanagement. Die Kosten hierfür liegen mit 0,25% bis 0,65% p. a. deutlich unter den Gebühren eines aktiven Fondsmanagers.
Ein Überblick über die ETFs auf den TecDAX
Wer sich für ein Investment in einen TecDAX ETF interessiert, findet nachfolgend einer Auflistung aller Möglichkeiten. Diese sind im Vergleich zu anderen Indizes jedoch verhältnismäßig überschaubar. Eine Alternative kann daher die Investition in einen ETF darstellen, der mehr als einen DAX-Index abbildet. In dieser Hinsicht empfiehlt sich beispielsweise der Xtrackers Germany Mittelstand & MidCap UCITS ETF (ISIN: IE00B9MRJJ36).
Dieser bildet den Solactive Mittelstand & Midcap Deutschland Index ab und bietet so die Möglichkeit zur direkten Investition in den SDAX, MDAX und TecDAX. Dessen Portfolio setzt sich aus 70 mittelständischen Unternehmen und Nebenwerten zusammen. Berücksichtigt werden jedoch nicht alle in den drei Indizes enthaltenen Aktiengesellschaften. So sind beispielsweise weder Banken und Versicherungsunternehmen noch Unternehmen mit Sitz außerhalb von Deutschland zu finden.
Übersicht der ETFs auf den TecDAX
Indexfonds | ISIN | WKN | Ertragsverwendung |
---|---|---|---|
iShares TecDAX (R) UCITS ETF (DE) | DE0005933972 | 593397 | thesaurierend |
ComStage 1 TecDAX UCITS ETF | DE000ETF9082 | ETF908 | ausschüttend |
Anleger können demnach zwischen einem ausschüttenden und einem thesaurierenden Index wählen und so selbst über die Verwendung der erzielten Erträge entscheiden. Die Gesamtkostenquoten liegen mit 0,51% (iShares) und 0,43% (ComStage) recht eng beieinander. In einem ETF Vergleich sollte die TER neben weiteren Faktoren stets berücksichtigt werden.
Von diesen Faktoren wird die ETF-Wahl beeinflusst
Da nur zwei ETFs angeboten werden, die sich rein auf den TecDAX beziehen, können diese leicht anhand verschiedener Gesichtspunkte verglichen werden. Nachfolgend haben wir einige Eigenschaften zusammengefasst, die bei einem TecDAX ETF Vergleich berücksichtigt werden sollten.
TER stellt jährliche Kosten des ETFs dar
Die Kosten einer Geldanlage wirken sich mindernd auf die Rendite aus. Daher sollte bei ETFs stets die Gesamtkostenquote verglichen werden. Zu berücksichtigen ist, dass sich die angegebene TER immer auf das abgelaufene Geschäftsjahr bezieht und in Zukunft auch abweichende Kosten möglich sind.
Verwendung der Erträge: Ausschüttend oder thesaurierend
Wie sollen die Erträge aus der Investition in den ETF behandelt werden. Thesaurierende ETFs legen alle Gewinne umgehend wieder in den ETF an, wohingegen ausschüttende ETFs diese regelmäßig unter den Anlegern verteilen.
Unterschiede in der Art der Replikation
Auch bei den vorgestellten TecDAX ETFs lassen sich Unterschiede in der Replikationsmethode feststellen. Physisch replizierende ETFs nutzen eine direkte Replikation und investieren direkt in alle im Index enthaltenen Werte. Bei synthetisch replizierenden ETFs kommt es hingegen nur zu einer indirekten Replikation. Zusätzliche können derivative Techniken zum Einsatz kommen, die die Kosten senken oder die Performance verbessern.
Jetzt zu Freedom24 Investitionen in Wertpapiere und andere Finanzinstrumente beinhalten immer das Risiko eines KapitalverlustsFazit: TecDAX ermöglicht Engagement in den deutschen Technologie-Sektor
Der deutsche Technologie-Sektor stellt ohne Frage eine interessante Investitionsmöglichkeit dar. Dies wird unter anderem durch die seit Jahren anhaltende Rallye des TecDAX unter Beweis gestellt. Dieser wird wie alle Indizes der DAX-Familie im Prime Standard der Deutschen Börse geführt und beinhaltet die 30 umsatzstärksten deutschen Technologiewerte. Über verschiedene Anlageinstrumente haben Anleger die Gelegenheit, an dessen Wertentwicklung teilzuhaben. Hierzu gehören neben Zertifikaten und Optionsscheinen auch ETFs. In einem ETF Vergleich finden Interessierte sowohl einen thesaurierenden als auch einen ausschüttenden ETF auf den TecDAX. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Investition in den Xtrackers Germany Mittelstand & MidCap ETF, der Werte aus dem TecDAX, MDAX und SDAX berücksichtigt. Vor einer Investition sollten die Möglichkeiten ausführlich verglichen werden, um so die passende Lösung zu finden.
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