Wacker Chemie Aktie – Chance durch Subventionspakete?

Die Wacker Chemie AG ist ein deutscher Chemiekonzern, der weltweit führend ist und seinen Hauptsitz in München hat. Gegründet wurde der Konzern zunächst einmal als Familienunternehmen 1914 von der Familie Wacker. Auch heute noch wird das Chemieunternehmen, welches weltweit tätig ist, mehrheitlich von dieser Familie kontrolliert. In Europa, Asien und Amerika werden 27 Produktionsstätten betrieben und die Produkte können in mehr als 100 Ländern erworben werden. Der Konzern ist in vier Geschäftsbereiche aufgegliedert: Wacker Silicones, Wacker Polymers, Wacker Biosolutions und Wacker Polysilicon. Diese basieren alle auf zwei Hauptrohstoffe: Silizium und Ethen.

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Wacker ist ein deutscher Chemiekonzern/ Bilderquelle: wacker.com

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Im Geschäftsbereich Silicones werden Märkte bedient aus den Bereichen Automobil, Bauindustrie, Farben und Lacke sowie Papier und Textilien. Hergestellt werden Silane, Siliconöle, Siliconharze, Siliconemulsionen, Siloxane, Siliconelastomere und pyrogene Kieselsäuren. Im Bereich Polysilicon wird für den Solarmarkt hochreines Polysilizium erzeugt. Mit dem Rohstoff Ethen erzeugt der Chemiekonzern im Bereich Polymers die Zwischenstufen VAE (Vinylacetat-Ethylen) und VAM (Vinylacetat). Die Dispersionspulver kommen vor allem in der Bauindustrie zum Einsatz. Außerdem gibt es noch den Bereich Biosolutions mit biotechnologisch hergestellten Produkten. Der Börsengang erfolgte am 10. April 2006. Seit September 2020 ist die Wacker Chemie Aktie im deutschen MidCap-Index MDAX gelistet.

Firmenlogo:Wacker chemie
Wacker Chemie Aktie ISIN:DE000WCH8881
Geschäftsgründung:1914
Geschäftssitz:München, Deutschland
Umsatz:8,21 Mrd. EUR (Stand 2022)
Anzahl Mitarbeiter:14.400 (Stand 2021)
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Wacker Chemie Aktie Prognose: Geschäftsjahr 2023 verhalten eingestuft

Gemäß dem CEO Christian Hartel wird für das laufende Geschäftsjahr 2023 eine verhaltene Entwicklung im ersten Halbjahr erwartet. Für das zweite Halbjahr sei der Konzern etwas optimistischer. Wacker CFO Tobias Ohler prognostiziert in der Jahrespressekonferenz für 2023 rückläufige Rohstoffkosten und geringere Kosten für Logistik mit leicht erhöhten Energiepreisen. Ihm zufolge haben sich in den vergangenen Wochen die Energiekosten besser entwickelt als zunächst gedacht. Daher könnte es dennoch sein, dass das Preisniveau der Energiekosten im Gesamtjahr ähnlich wie im Geschäftsjahr 2022 ausfallen könnte. Bereits 2022 wurde der operative Gewinn aufgrund von Mehrkosten für Logistik, Energie und Rohstoffe um 1,3 Milliarden EUR geschmälert.

Für das erste Quartal 2023 würden vor allem im Baugeschäft, aber auch in den anderen Bereichen, geringere Umsätze erwartet. Zudem seien Bestandskorrekturen von einigen Kunden noch nicht abgeschlossen, sodass aktuell weniger Bestellungen einlaufen. Für das erste Quartal und auch im Gesamtjahr wird mit Rückgängen bezüglich des Umsatzes und der Gewinne gerechnet. Trotzdem möchte der DAX Konzern mehr investieren. Hierfür sei genügend finanzieller Spielraum vorhanden, zudem sei das Unternehmen schuldenfrei.

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Experten erwarten nur eine verhaltene Entwicklung der Wacker Aktie/ Bilderquelle: wacker.com

Für 2023 wird ein Umsatz von 7 bis 7,5 Milliarden EUR erwartet. Das operative Ergebnis wird vermutlich auf 1,1 bis 1,4 Milliarden EUR fallen. Das wäre ein Minus von 15 % bei den Erlösen und bei den operativen Gewinnen sogar von fast 50 %. Analysten schätzen den Umsatz im unteren Bereich der angegebenen Spanne ein, dafür den Gewinn am oberen Ende. Das operative Ergebnis könnte insbesondere im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres unter Druck geraten. Experten schätzen es auf 250 bis 280 Millionen EUR. Vor einem Jahr betrug es noch 644 Millionen EUR. Insbesondere das Geschäft mit der Halbleiter- und Solarindustrie mit dem Rohstoff Polysilizium schwächelt.

Allerdings hat dieser Bereich zum Ende des Auftaktquartals bessere Zahlen verbucht, als noch vor dem Jahreswechsel – dies erklärte das Management auf der Pressekonferenz. Da viele Kunden kurzfristig bestellten, sei es schwer einzuschätzen, wie hoch die Nachfrage künftig ausfallen wird.

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Wacker Chemie AG Aktie verzeichnet gegenwärtig Preisanstieg

Die prognostizierten Geschäftszahlen sind der Grund, warum das Unternehmen aktuell seinen Fokus auf sein Geschäft mit Polysilizium für die Halbleiterbranche legt und dort investieren möchte. Aus hochreinem Polysilizium werden beispielsweise Chips für Elektronik hergestellt. Zudem investiert das Unternehmen in den Ausbau seines Geschäftsbereichs mit Spezialchemikalien, aber auch mit Biotechprodukten. Hier herein gehören beispielsweise mRNA-Medikamente und Impfstoffe. Für 2023 sollen Investitionen im Wert von 650 Millionen EUR getätigt werden.

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Die Wacker Aktie kann aktuell einen Preisanstieg verzeichnen/ Bilderquelle: wacker.com

Mit diesen Investments soll mittelfristig das Wachstum angetrieben werden. Trotzdem hält der Chemiekonzern nach wie vor an seinem vor einem Jahr festgelegten Ziel fest, seinen Umsatz bis 2030 auf 10 Milliarden EUR zu erhöhen. Von dieser Zahl sollen dann rund 20 % als operatives Ergebnis ausfallen. Das Umsatzziel wird allerdings nicht mehr so konservativ gesehen, wie noch bei seiner Ausarbeitung. Im Zusammenhang mit den neuen Geschäftszahlen hob der Analyst Chetan Udeshi von JP Morgan hervor, dass die von dem Chemiekonzern prognostizierten operativen Gewinne für 2023 in der Mitte unter den durchschnittlichen Einschätzungen der Analysten lege. Somit muss sich der Konzern anstrengen, um seine Erwartungen zu erfüllen.

  • Gegenwärtig kann die Aktie Wacker Chemie einen Preisanstieg von 0,70 % verbuchen.
  • Damit verteuert sich die Wacker Chemie Aktie um rund einen EUR.
  • Die Wacker Chemie Aktie notierte zuletzt bei 144,25 EUR.
  • Dadurch liegt das Papier gemessen am MDAX besser da, als der Gesamtmarkt.
  • Aktuell notiert der MDAX bei 26.673 Punkten und somit gegenüber dem Vortag mit einem Minus von 0,16 %.
  • Der heutige Kursgewinn bringt die Wacker Chemie Aktie Ihrem Allzeithoch näher.
  • Am 8. November 2007 notierte die Wacker Chemie Aktie bei 200 EUR.


Wacker Chemie Aktie Dividende: nach Gewinnsteigerung höhere Ausschüttung erwartet

Der Chemiekonzern aus München rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit Rückgängen bei den Gewinnen und den Umsätzen. In den ersten beiden Monaten 2023 habe sich eine sinkende Nachfrage in der Abnehmerbranche verzeichnet. Die Ziele für 2030 möchte der Konzern trotzdem einhalten, möchte hierzu allerdings künftig schneller wachsen. Im Rahmen der Jahrespressekonferenz teilte der DAX Konzern mit, dass für 2022 eine Wacker Chemie Aktie Dividende von 12,00 EUR je Papier geplant sei. Die Dividenden Zahlungen der Vergangenheit waren:

JahrDividende
202212,00
20218,00
20202,00

Damit ist die Dividende in den letzten Jahren enorm gestiegen, wodurch es eine hohe Wacker Chemie Aktie Rendite gibt. Mit einer Anhebung der Wacker Chemie Aktie Dividende auf 12,00 EUR werden die Anteilseigner an der guten Entwicklung des Geschäftes des vergangenen Jahres beteiligt. Grundsätzlich hatte sich der Chemiekonzern auf die Fahne geschrieben, die Hälfte seines Jahresergebnisses an seine Aktionäre auszuschütten. Dieses war 2022 um mehr als 50 % auf fast 1,3 Milliarden EUR gestiegen.

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Wacker Chemie Aktie könnte von Klimaschutz Unterstützung profitieren

Klimaschutzunterstützungen führen gemäß Analysten zu einer Neubewertung von diversen Papieren, zu denen auch die Wacker Chemie Aktie gehört. In den USA gibt es zum Beispiel durch den „US Inflation Reaction Act“ eine milliardenschwere Unterstützung, auch in der EU gibt es ähnliche Bestrebungen. Somit profitieren Papiere, die in den Bereich erneuerbare Energien fallen, davon. Die Wacker Chemie ist ein Unternehmen auf dem Markt der Spezialchemie, die in der Solarindustrie benötigt werden. Das könnte dem Chemiekonzern auf dem insgesamt schwachen Gesamtmarkt einen kräftigen Auftrieb geben.

Die Bezeichnung des Klimaschutzpaketes bzw. des Gesetzes ist irreführend, denn im Grunde geht es bei diesem neuen Gesetz darum, ein Subventionspaket zu schüren in Höhe von 370 Milliarden USD. Damit sollen Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien unterstützt werden. Unter anderem soll das Paket dabei helfen, dass die Solarindustrie in den Vereinigten Staaten zurückkommt. In der EU gibt es mit dem „Green Deal Industrial Plan“ ein ähnliches Subventionspaket. Damit sollen Unternehmen mit „sauberen Technologien“ gestärkt werden. In diesem Paket stecken rund 380 Milliarden EUR, was in etwa 400 Milliarden USD entspricht.

In den letzten Tagen konnte daher die Wacker Chemie Aktie trotz Schwächen im Gesamtmarkt kontinuierlich zulegen und erreichte teilweise sogar den höchsten Stand seit August letzten Jahres. Das Wacker Chemie Aktie Kursziel in Höhe von 185 EUR traute der Analyst Charles Webb von Morgan Stanley dem Papier zu. Im Juni betrug das Hoch des Vorjahres 187 EUR. Der Analyst Alex Stewart von Barclays setzte sogar ein noch höheres Wacker Chemie Aktie Kursziel an und erhöhte es von 181 EUR auf 202 EUR. Das würde ein neues Rekordhoch bedeuten.

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Die Wacker AG könnte von Klimaschutzsubventionen profitieren/ Bilderquelle: wacker.com

Die Solarbranche soll, wenn es nach den Politikern geht, wieder in den Westen zurückkehren. Durch politische Unterstützungen bezüglich des Klimapakets könnte sich dies auch auf den Wert der Wacker Chemie Aktie niederschlagen. Denn ein Schwerpunkt des Geschäfts des Chemiekonzerns aus München liegt bei Produkten aus dem Grund Rohstoff Polysilizium, welches von der Solarindustrie benötigt wird. Dadurch verbessert sich für den Konzern die Voraussetzungen mittelfristig für höhere Profitabilität, höhere Erträge und einem entsprechenden Umsatzwachstum.

Die Dynamik des Chemiekonzerns könnte gemäß dem Experten Webb von Morgan Stanley durch eine Kombination aus Steuererleichterungen und durch Preisgarantien für Energie verändert werden. Damit könnte der Wacker Chemiekonzern das Potenzial haben, in der Branche ein Kostenführer zu werden und nicht, wie in der Vergangenheit, ein Nachzügler. Der Experte sieht Wacker Chemie in der Solarindustrie als Dreh und Angelpunkt für die Möglichkeit, das Geschäft wieder nach Europa und in die USA zu bringen.

Auch der Barclays Analyst Stewart sieht durch die beiden Klimaschutzpakete den USA und in Europa ein großes Potenzial für eine strukturelle Neubewertung der Wacker Chemie Aktie. In ihnen sind unter anderem Regelungen für staatliche Hilfen vorgesehen. So soll beispielsweise ein Industriestrompreis eingeführt werden, mit dem die Energiewende unterstützt und dem Risiko einer Deindustrialisierung entgegengewirkt wird. Sollten die Strompreise tatsächlich sinken, dann würde Wacker dabei unterstützt, die Solarproduktion außerhalb von China zu bringen.

Denn der Chemiekonzern ist einer der führenden Hersteller von Polysilizium, die nicht aus China stammen. Damit wäre es künftig möglich, Kunden aus dem Inland mit kostengünstigen Polysilizium zu beliefern. Im Vergleich zu chinesischen Unternehmen hat Wacker aktuell einen enormen Wettbewerbsnachteil, denn chinesische Unternehmen erhalten subventionierten Kohlestrom.

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Aktionärsstruktur der Chemie Aktie

Das Grundkapital der Wacker Chemie Aktiengesellschaft ist aufgeteilt in etwa 52,2 Millionen Inhaberaktien. Der überwiegende Anteil der Wacker Chemie Aktien befindet sich in Festbesitz und der Konzern wird durch die Gründerfamilie kontrolliert. Die Aktieninhaber sind:

  • 55,64 %: Dr. Alexander Wacker Familiengesellschaft mbH
  • 10,86 %: Peter-Alexander Wacker und Clara Wacker (Blue Elephant Holding GmbH)
  • 28,75 %: Streubesitz
  • 4,75 %: eigene Anteile
Wacker Chemie Aktien
Das ist der Unternehmenssitz von Wacker in München/ Bilderquelle: wacker.com

Fazit Wacker Chemie Aktie: Klimaschutzpaket könnte Papier steigen lassen

Wenn es nach dem Management des Chemiekonzerns geht, könnte 2023 der Umsatz auf 7 bis 7,5 Milliarden EUR sinken. Auch das EBITDA wird auf 1,1 bis 1,4 Milliarden EUR geschätzt und liegt somit deutlich unter den Werten des Vorjahres. Der operative Gewinn könnte um 50 % und die Erlöse um bis zu 15 % fallen. Dies sind Zahlen, die natürlich nicht für den Kauf der Wacker Chemie Aktie sprechen. Vor allem das Geschäft in der Solarindustrie mit dem Grundstoff Polysilizium läuft aktuell nicht. Dementsprechend fokussiert sich das Unternehmen auch auf Investitionen in der Halbleiterbranche.

Doch der „US Inflation Reaction Act“ in den USA und der „Green Deal Industrial Plan“ sind milliardenschwere Subventionspakete, die den Ausbau von erneuerbaren Energien vorantreiben und stärken. Damit könnte es dem Chemiekonzern gelingen, die Solarindustrie wieder nach Europa oder in die USA zu bringen. Dies hätte natürlich einen positiven Einfluss auf die Wacker Chemie Aktie. Daher könnte es sich hierbei um ein empfehlenswertes Investment handeln. Wer sich diese Chance nicht entgehen lassen möchte, findet in unserem Broker Vergleich einen Anbieter, bei dem die Wacker Chemie Aktie erworben werden kann.

Bilderquelle:

  • wacker.com