Auch um Mitternacht lassen sich beim Online-Broker Aktien ordern. Doch ausgeführt werden die Käufe im Regelfall erst am nächsten Börsentag. Denn selbst heute noch gibt es feste Börsenzeiten, zu denen gehandelt werden kann. Die Öffnungszeiten der Börse variieren dabei von Anbieter zu Anbieter. Wann öffnet die Börse? Die meisten Börsen haben werktags von Vormittag bis Abends geöffnet. Einige wenige Börsen haben sogar fast rund um die Uhr geöffnet.
In diesem Artikel gehen wir auf die Öffnungszeiten von verschiedenen Börsen in Deutschland, den USA und anderen Ländern ein. Außerdem beleuchten wir einige „Börsenweisheiten“ und Tipps, wann denn die beste Zeit zum Handeln ist.
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- Ab 8.50 Uhr Xetra-Auktionen
- Ab 9.00 Uhr Handel
- Bei Tradegate ebenfalls ab 9.00 Uhr
- Kernhandelszeit in Frankfurt bis 17.30 Uhr
- Internationale Börsen zu anderen Zeiten
Warum gibt es Börsenöffnungszeiten?
In vielen Ländern haben die Geschäfte heute rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche geöffnet. Auch die Broker und Online-Direktbanken kennen keine Öffnungszeiten. Da erstaunt es, dass ausgerechnet die Börse erst relativ spät ihre Pforten öffnet. Solange Aktien vor allem im Präsenzhandel ge- und verkauft wurden, wurden feste Handelszeiten nicht in Frage gestellt, doch heute wird ihr Sinn zunehmend hinterfragt.
Doch feste Handelszeiten haben auch Vorteile. Schließlich müssen auch im computerisierten Handel Menschen die Arbeit der Maschinen überwachen und steuern. Auch auf Seiten der Händler würden längere Öffnungszeiten der Börse den Druck erhöhen, rund um die Uhr präsent zu sein. Und schließlich werden vor allem Nebenwerte auch jetzt schon nur zu bestimmen Zeiten gehandelt, damit ausreichend Angebot und Nachfrage vorliegen. Längere Handelszeiten hätte hier keine Auswirkung, auch bei vielen fortlaufend gehandelten Papieren gäbe es nachts vermutlich nicht genug Umsatz.
Wann öffnet die Börse in Frankfurt?
Die bedeutendste Wertpapierbörse in Deutschland ist ganz klar die in Frankfurt mit dem Xetra Handel. Hier beginnt der Vorhandel morgens um 7.30 Uhr. Eigentlicher Beginn ist um 8.50 Uhr mit der ersten Auktion. Weil während der Nacht und am Morgen viele Aufträge aufgelaufen sind, wird am Morgen zunächst eine Auktion durchgeführt, bei der auch die ersten Kurse gebildet werden. Dann beginnt ab 9.00 Uhr, zumindest bei fortlaufend gehandelten Werten, der eigentliche Handel an der Xetra Börse.
Nach 13.00 Uhr finden weitere Auktionen statt, es beginnt mit den DAX- und TecDAX-Werten und endet mit den ausschließlich im Auktionsverfahren gehandelten Nebenwerten. Wer also einen selten gehandelten Wert kaufen oder verkaufen will, für den beginnt die Handelszeit um 13.25 Uhr mit der Mittagsauktion und endet fünf Minuten später bereits wieder.
Um 17.30 Uhr endet der Xetra-Handel mit der Schlussauktion. Es folgt der Nachhandel bis 20.00 Uhr.
Wann öffnet die Wall Street?
Die Wall Street ist die wohl berühmteste und wichtigste Börse der Welt. Die Wall Street öffnet um 09.30 Uhr Ortszeit und endet bereits wieder um 16.00 Uhr. Die Öffnungszeiten der Wall Street sind also von 15.30 Uhr MEZ bis 22.00 Uhr MEZ. Damit ist die eigentliche Handelszeit der Wall Street wesentlich kürzer als zum Beispiel der Xetra Handel. Eng verbunden mit der Wall Street sind die Terminbörsen, die ihren Sitz jedoch nicht in New York, sondern in Chicago haben. Dort werden Optionen und Futures auf Aktien, Indizes, Rohstoffe, Anleihen usw. gehandelt. Die Handelszeit der CBOE (dort werden Optionen auf Unternehmen, Indizes und ETFs gehandelt) ist von 15.30 Uhr bis 22.00 Uhr unserer Zeit.
An der CME, der größten Terminbörse der Welt, läuft der Handel von 00.00 Uhr bis 22.15 Uhr sowie von 22.30 Uhr bis 23.00 Uhr, also fast rund um die Uhr. Das ist auch der Grund, warum Broker den CFD Handel auf Indizes und Rohstoffe auch Nachts anbieten können. Sie haben über die Terminbörse in Chicago damit eine Möglichkeit, ihre Positionen zu hedgen bzw. haben einen Markt um dort Positionen eingehen zu können.
Wann öffnet Tradegate?
Die deutsche Wertpapierbörse Tradegate, mit Sitz in Berlin, öffnet börsentäglich von 08.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Das Angebot richtet sich insbesondere an Privatanleger. Der Vorteil dieser Börse ist, dass für Privatanleger hier keine Maklercourtage etc. anfallen. Das heißt, abgesehen von den Ordergebühren der Bank, zahlen Kunden nur den anfallenden Spread. Außerhalb der Xetra Zeiten ist der Spread natürlich ein wenig höher, da das Volumen im Ganzen deutlich geringer ist. Während der Xetra Handelszeiten ist die Differenz des Spreads zwischen Xetra und Tradegate vernachlässigbar.
Andere Börsen, andere Handelszeiten
Grundsätzlich gelten an nahezu allen Börsen Handelszeiten. Auch der jüngste deutsche Xetra-Konkurrent, die erst 2009 gegründete Tradegate Exchange in Berlin, hat feste Zeiten. Wie wir bereits erwähnt haben, können dort Aktien, ETFs und sonstige Exchange Traded Products von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr gehandelt werden, reguläre Fonds (also nicht ETFs) bis 20.00 Uhr und der Handel mit Anleihen endet bereits um 17.30 Uhr.
Samstage und Sonntage ist die Börse, wie auch die in Frankfurt und die Regionalbörsen, geschlossen. Im Ausland gelten ähnliche Zeiten, allerdings ist die Zeitverschiebung zu berücksichtigen. So öffnet auch die japanische Börse zwar am Morgen, doch dann ist es in Europa noch Nacht. Professionelle Händler machen sich das teilweise zunutze, sie handeln an mehreren Börsen gehandelte Produkte immer da, wo die Börse gerade geöffnet ist. Das geht besonders einfach bei Rohstoffen und Devisen, während Aktien oft nur an bestimmten Börsenplätzen gehandelt werden.
CFDs und Forex 24/5 traden
Wer sich bereits ein wenig mit dem CFD und Forex Handel auseinandergesetzt hat, stellt fest, dass er dort häufig rund um die Uhr handeln kann – zumindest unter der Woche. Das liegt daran, dass der Trader dabei nicht direkt an einer Börse handelt, sondern – im Falle eines Market Makers – direkt mit dem Broker. Natürlich braucht auch der Broker eine Möglichkeit, um Positionen zu hedgen. Dafür kann er den Terminmarkt an der CME nutzen. Das ist der Grund, warum Trader Rohstoffe und Indizes häufig 24/5 handeln können. Mehr Infos zu CFD Handelszeiten gibt es in unserem Artikel!
Der Forex Handel dagegen findet nicht über eine Börse statt, sondern im Interbankenmarkt. Dabei existiert kein zentraler Börsenplatz, sondern ein Netzwerk aus verschiedenen Teilnehmern. Trader können ebenfalls am Forex Markt teilnehmen, indem sie bei einem Forex Broker ein Konto eröffnen. Der Handel findet aufgrund der globalen Ausrichtung ebenfalls 24/5 statt.
Zu welcher Zeit am besten handeln?
Zu welcher Zeit sollten Anleger nun am besten handeln? Das kommt auf die Handelsstrategie an. Wer langfristig investiert und viel gehandelte Werte kauft, für den macht es kaum einen Unterschied, wann er denn die Kauforder aufguibt. Denn für den Investor geht es nicht darum, innerhalb kurzer Zeit, zum Beispiel innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen, einen Gewinn zu erzielen. Für den langfristig orientierten Investor ist nur die langfristige Betrachtung wichtig. Daher spielt es kaum eine Rolle, ob der Kurs beim Kauf ein wenig über oder unter dem Schlusskurs des letzten Tages liegt. Dennoch gibt es einige „Börsenweisheiten“, auf die Anleger achten können, insbesondere, wenn sie nicht ganz so langfristig orientiert sind. Im Folgenden gehen wir mal auf einige ein.
1. Handeln, wenn das Handelsvolumen am größten ist
Zugegeben, hier handelt es sich nicht unbedingt um eine Börsenweisheit, sondern um einen ganz praktischen Tipp und irgendwo auch um den gesunden Menschenverstand. Es ist logisch, dass der Handel vorzugsweise dann stattfinden sollte, wenn das Handelsvolumen am größten ist. Denn der Kurs eines Wertpapiers entsteht durch Angebot und Nachfrage. Je mehr Marktteilnehmer und je mehr Handelsvolumen, desto besser für den Händler. Außerdem kann dann auch der Spread geringer gehalten werden. Wann ist denn das Handelsvolumen am größten?
- Zu den Xetra Handelszeiten (von 09.00 Uhr bis 17.30 Uhr) ist das Handelsvolumen an deutschen Börsen groß
- Noch größer wird es am Nachmittag, wenn die US-Börsen öffnen und damit noch mehr Marktteilnehmer in den Markt eintreten
- Von 14.30 Uhr bzw. 15.30 Uhr bis circa 17.30 Uhr ist das Handelsvolumen hierzulande tendenziell am größten
Das Gleiche gilt für Orders von ausländischen Aktien, zum Beispiel US-Aktien. Viele US-Aktien können Anleger hierzulande auch an deutschen Börsen handeln. Doch das Marktvolumen ist erst am Nachmittag am größten, wenn die US-Börsen öffnen. Vorzugsweise sollten Anleger daher dann handeln, wenn die Heimatbörsen geöffnet sind.
2. Kaufe und verkaufe niemals am Montag!
Eine Börsenregel besagt, dass man niemals am Montag handeln sollte. Vor allem nicht am Montag Vormittag. Warum? Anleger sollten sich immer bewusst machen, dass letzten Endes das Angebot und die Nachfrage von Menschen die Kurse beeinflussen. Natürlich werden die Aufträge von Computer abgearbeitet. Doch hinter den Aufträgen stehen immer Menschen. Selbst wenn diese Computergestützte Programm nutzen, so verdient nicht der Computer das Geld, sondern die Personen, die dahinter stehen. An einem Wochenende werden die Informationen der vergangenen Woche verarbeitet. Neue Informationen kommen eventuell hinzu. Dabei geht es nicht nur um Nachrichten aus Wirtschaft und Industrie. Auch persönliche Informationen und Bedürfnisse.
Mal ein fiktives Beispiel: Eine Ehepaar findet am Wochenende die lang ersehnte Traumimmobilie. Um sich den Wunsch zu realisieren, geben sie am Wochenende Verkaufsorders für einen Großteil ihres Aktiendepots auf. Am Montag Morgen kommen also Verkaufsorders für mehrere Aktien an die Börse. Doch die Verkäufe haben nichts mit Wirtschaftsnachrichten zu tun, sondern mit persönlichen Bedürfnissen.
Selbstverständlich beeinflussen die Orders dieses Ehepaars die Kurse eines Wertpapiers de facto nicht. Doch die Summe aller Entscheidungen, die am Wochenende getroffen werden, ergeben den Kurs, der am Montag durch Angebot und Nachfrage ermittelt wird. Es ist einfach so, dass viele solcher Entscheidungen, auch zum Thema Hochzeit, Urlaub, Firmenverkauf, ein geerbtes Aktiendepot wird verkauft usw. am Wochenende getroffen werden. Denn da hat man ja Ruhe. Die Kursstellung die am Montag Morgen getroffen wird, hat also in der Regel relativ wenig mit den Unternehmenskennzahlen zu tun. Dann öffnen am Montag Nachmittag die US-Börsen. Und hier findet genau das gleiche Spiel statt. Daher überrascht es nicht, dass häufig ein „Hin und Her“ am Montag stattfindet. Der kluge Anleger gibt seine Orders daher erst am Montag Abend auf oder an einem anderen Tag der Woche, aber nicht gleich zu Börsenbeginn.
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Diese Börsenweisheit kennt der eine oder andere Anleger bestimmt. So simpel und einfach das klingt, so schwierig ist sie doch in die Praxis umzusetzen. Hier geht es natürlich nicht direkt um die Öffnungszeit einer Börse, sprich zu welcher Tageszeit ein Anleger kaufen sollte. Hier geht es vielmehr um das Erkennen eines Auf- oder Abschwungs an der Börse. Über das Antizyklische Investieren, etwas anderes beschreibt das Zitat ja nicht, können Anleger viele Informationen und Hintergründe lesen. Daher vielleicht an dieser Stelle nur zwei Hinweise:
- Der Ausdruck „Kanonen donnern“ bezieht sich auf den gesamten Markt. Es kommt natürlich auch vor, dass die Kanonen in einem Einzelwert donnern. Dann sollten Anleger jedoch genau prüfen, ob das eventuell nicht berechtigt ist. Nur weil ein Kurs fällt heißt das nicht, dass er in Zukunft wieder steigt. Wenn ein Unternehmen ein Mismanagement betreibt, dann ist ein Kursverfall nur zu berechtigt.
- Viele Anleger schaffen es nicht, sich trotz besseren Wissens an die o.g. Regel zu halten. Das liegt auch daran, dass es ja nun nicht jedes Jahr einen Börsencrash gibt. Der letzte große Börsencrash (es kommt natürlich darauf an, was man als Crash bezeichnet) war im Jahr 2011. Seitdem sind 7 Jahre (Stand 08/2018) vergangen. Wäre man damals nicht eingestiegen, so müsste man immer noch auf neue Kaufgelegenheiten warten. Eine Lösung für viele Privatanleger stellen daher monatliche Sparpläne in ETFs oder Aktien dar. Damit erhalten Anleger einen Durchschnittskurs und müssen selbst nicht den Markt timen.
4. Nachts kaufen oder auf Börsenöffnung warten
Für Anleger stellt sich jetzt die Frage, ob man ruhigen Gewissens um 22.00 Uhr eine Order aufgeben kann, wenn die Börse dann noch geschlossen hat. Selbstverständlich können Anleger zu jeder Zeit eine Order aufgeben. Doch wie wir in „Regel 1“ gesehen haben, sollte die Order dann aufgegeben werden, wenn das Handelsvolumen am größten ist. Und Vormittags gleich zu Börsenbeginn zu handeln, ist nicht immer eine gute Idee, wie wir aus „Regel 2“ herauslesen können.
Vor allem im kurzfristigen Handel und mit selten gehandelten und daher oft volatilen Werten, sollten Anleger die Orders nicht Nachts eingeben. Wenn der Kaufauftrag am Abend um 21.00 Uhr aufgegeben und erst am nächsten Tag um 13.30 ausgeführt wird, kann bereits eine neue Information den Kurs beeinflusst haben. In der Praxis sollten Investoren solche Werte ohnehin immer nur mit einen Limit handeln, egal ob der Anleger den Auftrag am Vorabend um 21.00 Uhr oder gerade eben um 13.00 Uhr aufgibt.
Fazit: Wann öffnet die Börse? Anleger sollten sich nach den Börsenöffnungszeiten richten
Wann öffnet die Börse? Der Xetra-Handel findet von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr statt, es gibt allerdings noch einen Vor- und Nachhandel. Selten gehandelte Wertpapiere werden ohnehin nur bei einer Auktion gegen 13.30 Uhr ge- und verkauft. Die Tradegate Exchange öffnet um 8.00 Uhr, der Handel mit Aktien findet dort bis 22.00 Uhr statt. Auch die internationalen Konkurrenten kennen Öffnungszeiten, durch die Zeitverschiebung kann die Börse in New York oder Tokyo aber auch dann geöffnet sein, wenn in Frankfurt gerade Nacht ist. Der Terminhandel an der Chicagoer Börse CME findet fast rund um die Uhr statt. Empfehlenswert ist es, nur dann zu handeln, wenn das Handelsvolumen am größten ist. Das ist meistens dann der Fall, wenn am Nachmittag sowohl die europäischen als auch die US-Börsen geöffnet sind. CFDs und Forex können Trader in der Regel 24/5 handeln. Doch auch hier sollten Händler natürlich berücksichtigen, wann das Handelsvolumen am größten ist.
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