Wie sicher ist DEGIRO? – Ein Broker unter der Finanzaufsicht der Notenbank der Niederlande!

Degiro Risikohinweis

Der Online-Broker DEGIRO erhielt in Traderkreisen zuletzt gewisse Aufmerksamkeit, da er bei der Gebührenstruktur äußerst positiv auffiel. Zunächst war DEGIRO ein Broker ausschließlich für Institutionelle – inzwischen hat man aber auch für Privatkunden das Angebot geöffnet. Die DeGiro Gebühren sind erstaunlich niedrig geblieben. Doch wie jeder erfahrene Trader weiß – die Gebühren sind nicht alles. Natürlich sind attraktive = niedrige Gebührenstrukturen besser als höhere. Doch es kommt natürlich auch auf die Schnelligkeit des Brokers, das Verhalten bei Mistrades, den Support und solche Faktoren an. Und, besonders wichtig: Wie sicher ist ein Broker überhaupt? – konkret: Wie sicher ist DEGIRO? Hier der Blick auf die Details:

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Die Hintergründe des Online-Brokers DEGIRO

Beginnen wir bei den Basics. Denn wer ist DEGIRO überhaupt? Auch ein Trader möchte schließlich wissen, mit wem er bzw. sie es zu tun haben! DEGIRO ist ein relativ junger Anbieter: 2008 laut eigener Aussage von fünf ehemaligen Mitarbeitern der Binck Bank gegründet, richtete sich das Angebot zunächst an Institutionelle. Schnelle Orderausführung zu günstigen Konditionen – das stand im Mittelpunkt. Und offensichtlich war das erfolgreich, denn DEGIRO expandierte und expandierte.

  • Sowohl vom gehandelten Volumen her: Inzwischen sollen es laut DEGIRO fast 30 Mrd. Euro Handelsvolumen pro Jahr sein
  • Als auch geographisch: DEGIRO ist demnach mittlerweile in 18 Staaten aktiv

Aus den ehemals fünf Gründern von DEGIRO sind deshalb bedeutend mehr Mitarbeiter(innen) geworden. Laut Unternehmensangaben sollen es um die 150 Beschäftigte sein. Großhandelspreise für Privatkunden – was es mit diesem Slogan auf sich hat.

DEGIRO mit günstiger Gebührenstruktur

Nachdem DEGIRO gewissermaßen die Infrastruktur aufgebaut hatte, wurden die Türen ab September 2013 auch für Privatanleger(innen) geöffnet. Die Systeme von DEGIRO hatten bewiesen, dass sie funktionieren, da war die Erweiterung des Kundenstamms nur die nächste logische Konsequenz. Die Besonderheit von DEGIRO war von Anfang an, dass auch die Privatkunden gewissermaßen von den Großhandelspreisen profitieren konnten. Zudem haben die Kunden bei DEGIRO die Auswahl aus einer Vielzahl von Handelsplätzen, die nicht bei allen Online-Brokern selbstverständlich sind. Eher symbolisches „Goodie“ sind Merkmale wie diese: DEGIRO möchte auch Trades ab einem Orderwert von lediglich einem Euro ermöglichen. Das wird damit begründet, dass dann Nutzer leichter ein diversifiziertes Depot aufbauen könnten. Wer das in der Praxis nutzen möchte – eine Position mit einem Euro eingehen? –  sei dahingestellt. Ein nettes Goodie eben, mehr nicht. Viel wichtiger: Die Sicherheit, die Sie mit DEGIRO haben!

RegulierungSo sieht es bei DEGIRO mit der Einlagensicherung aus

Zunächst einmal: DEGIRO ist keine Bank, sondern eine Investmentgesellschaft. Als solche unterliegt sie aufgrund des Firmensitzes in Amsterdam/Niederlande der Aufsicht der „Autoriteit Financiële Markten“ (AFM), zu Deutsch: Behörde für Finanzmärkte. Zudem ist DEGIRO unter der Finanzaufsicht der Notenbank der Niederlande, der DNB (De Nederlandsche Bank). Unter Finanzaufsicht eines EU-Staates zu sein ist für viele Trader schon einmal vertrauenserweckender, als wenn ein Außer-EU-Staat zuständig ist. Denn alle EU-Staaten unterliegen den Finanzmarkt-Regelungen MiFID. Dabei handelt es sich um eine Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente, die die Finanzmärkte im EU-Binnenmarkt harmonisieren soll. Das beinhaltet auch gewisse Dokumentations- und Archivierungspflichten, was bestimmt nicht verkehrt ist.

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Der Vorteil von Sondervermögen

Die Kundenanlagen (einschließlich Derivaten) werden von DEGIRO in einem gesonderten Fonds untergebracht. Warum? Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass die Kundenanlagen als Sondervermögen gelten. Und ein Sondervermögen bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz von DEGIRO die Gläubiger nicht auf dieses Sondervermögen zugreifen können. Das ist bei den meisten Investmentfonds nicht anders, diese gelten meist auch als Sondervermögen. Bildlich gesehen können Sie sich das so vorstellen: Während eine Einlage bei einer Bank im Falle der Insolvenz dieser Bank „weg“ sein kann (da Gläubiger der Bank darauf zugreifen), gilt für Sondervermögen: Diese werden vom Anbieter wie hier DEGIRO gewissermaßen nur verwaltet! Und wenn der Verwalter Pleite geht, dann kann auf dessen Mittel zurückgegriffen werden – aber nicht auf die Mittel, die nur verwaltet werden. Und so sieht das bei DEGIRO in der Praxis aus:

Bei DEGIRO werden nicht nur die Depotinhalte der Kunden als Sondervermögen geführt, sondern auch die Kundengelder werden in einem gesonderten Fonds untergebracht. Das hat den Vorteil, dass auch die Kundengelder laut Angaben von DEGIRO im Falle einer Insolvenz nicht betroffen wären – denn sie sind nicht direkt DEGIRO zugeordnet. In der Praxis bedeutet dies, dass DEGIRO die Kundengelder im gesonderten Fonds mit dem Namen „FundShare Cash Fund“ unterbringt.

Wie sicher ist DEGIRO?

Dieser „FundShare Cash Fund“ legt die Geldmittel – Zitat: „möglichst sicher“ an. Dies geschieht aber gewissermaßen im Hintergrund, durch DEGIRO selbst, die Kunden müssen dazu gar nichts unternehmen. Es hat aber aus Kundensicht den Vorteil, dass auch die Gelder auf dem Kundenkonto durch diese Vorgehensweise gesichert sind. Eine Besonderheit gibt es. Und zwar kann bei Kunden von DEGIRO, die mit Derivaten handeln (oder Debit Geld oder Debit Wertpapiere nutzen), das Geld auch in einen „Margin Cash Fund“ transferiert werden. Das ist notwendig, damit diese Mittel als Sicherheit („Margin“) für die Positionen genutzt werden können. Aber auch dieser „Margin Cash Fund“ wird nicht von DEGIRO selbst geführt, sondern ist von der Stiftung DEGIRO bei Dritten eröffnet (im Kundenauftrag).

Bereits mehrere Auszeichnungen konnte der Broker DEGIRO dank seiner günstigen Gebühren einheimsen
Bereits mehrere Auszeichnungen konnte der Broker DEGIRO dank seiner günstigen Gebühren einheimsen

DEGIRO und 20.000 Euro Einlagegarantie

Wie sicher ist DEGIRO? Europaweit gilt für Bankeinlagen, dass Kundenguthaben bis zu einem Umfang von 100.000 Euro abgesichert sind – eine entsprechende Einlagensicherung existiert. Ob sie im Falle eines massenweisen Bankensterbens noch greifen könnte, ist eine andere Frage. Doch DEGIRO ist gar keine Bank! DEGIRO fungiert als Investmentgesellschaft mit Sitz im niederländischen Amsterdam. Aufgrund der oben beschriebenen Vorgehensweise sind die liquiden Mittel der Kunden von DEGIRO gesichert, da die Kundengelder im „FundShare Cash Fund“ und nicht direkt auf einem Konto bei DEGIRO verwahrt werden. „Eigentlich“ ist eine explizite Einlagensicherung deshalb gar nicht notwendig.

Doch schaden kann es nicht – insofern ist es positiv zu vermerken, dass im Fall von DEGIRO die Einlagegarantie für Investmentgesellschaften greift. Diese sichert Kundeneinlagen bis zu einem Wert von 20.000 Euro ab. Wie gesagt: Eigentlich sollten auch höhere Kundeneinlagen im Fall einer Insolvenz von DEGIRO sicher sein. Doch unser Rat ist es, möglichst nicht mehr als 20.000 Euro auf dem Handelskonto bei DEGIRO zu verwahren. Denn dann würde im Schadensfall auch die genannte Einlagegarantie für Investmentgesellschaften greifen. Sie sollten schließlich im Schadensfall auf der sicheren Seite stehen.

Übrigens: Ausschließlich mit dem Thema DEGIRO und der genannten Einlagensicherung über 20.000 Euro befasst sich dieser sehr lesenswerte Beitrag:

DeGiro Einlagensicherung: Bis zu 20.000 Euro sind sicher

Doch was nützt ein Online-Broker, bei dem die Kundeneinlagen zwar sicher sind – aber das Handling äußerst kompliziert, und bei dem es zum Beispiel sehr viel länger als bei der Konkurrenz dauert, bis eine Order ausgeführt ist? Deshalb hier der Blick auf die Qualität von DEGIRO als Online-Broker, wozu als wichtiges Merkmal die Preisstruktur gehört.

DEGIRO Sicherheit

DEGIRO: Merkmal sehr günstige Preise

Zunächst: DEGIRO hat durchaus eine gute Presse. Nachrichten der Art „DEGIRO verringert Preise in Schweden“, „Preisbrecher aus Holland“ oder „DEGIRO greift als Preisbrecher an“ weisen bereits darauf hin: DEGIRO setzt auf ein sehr wettbewerbsfähiges Gebührenmodell! Das zeigte sich ganz konkret im Jahr 2014, als DEGIRO erstmals am deutschen Markt für Privatkunden auftrat. Die Niederländer unterboten bei ihrem Marktantritt die Gebühren der Konkurrenz direkt – und brachten damit ganz schön Bewegung in die Branche! So sieht das dann in der Praxis aus:

Xetra-Aktien für 10.000 Euro kaufen kostet nur 2,18 Euro Gebühren

Wenn Sie via Xetra deutsche Aktien traden möchten, dann können Sie das bei DEGIRO für sehr günstige Gebühren: Das Fixum liegt bei gerade einmal 2,00 Euro, hinzu kommen 0,018% variabel. Bayer-Aktien für 1.000 Euro kaufen? Das kostet bei DEGIRO gerade einmal 2,18 Euro an Gebühren. Und wenn Sie für 10.000 Euro kaufen? Dann erhöhen sich die Gebühren auf 4,60 Euro. Und bei 100.000 Euro Kaufvolumen? Dann sind es insgesamt 28 Euro Gebühren, die DEGIRO verlangt. Gedeckelt ist das Ganze übrigens bei 30 Euro je Order.

Bitte beachten Sie, dass es hierbei ausschließlich um die Gebühren geht, die DEGIRO selber berechnet. Sollte es zu Gebühren zum Beispiel des Börsenplatzes kommen, müssen diese natürlich ebenfalls vom Kunden getragen werden – doch das ist bei anderen Anbietern auch nicht anders. Übrigens – bei deutschen Aktien, die nicht via Xetra getradet werden, sind die Gebühren etwas höher. Da berechnet DEGIRO für den Börsenplatz Frankfurt eine Gebühr von 7,50 Euro Fixum (statt 2,00 Euro wie im Xetra-Handel mit deutschen Aktien). Auch die variablen Gebühren sind mit 0,018% immer noch wettbewerbsfähig. Und was ist, wenn Sie lieber auf exotischere Aktien setzen?

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DEGIRO ermöglicht Handel an exotischen Börsen

Bei sonstigen Börsen (außerhalb Frankfurts) gilt für deutsche Kunden von DEGIRO grundsätzlich, dass 10 Euro Fixum je Trade anfallen. Die Ausnahme bildet Polen, dort liegt das Fixum lediglich bei 5 Euro. Die variablen Kosten unterscheiden sich je nach Markt. Hier der Überblick:

  • Australien, Hongkong, Japan Singapur: 0,05%
  • Polen, Griechenland, Mexiko, Tschechien, Türkei, Ungarn, Indonesien, Malaysia, Neuseeland, Taiwan: 0,15%
  • Indien: 0,2%
  • Hinzu kommt bei einigen Börsenplätzen eine Servicegebühr, die bei 0,1% liegt, im Falle Indonesiens bei 0,25%.

DEGIRO Einlagensicherung

DEGIRO verweist darauf, dass bei bestimmten Produkten an einigen Börsenplätzen eine Steuer anfallen kann, die in diesen Gebühren nicht enthalten ist. Sofern Sie betroffen sein könnten, sollten Sie das vorher im Einzelfall prüfen. Und was ist, wenn Sie mit Zertifikaten traden möchten?

DEGIRO: Bei Zertifikaten 2,00 Euro +0,118% pro Order

Sofern Sie statt auf Aktien lieber auf Zertifikate setzen möchten, berechnet Ihnen DEGIRO pro Order 2,00 Euro Fixum plus 0,118% vom Ordervolumen. Bei einer Order mit 1.000 Euro Volumen kommen Sie damit auf gerade einmal 3,18 Euro Gebühren, die an DEGIRO zu entrichten sind. Und bei einem Ordervolumen von 10.000 Euro sind es 12 Euro Gebühren für DEGIRO. Alles sehr moderat und wettbewerbsfähig. Den Vogel schießt DEGIRO aber mit seinen Gebühren für ETFs ab:

DEGIRO: Ein Trade pro Monat mit ETFs kostenfrei, wenn…

Sie möchten mit ETFs handeln? Dann sollten Sie sich dieses Angebot von DEGIRO anschauen. Denn dort sind unter bestimmten Bedingungen ein Kauf oder Verkauf von ETFs pro Monat komplett kostenfrei. Diese Bedingungen lauten: Der ETF, den Sie kaufen oder verkaufen möchten, muss in einer Liste kostenloser ETFs bei DEGIRO hinterlegt sein. Einmal im Monat können Sie aus dieser Liste einen ETF kaufen oder verkaufen, ohne dass Ihnen DEGIRO dafür Gebühren berechnet. Null Euro DeGiro ETF Kosten – ETF-Liebhaber wird es freuen! Da ist der Verzicht auf ein DeGiro ETF Sparplan auch nicht mehr der Rede wert. Und was ist mit Futures und Optionen?

DEGIRO Preise
Aktien schon ab 2€ handeln

DEGIRO: Bei Optionen bereits ab 0,75 Euro je Kontrakt handeln

Bei Optionen berechnet DEGIRO je nach Land unterschiedliche Gebühren. Im Falle Deutschlands liegen diese bei lediglich 0,75 Euro je Kontrakt (wie üblich exklusive Börsengebühren bzw. Gebühren Dritter). Im Falle Spaniens sind es 1,65 Euro je Kontrakt. Richtig günstig ist es, wenn es um die Länder Norwegen, Schweden, Finnland und/oder Dänemark geht: Dann fallen lediglich 0,65 Euro je Kontrakt an. Und bei Futures? Bei den großen, bekannten Produkten wie DAX, EURO STOXX 50 liegen die Kosten bei 0,75 Euro je Kontrakt. Wenn Sie lieber Futures auf kleinere Indices wie TecDAX oder MDAX traden möchten, liegen die Gebühren bei 2,65 Euro je Kontrakt.

DEGIRO: Weniger Gebühren als die Konkurrenz?

Ein wichtiger Hinweis: Die in diesem Beitrag genannten Gebühren beziehen sich alle auf den Stand von Januar 2020. Ob die Gebühren noch aktuell sind, kann deshalb nicht garantiert werden. Wenn Sie zu DEGIRO wechseln möchten, sollten Sie deshalb zuvor prüfen, ob die genannten Gebühren noch aktuell sind. Sollte das der Fall sein: Die genannten Gebührensätze lagen im Januar 2020 erheblich unter den Gebühren, die die Konkurrenz verlangt. DEGIRO selbst ist der Ansicht, dass die eigenen Gebühren häufig deutlich unter denen der Konkurrenz liegen. Und wir sind der Meinung, dass das auch noch im Jahr 2024 der Fall ist. Doch stimmt das überhaupt? Dazu dieser sehr nützliche Hinweis:

Die Handelskonditionen von DEGIRO im Review – darum geht es in diesem sehr lesenswerten Beitrag. Wie ist der direkte Vergleich mit der Konkurrenz, was für Leistungen und Extras gibt es noch bei DEGIRO? Genau darum geht es in diesem Beitrag:

Degiro Erfahrungen von aktiendepot.com

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Fazit zur Sicherheit von DEGIRO:

VorteileIst DEGIRO also ein überzeugender Anbieter? Wie sicher ist DEGIRO? Beim Thema Sicherheit punktet der Anbieter durch die getrennte Verwahrung von Kundengeldern im „FundShare Cash Fund“. Zudem greift – man weiß ja nie – für Beiträge bis 20.000 Euro die Einlagegarantie für Investmentgesellschaften. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte deshalb darauf achten, auf dem persönlichen Handelskonto bei DEGIRO niemals mehr als diesen Beitrag zu verwahren. Die Gebührenstruktur von DEGIRO ist mehr als wettbewerbsfähig.